Kira Meyer berichtet in Deutschlandfunk Kultur über die Dominanz des Autos.

Autos bestimmen unser Leben – nicht nur, weil sie uns bequem von A nach B bringen, sondern auch, weil große Teile des öffentlichen Raums für sie gemacht wurden.

Deutschlandfunk Kultur, Kira Meyer

Sie bringt es auf den Punkt.
Also, was mich in den letzten Tagen auf die Palme gebracht hat, war nicht Bremerhaven, obwohl die Stadt beim Verkehr in den 70 Jahren hängengeblieben ist.
Die Stadt hat ja die Gnade der leeren Kassen, ich mag mir nicht vorstellen, wie hier gebaut worden wäre, wenn die Kassen voll gewesen wären, wahrscheinlich eine Hochautobahn bis in den Fischereihafen.
Nein, bei der Durchfahrt durch Münster, lief mir einen Schauer über den Rücken.
Ich war mal wieder mit dem Auto in Münster unterwegs, meiner alten Heimat.
An sich bevorzuge ich die Bahn. Für die Fahrtkosten des PKW kann ich in der
1. Klasse fahren, und mich in Ruhe auf  einen Termin vorbereiten.
OK, geht manchmal nicht, wenn man Sachen transportieren muß!


Wo ich einen Schrecken bekam?
Die Verbindung A43 über die Umgehungsstraße(B51) zur Warendorfer Straße Richtung Telgte. Die Pläne kannte ich noch aus meinen Studentenzeiten, niemand ging davon aus, daß sie das wirklich in den 2000+ Jahren bauen würden.
Aber, sie haben es gemacht, ein Albtraum aus Beton und Asphalt und vollkommen unsinnig, da es Richtung Telgte wieder wie gehabt weitergeht und sich im Grunde nichts verändert hat, außer der Versiegelung der Flächen und dem Verbrennen von Geld.
Die Animation vermittelt nur ein unvollständiges Bild, es fehlen natürlich die Autos, und alles ist hübsch grün.

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Genauso bei der Einfahrt aus Greven über den Schiffahrterdamm kommend. Da wurden Pläne aus Verkehrsentwicklungsplänen einfach durchgezogen, ohne Sinn und Verstand, wie beim Blaumilchkanal von Kishon.

Das Geld hätte man gut in die Anbindung des Speckgürtels von Münster:
Hiltrup, Sendenhorst, Wolbeck etc. investieren können, da die Anbindung für Pendler lausig ist.
Und Münster ist eine Pendler-Stadt.


Aber, zum Thema:
Bilder sagen mehr als Worte.

Die Erdzerstörer, eine ARTE-DOKU aus 2019, von Jonny Weysmüller zeigt das Muster, wie die Auto/Ölindustrie arbeitet:

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Historische Bilder (von Holger Riemer zusammengestellt) zeigen, daß auch Bremerhaven eingeknickt ist. Heute wären die Pläne für eine Straßenbahn wieder aktuell!
Und die Möglichkeiten, diese in ein Schwamstadtkonzept einzubauen sind toll. ( Ein Beispiel aus Wiesbaden und Köln!

Es grünt so grün zwischen den Gleisen der @KVBAG! Dahinter steht unsere Initiative für #Rasengleise. So wie auf dem Bild beim #Heumarkt wird die Stadtverwaltung auch am #ZülpicherPlatz den Schotter durch Rasen ersetzen – das teilte die Verwaltung auf Anfrage von uns mit. [1/3] pic.twitter.com/SpCRvtgOfI

— GRÜNE Köln (@GrueneKoeln) September 21, 2021


NZ vom 27.8.2019 berichtet über diese neuen Ideen.


Quarks zeigt in seiner DOKU:
SUV & Co: Warum werden unsere Autos immer größer? aus 2021 (ab Minute 35 )wie Köln sich dem Auto unterworfen hat.


In der Süddeutschen zeigt der Beitrag ” Die geräderte Stadt, wie sich München dem Autverkehr unterwerfen mußte. Wie Städte vom Auto zerstört wurden.
Erwin Schleich beschrieb 1978 die Entwicklung als” Die zweite Zerstörung Münchens”

Verkehrswende? Nein wir brauchen eine Befreiung!

Der Artikel auf Deutschlandfunk Kultur , besser kann man es nicht beschreiben!

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