Ankunft in Paris

Als wir vor Jahren Paris besuchten, hatten wir uns vorgenommen, schnell wieder zurückzukommen. Es vergingen viele Jahre bis wir uns wieder auf den Weg machten: mit dem Zug natürlich: Bremerhaven → Bremen → Köln => Paris. Eigentlich keine große Sache. Aber, da schon im Vorfeld ein IC von Bremen nach Köln ausfiel bzw. Verspätung hatte, entschieden wir uns in Köln zu übernachten. Köln / Paris: Fahrtzeit etwas über 3 Stunden. In der Stadt angekommen, erlebten wir viele Beispiele für nachhaltige Stadtentwicklung.

Das Hotel “25Hours” , Teil einer Kette von Boutique Hotels war die richtig Entscheidung: Unmittelbar gegenüber des Gar du Nord: 

Diese nachhaltige Stadtentwicklung Beispiele machen Paris zu einem Vorreiter in modernen urbanen Konzepten.

keine großen Wege bei der An- und Abreise, und die Metrostation vor der Tür.

Wir hatte keine großen touristischen Ambitionen, eigentlich nur das Musée d’Orsay  und , der eigentliche Trigger für unsere Paris Reise: die Ausstellung von David Hockney in der Fondation Louis Vitton.

Natürlich kamen auch viele andere Touristen, wie wir, auf die Idee das  Musee d’orsay zu besuchen. Das ist auch OK. Paris ist auf Touristen angewiesen, sie sind wichtig. Ohne sie ließen sich kaum der Erhalt der vielen historischen Gebäude in Paris finanzieren.

David Hockney Ausstellung in der Fondation Louis Vuitton

Der eigentlich Reise Trigger war dann natürlich die Ausstellung von David Hockney in der Fondation Louis Vuitton:

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https://www.youtube.com/watch?v=IYG0znU0_jo&si=Vu6sEOkEe1IaoHvC

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Da spielte aber auch die Neugier auf die Architektur eine große Rolle. Das Gebäude von Frank Gery muß nicht jedem Gefallen ist aber in der Realität bedeutend beeindruckender als in Dokumentationen.


Für Cineasten und zum träumen: Canal Sain Martin

Auf meiner persönlichen Agenda standen zwei Einträge:
Der Canal Saint-Martin.

Ich hatte im Vorfeld gelesen, daß es sich lohnt, den Bereich rund um den Kanal zu erkunden. Kleine Bistros und Läden, viele junge Menschen und eine tolle Atmosphäre. Atmosphäre, das ist das Stichwort. Es war reiner Zufall, daß wir bei Zappen in den französischen Fernseh-Kanälen auf eine Doku auf TV5monde stießen:
Arletty – Söhring: Ach, ich liebe dich

Arletty, der Name sagte mir zunächst nicht viel, aber als ich sie sah: Kinder des Olymp,  Marcel Carné 43-45 gedreht, also während der Zeit der deutschen Besatzung von Paris.
Unserer Kenntnisse der französischen Sprache sind durchaus ausbaufähig, aber, man kam ganz gut bei der Doku mit.

Das Thema der Doku: wie einige bekannte Schauspieler und Kreative mit der Besatzung umgegangen sind. Arletty hatte während der Besatzung einen deutschen Offizier kennengelernt und es entwickelte sich eine Liebesgeschichte die selbst Thema einer Verfilmung wurde: Arletty, une passion coupable mit Laetitia Casta aus 2015. 

Arletty – Söhring: Ach, ich liebe dich 
| 55 Minuten

Berühmt geworden durch ihre Zeilen im „Hôtel du Nord“, wurde Arletty (1898-1992) zum Star von „Les Visiteurs du soir“ und „Les Enfants du paradis“. Doch gleichzeitig löste ihre Liebesaffäre mit dem deutschen Offizier Hans-Jürgen Söhring einen Skandal aus. Eintauchen in ihre Korrespondenz.

Freie Adaption des Werkes von Denis Demonpion.
Regie: Frédéric Mitterrand (Frankreich, 2020)
Gesendet am 23.5.25, abgerufen am 27.5.25

Die Geschichte auf den Seiten des Deutschlandfunks.

Eine Liebesgeschichte zwischen den Fronten

Die französische Schauspielerin Arletty, Star des Filmklassikers „Die Kinder des Olymp“, hatte eine Affäre mit einem deutschen Besatzungsoffizier. Klaus Harpprecht erzählt eine deutsch-französische Geschichte von Liebe und Krieg.

Von Helmut Böttiger | 08.05.2011 Deutschlandfunk

Deutschland und Frankreich sind durch eine lange Geschichte von Feindschaften verbunden und wie beide Länder es geschafft haben nun zum Motor eines vereinten Europas zu werden, das wurde mir bei der Doku bewußt.
Was für eine Entwicklung wenn man sieht, daß nun wieder die Nationalisten aus ihren Löchern kommen.
Aber ich glaube, die deutsch-französische Gemeinschaft ist auch durch die Erinnerung an die Feindschaft so stark geworden.
Zurück zum Canal St. Martin:
… einer der bekanntesten Filme von Arletty unter der Regie von Carne war: Hotel du Nord. Leider kommt man aktuell nur sehr schwer an diesen Film.
Dies Hotel du Nord existiert noch immer und liegt am Canal Saint Martin.
Einer der berühmtesten Szenen des Films: Atmosphère ! Atmosphère gab einem kleinen Bistro seinen Namen.

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Diese Geschichte, ist für uns nun mit Paris verbunden.


Grüne Oasen in Paris: Petite Ceinture

Der zweite Eintrag auf meiner Agenda: Petite Ceinture.

Die Petite Ceinture war eine alte Bahnstrecke die Rund um das Zentrum von Paris führte. Sie wurde schon vor Jahren stillgelegt. 

Nun werden Teile dieser Bahnstrecke von den Anliegern bewirtschaftet. Eine grüne Oase mitten in Paris. Die Strecke ist nicht von überall zugänglich ( eine Karte auf den Seiten der Initiative: https://petiteceinture.org/acceder-a-la-petite-ceinture/ )

Ich hatte einen Zugang über einen umgebauten Bahnhof ausgesucht: Eine Kooperative betreibt dort ein Restaurant und eine Reparaturwerkstatt.  Das Essen ist gut und günstig. Der Zugang zur Petite Ceinture ist über das Restaurant möglich.


Fahrradwege und grüne Parkplätze in Paris

Paris: die Transformation der Stadt. 

Die Bürgermeisterin Hildago hat eine Transformation der Stadt angestoßen, hin zu einer resilienten Stadt, eine Stadt weg vom Auto, hin zum Radverkehr, hin zu einer lebenswerten Stadt.

Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn man sieht wie große Hauptstraßen, wie die Rue Rivoli dem Auto weitestgehend entzogen wurden und nun Radverkehr der Hauptverkehr ist. 

Die Straßen entlang der Seine: hier ist das Rad der König und Menschen, die flanieren, joggen, laufen…..

In den einzelnen Vierteln werden überall grüne Inseln angelegt, dort wo mal Parkplätze waren.

Man muß diesen Umbau von Paris schon mit eigenen Augen gesehen haben, um zu verstehen, warum viele Kommunen in Deutschland ihre Zukunft verspielen, da sie weder den Mut noch die Vision haben ihre Städt aus der automobilen- und Asphalt Zange zu befreien.

In Paris kann man diesen Prozess live erleben und wenn man den aktuellen Pariser Verkehr sieht wird deutlich, mit welcher Energie die Akteure am Werk sind.

Paris schreibt Zukunft, Deutschland Protokolle.


Den Ausflug auf der Seine gibt es auch als extendet Version:

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