Fragt man Menschen, Freunde oder sich selbst:
Was ist wichtig im Leben?
So kommt an erster Stelle die banale Erkenntnis:
Daß ich lebe.
Die Agenda 2030, die SDG’s. die Sustainable Development Goals, sind etwas in Vergessenheit geraten.
Diese 17 eigentlich banalen und selbstverständlichen Ziele drücken diese Erkenntnis einfach und anschaulich aus.
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Wie drückt es die Bundesregierung aus:

Gesundheit und Wohlergehen

Alle Menschen wünschen sich Gesundheit ein Leben lang. Den Zugang zu guter medizinischer Versorgung, lebensrettenden Medikamenten, gesunder Ernährung, sauberem Wasser und guter Luft zu ermöglichen, ist Aufgabe der Politik. Dazu hat sich die Staatengemeinschaft in der Agenda 2030 verpflichtet.


D.h. wir alle wollen nicht sterben, und ein langes, möglichst gesundes, selbstbestimmtes Leben führen.
Jeder will selbst bestimmen, wie dieses Leben aussehen soll, auch wenn sein Leben manchmal nicht der “gesunden Norm” entspricht: es ist sein Leben!

Das sollte der oberste Maßstab sein.
Eine Diagnose reicht manchmal vollkommen aus, und unsere Welt gerät aus den Fugen.
Kaum verlassen wir die Ebene dieser “Selbstverständlichkeiten”, sind sie auf einmal nicht mehr selbstverständlich.
Diese Grundsätze bekommen Konkurrenz:
Realpolitik, Wirtschaft, ein BIP, Wohlstand, da spielt Gesundheit auf einmal keine so große Rolle mehr, nur noch als Kalenderspruch, als Aktienwert von Krankenhausbetreibern.
Wohlstand?
Wer bestimmt eigentlich, was Wohlstand ist?
Gesundheitsgefährdung?
Zu Abstract!
Im Dschungel der ganzen Zahlen, Statistiken, Studien, und Prognosen.
Auf der Ebene der persönlichen Entscheidungen, ob ich gesund lebe oder nicht, da ist es einfach:
Jeder kann selbst entscheiden, wie er lebt, soweit er darüber selbstbestimmt und frei entscheidet und seine Entscheidung nicht die Gesundheit anderer gefährdet.
Was lebenswert ist, das bestimmt jeder für sich allein!
Keine Politik, keine Reklame und auch kein Wohlstandsversprechen.
Aber, was ist, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann, ob ich gesund leben kann oder nicht?
Dann wird es kritisch.

Es geht darum, daß mich die Lebensweise, oder auch die Entscheidungen anderen Menschen in meiner Lebensweise gefährden, meine Gesundheit gefährden.
Ohne Leben, ist ein Leben in Freiheit nicht denkbar.
Die Rechtsprechung des BVerfG orientiert sich immer an diesen simplen Erkenntnissen.
Dies ist auch der Grund, dass ihre Entscheidungen in der “Realpolitik” oft auf Unverständnis stoßen.

Was hat das mit politischen Entscheidungen zu tun?
OK, Klima!
Sehr abstrakt: Zahlen, Grafiken, Studien, Eisbären, Hochwasser, aufgeregte Wissenschaftler, wichtig tuende Politiker.
Aber, es war doch ein normaler Winter, oder nicht? Ich merke doch noch nichts, oder?
Aber manchmal rücken diese abstrakten Zahlen näher und die Konkurrenzfrage, “Was ist wichtig”, wird sehr viel konkreter.


Im Video habe ich gezeigt, daß die Nachrichten, die Emissionen des Hafens in Bremerhaven seinen nicht gesundheitsgefährdend, so wie dargestellt, nicht richtig sind.
Auf der einen Seite stehen die Maßstäbe, die die EU für die Bewertung von Luftgüte und Feinstaub anlegen, auf der anderen Seite die Maßstäbe, die die WHO dafür anlegt.
Die Grenzwerte der EU basieren auf einer Abwägung, die Richtlinien der WHO basieren auf der Prämisse, wo Gefährdungen für die Gesundheit beginnen, ohne Wenn und Aber.

Leben ist aber nicht verhandelbar!

Gesundheit und das Leben haben eine Eigenschaft, die auch der Klimawandel hat: keine Kompromisse. Medizin und Physik lassen sich nur an ihren Ergebnissen messen.
Bei Abwägungsfragen ist das Gewicht von Leben und Gesundheit so groß, daß es kaum vorstellbar ist, daß andere Güter mehr wiegen.
Warum sind wir also bereit, die Gesundheit zu gefährden, wenn es um Wachstum und um Wirtschaft geht?

Und das ist der Kern!
Warum schützt die Politik in Bremerhaven, das Land Bremen und auch der Bund nicht die Gesundheit der ihr anvertrauten Menschen?
Welche Güter sind höherwertig?
Und wer legt das fest?

Wenn nach den Richtlinien der WHO eine Gefährdung vorliegt, diese Richtlinien schlicht den Wissensstand der Wissenschaft wiedergeben, warum sind sie dann nicht der Maßstab?
Ist Paraphierung von Daten, ihre Umsetzung in Vorschriften, in Zuständigkeiten, in Absprachen wichtiger?
Wie abhängig sind wir von den Prämissen der Wirtschaft, wenn wir bereit sind, bzw. die Politik bereit ist, das Ziel, dass niemand in seiner Gesundheit gefährdet sein soll, aufzugeben? Ich brauche also nicht einmal den Klimawandel, Lärm etc.

Zwei schlichte Datensätze, wie wir sie vor Ort in Bremerhaven erfahren, auf Seite 29 des Umweltberichtes der Hafengesellschaft reichen aus, um diese Frage zu stellen.

Schützt die Politik unsere Gesundheit, die Grundlage aller Entscheidungen, die wir treffen und treffen werden,
oder hat sich wichtigere Maßstäbe?

Und wer gibt ihr das Recht, diese Maßstäbe zu setzen?


Was politische Verantwortung angeht, so beschäftigt sich ein Video von mir mit den Kajen, oder besser gesagt, mit der Politik, die dazu geführt hat, dass die Kajen in dem beklagenswerten Zustand sind.

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Alle Videos auf meinem Kanal auf YouTube unter @ralfekrowski9031

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