Die Woche 22 in Bremerhaven!

by ekrowski
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Aktualisiert: 5.6.2022 18:00
Inhalte:

29.5.A20 ; Stadtentwicklung ; SPD‘ 10 Minuten Stadt; Wasserstoff ; FAIR SAIL ; Bürgerbummel
30.5. LKW Verkehr im Hafen ; Weservertiefun ; Tempo 30 Kontrollen
31.5. Tempo 30 Kontrollen Verkehrslärm ; Hafenstrasse ; Baureferentin Dr. Ehbauer
1.6. Leerstand Karstadt ; Trixi Spiegel ; Weservertiefung ; keine BIO Tonne??
2.6. Gefahr durch Mega Container Schiffe
4.6. Neue Stadtbibliothek ?


29.5.2022 Sonntag

Die NZ berichtet über die Entwicklungen zur A20:

Die A20 ist überflüssig und im Jahr 2022 ein Zeichen, wie stark noch immer die
Ewig-Gestrigen sind. Die jetzigen Befürworter, werden in der Welt, die sie zu verantworten haben, nicht mehr leben müssen. Der Verkehrswegeplan, die Grundlage der A20 und der Weservertiefung, ist verfassungswidrig, so ein Gutachten des BUND. [LINK]

Dass noch ernsthaft über die Projekte diskutiert wird, zeigt die Ignoranz der Verfechter gegenüber der Wissenschaft, und damit gegenüber der Zukunft einer ganzen Region.

Der Verkehr ist der Schlüssel für viele Klimaprobleme, aber auch für menschenfreundliche Städte.

Ein Beitrag auf Arte/ZDF: Kiel, Paris und Bremen: Neue Ideen für die Stadt!

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Kiel, Paris und Bremen:
Maike Schäfer und Carlos Moreno in einer Sendung, das ist schon mal einen Blick darauf wert.

Die Städte ändern sich.


Paris:
2015 3% Radfahrer 2021 23 % Radverkehrsanteil, Kosten für Paris 150 Mio.
Was für eine Entwicklung.
Also, für 3 Najaden bekommen wir eine Verkehrswende in Paris,
(Bremerhaven Najade 46 Mio) nur um die Relationen zu verdeutlichen.


Wenn Städte eine Verkehrswende wirklich wollen, dann gibt es auch eine Verkehrswende und mehr Lebensqualität in den Städten.

Man muß sich diese Zahlen immer wieder vor Augen führen und natürlich auch diese kleinkarierte Kritik an dem Verkehrsversuch in der Martinistraße in Bremen.
Die Martinistraße spielt auch in dem o.g. Film eine Rolle. [LINK].
Von Bremerhaven will ich da lieber schweigen.

Maike Schäfer und Carlos Morenso in einer Sendung.
Carlos Moreno ist der „Erfinder“ der 15 Minuten Stadt und stellt in dem Beitrag auch klar, was er darunter versteht: eine weitgehend autofreie Stadt.


Eine SPD Version dieses Gedankens, die den eigentlichen Kern ins Gegenteil dreht, liefert die SPD mit Ihrer 10 Minuten Stadt.

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Wenn Carlos Moreno könnte, würde er dagegen klagen, denn die SPD stellt hier eine Stadt der Beschleunigung vor: auf Plakaten finden wir eine junge Frau, die in Startblöcken steht, und losstarten will.
Dies entspricht auch dem Sondervotum der SPD im Bericht der Klima Enquete Kommission.
Der Verkehr soll nicht angerührt werden. Die SPD sieht in der Elektromobilität die Lösung der Verkehrsprobleme.
Arno Gottschalk wollte diesen Vorwurf, den ich der SPD gemacht habe, so nicht stehen lassen auf der Veranstaltung zur Klimaenquete. Vielleicht gibt es ja mal einen Dialog dazu.

Die ZEIT hatte in einem Beitrag [LINK] auf eine Studie hingewiesen, die zu dem Ergebnis kommt, dass Elektromobilität wahrscheinlich mehr Verkehr erzeugt, man hat eben ein gutes Gewissen, wenn man elektrisch unterwegs ist!
Aber Platzverbrauch und Lärm bleiben gleich!
[LINK -> UBA pdf]
Elektromobilität ist nicht die Lösung, sondern nur ein Aspekt der Verkehrswende.


Man muß der SPD in Bremerhaven aber zugutehalten, dass sie sich beim Thema Fahrrad in den letzten Jahren neu erfunden hat, und ohne Sönke Allers haushaltstechnischen Fähigkeiten, wären wohl einige Projekte nicht umgesetzt worden.

Aber an eine Einschränkung des automobilen Verkehrs in Bremerhaven, da traut man sich, insbesondere vor Wahlen, doch nicht heran.
So weit geht die Liebe der SPD zum Klima dann doch nicht!

Die Transformation von Paris, von der Autostadt zur Fahrradstadt, geht rasant voran und ist ein Beispiel, dass es mit relativ geringen Kosten möglich ist, selbst eine Stadt wie Paris wieder zu einer Stadt für Menschen zu machen.
Wenn man vom Menschen her denkt!


Die NZ berichtet über die Wasserstoffpläne in der Region:

Zu spät, zu langsam, zu zaghaft.
Im Grunde ist der Zug fast abgefahren. Duisburg kooperiert mit Rotterdam. Asien und die nordischen Länder haben schon die ersten Schiffe auf dem Wasser, und wir?
Machen Machbarkeitsstudien!
Die Technik wird schon längst industriell umgesetzt. Bremerhaven läuft wieder hinterher, mit Folgen für den Hafen.
H2BX tingelte jahrelang durch Parteizentralen, ungehört.
Man will sich innovativ geben, aber bitte nichts ändern. Jetzt kommt die Rechnung, wenn das Ruder nicht ganz schnell rumgerissen wird.
Ich hatte letzte Woche schon über die Entwicklung in Duisburg berichtet. [LINK].
Und eben: Rotterdam. Hier gibt es schon mehr, als das Werbevideo vermuten läßt.
Und selbst Städte wie Dorsten mischen da mit! [LINK]

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Ich werbe ja schon lange für eine FAIR SAIL: für eine Veranstaltung für Segelschiffe in Bremerhaven, die noch für den Transport von Waren eingesetzt werden. [LINK] [LINK]

Segelschiffe dürfen nicht nur historisch gesehen werden, sie sind eine effektive Option für den Warentransport.

Wie aktuell das Thema ist, zeigt ein Bericht im Business Insider South Afrika

Bremerhaven wäre der perfekte Ort für ein Treffen, und ein perfekter Ort, um die technischen Voraussetzungen auszuloten.
Die Voraussetzungen für diese Option, mit dem Wind Waren zu transportieren, haben sich mit der Verpflichtung der Reedereien zur Co2 freien Schifffahrt grundlegend verändert.
Flettnerrotoren sind schon ein gewohntes Bild.
Aber die Reise geht noch viel weiter.

Auch hier könnte Bremerhaven mitmischen.

Die jetzigen Zweifler sind die gleichen, die noch vor zwei Jahren beim Wort Wasserstoff die Nase gerümpft haben. Wir brauchen in den Werften wieder junge Köpfe, die mehr können als Kreuzfahrtschiffe und Jachten zu bauen, nach Prinzipien, die hundert Jahre alt sind, sondern sich auf neues Terrain trauen, Segel und High Tech.

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Der Bürgerbummel in Bremerhaven war, auch wenn das Wetter jetzt nicht gerade ganz doll war, ein voller Erfolg.
Die Mischung aus Marktplatz und kleinen Events hat viele Menschen in die City gelockt.
Es hat Spaß gemacht, und wir haben noch Spargel und leckere Erdbeeren mitgebracht nach dem Bummel!
Bitte mehr davon!


30.5.2022 Montag

Die NZ berichtet schon wieder einmal über den LKW Stau im Hafen.

Zwei Aspekte:
Natürlich hat das etwas mit einer nicht optimalen Digitalisierung der Abfertigung zu tun, aber der Kern liegt woanders und ist das Thema des:
„Schlussbericht der Arbeitsgruppe „Verlagerung von Großraum und Schwerlasttransporten (GST) von der Straße auf den Wasserweg und Schiene“ [LINK]

Hört sich sperrig an, aber weist den Weg in die Zukunft:

Kurz: Dem Multimodalen Verkehr gehört die Zukunft:

60/25/15 -> Schiffahrt/Schiene/Straße wäre die Zielvorgabe!

Wie sieht das in Bremerhaven aus?
Darüber gibt der aktuelle Hafenspiegel Auskunft:
Danach 2021:
Straße: 47,6
Schiene: 48,3
Binnenschiff: 4,1


Das sieht nicht nach einem günstigen Modalsplitt aus, und ist auch ein Faktor für den
LKW-Stau (…. von der etwas eigenwilligen Struktur des Hafens mal ganz abgesehen)


Deutschlandfunk Kultur berichtet unter der Schlagzeile:
„Wir wurden vergiftet“

über den Sojaanbau in Argentinien, und dass dort die Pestizide eingesetzt werden, die in Europa verboten sind. Eine erschreckende Geschichte [LINK]
Was hat das mit Bremerhaven zu tun?
Nicht direkt mit Bremerhaven, aber mit der Unterweservertiefung, mit dem Hafen von Brake!

Dieser Hafen ist ein Hotspot für die Anlieferung von Futtermitteln für die Massentierhaltung. Und der laute Ruf des Lobbyverbandes Weserbund [LINK], allen voran Uwe Beckmeyer Vorsitzender SPD Mitte Bremerhaven, hat eben mit diesem Hafen zu tun.
Es ist schlicht unverantwortlich, was dort geplant wird.

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Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich auch gegen die Vertiefung der Außenweser bin, da sie weder aus wirtschaftlichen Gründen, noch aus sicherheitstechnischen Gründen, noch aus Klimagründen vertretbar ist. Ich habe bereits viel dazu geschrieben.


31.5.2022 Dienstag

Gestern habe ich eine Stadtrunde zu Fuß gemacht, und die Eindrücke passen auch zur heutigen Nachrichtenlage.
Es ging über die Wienerstraße  zur Hafenstraße und dann zur Deichstraße. Auf die Hafenstrasse komme ich noch zurück, aber zunächst ein paar Impressionen:

Was haben diese Schilder gemeinsam?

Es kümmert kaum jemanden, dass sie dort stehen.
An der Barkhausenstraße, an der Pestaloziestrasse und an der Deichstrasse wurde jeweils ein bedingtes Tempolimit auf Tempo 30 in der Nacht, bzw. für LKW angeordnet.
An der Barkhausenstraße kümmert es die meisten Fahrer nicht, die  Pestalozziestraße wird trotz Verbotes, noch immer von vielen LKW genutzt, das Tempolimit eher als optional angesehen, und auch das Tempolimit an der Deichstrasse ist eher Straßenschmuck.
Auch auf der Alten Bürger, das gleiche Problem: Tempo 30, eher optional!

Was nutzt eine Ausschilderung, wenn es an der Umsetzung durch die Stadt fehlt, es fehlen die Kontrollen.

An der Barkhausen halten sich meistens nur die auswärtigen LKW Fahrer an das Tempolimit, die ortskundigen Fahrer wissen, dass keine Gefahr droht.
Das Problem zieht sich durch die gesamte Innenstadt.

Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt fand bereits eine Bürgeranhörung zur Lärmaktionsplanung 2022 statt. [LINK]

Wie ein Lärmaktionsplan mit Tempo 30 zusammenhängt zeigt ein Urteil des OVG Bremen, und ich habe die Stadt 2021 auf diesen Zusammenhang hingewiesen, in Bezug auf die Barkhausenstraße:

kurz, die Stadt muß überprüfen, ob nicht durch den Lärm des Straßenverkehrs die Gesundheit der Menschen, die an den Straßen leben, gefährdet ist.

Der Beschluss des OVG Bremen vom 11.2.2016 unter [LINK -> pdf]

Bemerkenswert an diesem Beschluss ist folgende Passage:

Abschließend ist auf Folgendes hinzuweisen: Die Ergebnisse der Lärmkartierung deuten
darauf hin, dass die Anwohner der Deichstraße zwischen Fährstraße und Freigebiet erheblichem Lärm ausgesetzt sind. Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür, dass die
Anordnung verkehrsbeschränkender Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen vor Lärm
in der Tat ernsthaft in Betracht zu ziehen ist. Unter Umständen ist insoweit auch zwischen Tages- und Nachtstunden zu differenzieren. Eine solche Anordnung setzt aber
sowohl nach dem gesetzlichen Tatbestand als auch im Rahmen der zu treffenden Ermessensentscheidung in jedem Fall eine Ermittlung der Lärmbelastung auf der Grundlage des einschlägigen Fachrechts voraus. Insoweit wird die Antragsgegnerin auch der
Frage nachzugehen haben, inwieweit die von ihr in ihrer bisherigen Ermessensentscheidung zugrunde gelegte Annahme, wonach die Geschwindigkeitsbeschränkung zu einer Lärmminderung von 3 db(A) führe, die sich als „Faustformel“ auch in anderen Zusammenhängen findet, auf einer hinreichend verlässlichen Tatsachengrundlage beruht.

Daraufhin habe ich die Stadt aufgefordert, entsprechende Feststellungen zu treffen:

Diese Feststellungen können auf alle Straßen in Bremerhaven bezogen werden, die gem. der Lärmkartierung als lärmbelastet eingestuft wurden.

Die Stadt muss also entsprechend Feststellungen treffen.
Dies hat sie bisher nicht getan.

Aber, eine Kontrolle der bestehenden Anordnungen würde ja schon ausreichen.

Das Thema ist aktuell geworden, da der Stadtteilkonferenz Mitte ein Schreiben eines Anwohners der Deichstraße vorliegt, der sich vergeblich an die Stadt gewandt, und immer wieder auf die Lärmbelästigung hingewiesen hat.

Die Stadt ist für die Menschen da, und nicht für den abstrusen Vorrang des Verkehrs, wie er in Bremerhaven zur Religion verklärt wird.


Die Hafenstrasse ist mal wieder Thema bei der Nordseezeitung:

Die Hafenstrasse war schon Thema der Nordseezeitung am 16.52022. Und auch Buten un Binnen hat sich ausgiebig mit der Straße beschäftigt. [LINK]
Da wird ein Kunstprodukt wie die Bürger gepflegt und gehegt, und bei der Innenstadtplanung spielt die Hafenstraße keine Rolle.
Urbanista ist sie wahrscheinlich noch nicht einmal bekannt das sog. Innenstadtkonzept hört bei der Lloydstraße auf. Aber, hier schlägt das eigentliche Herz Bremerhavens!
Leider hat die Politik die Hafenstraße vergessen.
Andreas Bovenschulte war mal während des Wahlkampfes zu besuch, und wurde seitdem nicht mehr dort gesehen, Maike Schäfer aber auch nicht.
Melf Grantz liebt seine „politischen“ Leuchtturmprojekte, und ist damit anscheinend ausgelastet.
Und so darbt die Hafenstraße vor sich hin, als Posermeile.
Hoffentlich wird die Hafenstraße wiederentdeckt.

Wie sie eigentlich aussieht?

Sie ist fest in Auto-Hand. Es macht keinen großen Spaß dort zu bummeln.
Die Kreuzung Grimsbystraße und Lloydstraße ist kaum zu ertragen.
Schade, die Ecke mit dem GEWOBA Bau ist eigentlich ganz schön.

Am 16.5 hatte ich schon einmal auf den Nord24 Beitrag hin auf Facebook auf die prekäre Lage der Hafenstraße hingewiesen. Es meldete sich prompt auf den Facebook Post [LINK] hin, Swen Awizus, einer der üblichen Verdächtigen aus Lehe, bzw. von der SPD Lehe, die Lehe quasi als „ihr Revier“ betrachtet.

Natürlich hat er Recht, wenn er auf die vielen Aktionen und Initiativen hinweist, von der Wunderwerft der AFZ bis zu anderen Aktionen.

Aber, die Straße sieht eben so aus wie sie ist, und dem Verkehr auf der Hafenstraße konnte die SPD bisher nichts anhaben. Ganz im Gegenteil, sie sieht ihn als gegeben an.

Und, was die ganzen Gemüseläden, mit zum Teil grauselig schlechten Waren, dort sollen? Es ist mir schleierhaft.
Die Hafenstraße leidet am „Broken Windows Syndrom“. [LINK] Diese Theorie, die bestens belegt ist, besagt, dass schon eine zerbrochene Glasscheibe, ein zerbrochenes Fenster ausreicht, um ein ganzes Viertel runter zu ziehen.
Die bisherigen Maßnahmen haben nicht gereicht.

Wenn wir wissen, daß es so nicht geht, wie es zur Zeit läuft, sollte man andere Wege gehen, und sich zuerst mit dem Verkehr beschäftigen, dann mit einer Gestaltungssatzung für die Geschäfte, und versuchen, einen Investor wie Thörner zu gewinnen, der das Goetheviertel voran bringt.

Wenn man soviel Elan und Geld in die Hafenstraße stecken würde, wie man es jetzt mit der Bürger macht, hätten wie eine zweite KÖ.


Einige kennen Sie noch, Dr. J.M.Ehbauer soll neue Baureferentin in München werden.
Leider hatte man sie nicht in Bremerhaven halten können, oder wollen.
Ihr Weggang war ein Verlust für die Stadt Bremerhaven, denn, wie man es momentan bei den einzelnen Projekten sieht, die Investorenhand überwiegt, die Stadtplanung wird nur noch als Handlanger gesehen und ist männlich!
Bremerhaven hat noch immer keinen Masterplan. Innenstadt und Werftquartier sind weit weg von resourcenschonender Denkweise. Wenn Bremerhaven Klimastadt werden will, oder muß, dann muß der Blick die ganze Stadt erfassen, und auch das OB und WIE des Bauens auf dem Prüfstand gestellt werden.
Werftquartier ohne Klimabilanzvorgaben, Abriss Altes Finanzamt aus dem Bauch heraus.
So wird das nix!
Sie hatte eine andere Sichtweise auf die Stadt Bremerhaven!


Die Senatspressestelle teilt auf Norden.sozial mit:
Senat beschließt Planung von Hallengärten im Werftquartier

Feine Sache,
aber vorher sollte man sich noch ernsthaft Gedanken über die Ressourcenneutralität machen! Das ist bisher nicht geschehen, und da helfen auch keine Hallengärten.


1.6.2022 Mittwoch

Es hat ja ein wenig gedauert, und erst Buten und Binnen [LINK] mußte darüber berichten, bis sich bei der Nutzung des leeren Karstadtgebäudes etwas bewegt hat. Aber die Pläne für die Nutzung des Karstadtgebäudes hören sich gut an, ich bin gespannt auf die Ideen der GIF Studenten der UNI Bremerhaven. Mal sehen, was sie auf die Beine stellen.


Passend zu dem Thema Karstadt:
Wie soll es den Händlern in der Stadt ergehen, wenn das Karstadt Gebäude abgerissen wird?


Dies wird ein Thema auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Innenstadt und Verkehr der Stadtteilkonferenz Mitte am 4.7.2022 Bürger 75.
Zu diesem Thema hat Dr. Ralf Meyer (BIS) sein Kommen zugesagt.

Die AG wird die Veranstaltung auch per Zoom übertragen, nähere Infos folgen.


Als ich nach Bremerhaven zog habe ich mich gewundert, keine BIO Tonne?
Ok, mal will die Müllverbrennung auslasten, aber 2022 keine Verwertung  von BIO Abfällen?

Die Deutsche Umwelthilfe hat darauf hingewiesen, das 48 Landkreise und Städte das Kreislaufwirtschaftsgesetzt noch nicht umgesetzt haben.
Unter ihnen Bremerhaven.

Nach zehn Jahren Kreislaufwirtschaftsgesetz boykottieren noch immer 48 Landkreise und Städte eine wirksame Bioabfallsammlung. Konsequente und verbraucherfreundliche Bioabfallsammlung könnte deutschlandweit bis zu 740.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. https://t.co/4OPC2hvLNY pic.twitter.com/oZP5jRNOFQ

— Deutsche Umwelthilfe (@Umwelthilfe) May 31, 2022



Das ist schon ein wenig peinlich, da Biogas, das aus diesen Abfällen gewonnen werden kann, ein wichtiger Energieträger in der Region werden kann, so sehen es zumindest die Wissenschaftler des SHARC Projektes.


4 Neue sog. Trixi-Spiegel wurden in Bremerhaven montiert, hier zum Beispiel an der Barkhausenstraße.

Gute Sache!
Oft sind es E-Bike Fahrer die sehr schnell die Barkhausen Richtung Süden fahren und die sich oft selbst an der Kreuzung in gefährliche Situationen bringen.
Aber warum wurde kein Spiegel an der Ecke Schleusenstraße/Barkhausen aufgestellt?
Sehr viele rechts abbiegende LKW kommen hier an ihre Grenzen, und müssen sich auf den Abbiegevorgang konzentrieren, da die Einfahrt in die Barkhausen manchmal nur sehr schwer möglich ist, und sie weit ausholen müssen.
Radfahrer bleibt oft nichts anderes übrig, als auf den Gehweg zu fahren. Dies machen sie meistens schon auf der Schleusenstraße, wenn sie sich von LKW bedrängt fühlen.

Diese Ecke müsste ganz dringend einmal unter die Lupe genommen werden, insbesondere, da dort viele Touristen unterwegs sind und der Grüne Pfeil zum schnellen Abbiegen verleiten kann.
Ich haben immer ein mulmiges Gefühl dort, selbst als Fußgänger.


Und immer wieder die Weservertiefung!

Heute hat die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes über den Stand des Verfahres zu den zwei Maßnahmen, der Außenweser-und der Unterweservertiefung informiert, die auch bisher noch immer als zwei Verfahren behandelt werden.
Die Informationen sind sehr umfangreich und geben einen neutralen Einblick über die Verfahren. [LINK]
Ich habe schon reichlich über das Thema berichtet, die jetzigen Maßnahmen sind aus der Zeit gefallen, und berücksichtigen nicht die Rechtsprechung des BVerfG zum Klimaschutz. Was mich ärgert, ist die Engstirnigkeit, mit der Lokalpolitker solche Maßnahmen noch immer durchboxen wollen.
Die Vertiefung der Elbe hat doch gezeigt, was für ein Pokerspiel das ist!
Panorma berichtete am 29.3.2022 unter dem Titel:
Elbvertiefung: Scheitert das Großprojekt am Schlick? [LINK]
Etwas leichtfüßiger geht es bei extra3 zu!

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Der Hafen gibt Gas, Richtung Nachhaltigkeit. So berichtet die Fa. Kalmar, daß sie 27 Hybrid Carrier an das Terminal in Bremerhaven liefern wird. [LINK]


Der Hafen gibt Gas, Richtung Nachhaltigkeit. So berichtet die Fa. Kalmar, daß sie 27 Hybrid Carrier an das Terminal in Bremerhaven liefern wird. [LINK]


2.6.2022 Mittwoch

Und, als wenn es abgesprochen wäre, kam gestern zunächst ein Bericht bei ButenunBinnen [LINK], und dann, in einer langen Version, im Plus Minus ARD Magazin:
Thema: die Gefahren durch die immer größeren Schiffe!

Uwe Schmidt warnt schon seit Jahren, ich habe viel über die Gefahren geschrieben. Die großen Schiffe sind der Anlass für die Diskussion um die Vertiefung der Außenweser und nur eine Hafenfusion könnte diesen Trend vor unseren Küsten aufhalten. ( https://lennyslaterne.de/…/hafenfusion-stolz-und-vorurteil/ )
Aber, die Warnungen von Uwe Schmidt laufen in Leere, sein Parteigenosse Uwe Beckmeyer tritt als Lobbyist für den Weserverbund auf und seine Parteigenossin Claudia Schilling ignoriert die Warnungen und ist mit der Hafenfusion überfordert.
Das Worst-Case-Szenario wäre für Bremerhaven der GAU. Alle kennen die Risiken und schauen weg. Uwe Schmidt sollte mal den warmen Sessel in Berlin wieder mit der rauen Luft in Bremerhaven tauschen und für Ordnung in seiner Partei sorgen.
Warum das Thema in Bremerhaven so ignoriert wird, ist mir schleierhaft. Ich habe aber den Eindruck, daß die Hafenproblematik in Bremen nicht gut aufgehoben ist. Beim Workshop zum Hafenentwicklungskonzept waren die Stimmen gespalten. Natürlich sprach sich niemand offen gegen die Weservertiefung aus, aber zwischen den Zeilen war zu hören, wie skeptisch man die jetzigen Lieferketten sieht. Und die haben eben mit den sehr großen Schiffen zu tun, und mit dem Wachtum-Mantra der Reedereien, die zur Zeit Gewinne machen wie nie zuvor, auf Kosten einer Infrastruktur, die die Allgemeinheit finanziert.
Verkehrte Welt.

Ein Beitrag im Magazin Freight Waves legt noch den Finger in die offene Wunde des Turbowachtums der Schiffe. [LINK]


Die Reedereien machen riesen Gewinne, und nutzen ihre Monopol aus. Die Riesenschiffe sind nur wirtschaftlich, da es leichtgläubige Politiker gibt, die meinen, man müßte auf Kosten der Steuerzahler den Reedereien noch einen roten Teppich mit dem Bagger ausrollen. Verlierer sind am Ende die Häfen, wenn sie nicht zusammenarbeiten.

Zitat:
Die Häfen gehen im Grunde davon aus, dass sie ihre zusätzlichen Investitionen, die sie tätigen müssen, nicht wieder hereinholen können. Ich denke, das ist der wesentliche Punkt, warum die Schiffe immer größer wurden. Aber ich denke, wenn Spediteure verpflichtet wären, für die größeren Kräne oder das Ausbaggern zu zahlen, dann würde das meiner Meinung nach zeigen, dass es keinen Sinn macht, größer zu werden. Das steht auch in unserem eigenen Bericht aus dem Jahr 2015, in dem wir berechnet haben, dass die Kosten für ein ganzes Transportsystem, größer zu werden, höher waren als die Kosteneinsparungen für Spediteure. Das ist also im Wesentlichen die bestehende Diskrepanz. Zitat:Die Häfen gehen im Grunde davon aus, dass sie ihre zusätzlichen Investitionen, die sie tätigen müssen, nicht wieder hereinholen können. Ich denke, das ist der wesentliche Punkt, warum die Schiffe immer größer wurden. Aber ich denke, wenn Spediteure verpflichtet wären, für die größeren Kräne oder das Ausbaggern zu zahlen, dann würde das meiner Meinung nach zeigen, dass es keinen Sinn macht, größer zu werden. Das steht auch in unserem eigenen Bericht aus dem Jahr 2015, in dem wir berechnet haben, dass die Kosten für ein ganzes Transportsystem, größer zu werden, höher waren als die Kosteneinsparungen für Spediteure. Das ist also im Wesentlichen die bestehende Diskrepanz.


Klimaschutz ist DAS Thema im maritimen Sektor, und die Häfen werden sich darauf einstellen müssen.Digitalisierung und Klimaschutz müssen zusammen gedacht werden, da das Einsparpotential für Emissionen durch moderne Digitalisierung enorm ist, dafür müssen die Häfen aber zusammen mit dem Hinterland gesehen werden.
„Hafenbehörden auf der ganzen Welt spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und der Schaffung einer grüneren Zukunft, so Experten und Führungskräfte, die sich in Abu Dhabi zum 7. Runden Tisch der Hafenbehörden (PAR 2022) treffen.“ [LINK]

Zitat:
Nach Angaben der International Maritime Organization (IMO) verursacht die Schifffahrt derzeit rund drei Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen, wobei mehr als die Hälfte der maritimen Emissionen von Schiffen stammen, die in Häfen anlegen, sodass Häfen und ihr Umland einen großen Beitrag zum globalen CO2-Ausstoß leisten könnten Umweltziele.…….In der Digitalisierungsdiskussion zeigten verschiedene Hafenbehörden, wie hochmoderne digitale Plattformen es ihnen ermöglichen, Schifffahrt und Hafenbetrieb zu optimieren, Emissionen zu reduzieren und Energiesysteme zu integrieren.


Als schönen Anfang des Wochenendes kam die Gunilla noch zu Besuch in den Neuen Hafen


4.6.2022
Es ist Samstag! Und die NZ hat wieder einen Aufreger, der mich aber wirklich verärgert.
Hintergrund:
Schon lange wird darüber nachgedacht, das Saturn Gebäude neu zu bespielen.
Bei der Online Befragung von Urbanista [LINK -> PDF] spielte der Bereich um den Theodor Heuss Platz eine wichtige Rolle ( S. 28)
Bei der späteren Präsentation am 23.3.2022 wurde als Projekt Nr. 20 [LINK] das sog. Bremerhaven Haus genannt.

Anika Schmidt, die jetzige Leiterin der Stadtbibliothek, hat schon lange ihre Ideen von einer modernen Stadtbibliothek vorgestellt. [LINK]

So weit, so gut. Sollte man meinen. Urbanista wies in der Projektbeschreibung noch darauf hin:
Zitat:

Machbarkeitsstudie: vergleichende Untersuchung möglicher infrage kommender
Standorte (bereits im Dialog mit Immobilien-Eigentümer*innen)

Also, und so wurde das auch bisher vermittelt, man sei in Verhandlungen mit dem Eigentümer.

Aber, dem ist nicht so. Tatsächlich läßt man das Projekt schleifen.

Bei dem rein kommerziellen Projekt“ Karstadt Surrogat“ kann es nicht schnell genug gehen, alle Hebel werden in Bewegung gesetzt.
Beim nicht kommerziellen Projekt Stadtbibliothek wird erst durch Urbanista verbreitet, man verhandele mit dem Eigentümer. Beim Karstadt Projekt holt man die Investoren mit ins Boot, bei der Stadtbibliothek fragt man noch nicht einmal beim Eigentümer nach!.
Kommerz: Ja, Kultur: Mal sehen.
Und da liegt meiner Meinung nach der eigentliche Skandal. Bremerhaven hat eine rege Kulturlandschaft, aber dies hat Bremerhaven vielen Initiativen zu verdanken, und dem Engagement vieler Freiwilliger.
Die Stadt hätte die Möglichkeit, einen „kulturellen Anker“ zu schaffen, und?

Es passiert nichts!

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