Berlin mit dem Auto?
Muß nicht sein!
Also, ich hatte einen Termin in Berlin.
Da kam mir die Idee, ich verbinde das mit einem Besuch bei Freunden in Wittenberge.
Die Stadt liegt an der Elbe genau zwischen Hamburg und Berlin. Genau diese Lage hat ihr früher einen Standortvorteil geschaffen. Bis, ja bis die Wende 1989 kam.
Ich habe die Zeit aufgrund familiärer Verbindungen zu der Gegend rund um Wittenberge sehr intensiv miterlebt. Wie dieser kapitalistische Mob über Menschen herfiel, die es nicht gewohnt waren, daß ein Übermaß an Angeboten auch etwas Schlechtes sein konnte. Die, die in der DDR schon hatten, haben auch danach gut abgesahnt. Man merkt schon, ich bin selbst heute noch verärgert.
Fast 30 Jahr später hat sich viel getan. Einige Firmen haben wieder die Standortvorteile der Städte zwischen Hamburg und Berlin entdeckt. Ich habe entdeckt, daß man mit dem Auto nach Wittenberge fahren kann, und von dort mit dem Regionalzug und dem 49-Euro-Ticket ( das entspricht in etwa den Parkgebühren in Berlin) nach Berlin hereinfährt, vollkommen stressfrei.
Mit dem Fahrrad oder auch mit dem Motorrad, die Gegend ist perfekt für einen Urlaub.
Und so hat sich auch das Hotel zur Mühle auch auf Fahrradtouristen eingestellt.
Und Burg Lenzen, mit einem veganen Restaurant und einem nachhaltigen Hotelbetrieb zeigt, daß man erkannt hat, wohin der lokale Tourismus in Zukunft gehen wird.
https://www.burg-lenzen.de/burg_lenzen/startseite/
Natürlich, Bremerhaven und Wittenberge, da gibt es reichlich Parallelen, aber ich habe keine Lust mehr, verfallene Gebäude als Lost Places zu verniedlichen, und man sollte besser zeigen, wie die Städte sich nach oben rappeln.
Die Zeiten haben sich geändert. Das ist für beide Städte eine Chance. Aus der Singer Nähmaschinenfabrik wurde in Wittenberge ein toll restauriertes Gebäudeensemble für Berufsbildung, und rund um die alte Zellwolle haben sich neue, mittelständische Betrieben angesiedelt. Und, die jungen Menschen kehren wieder zurück in die Stadt.
Ich denke, auch Bremerhaven wird das schaffen!
