Meine Notizen zur Woche 33 in Bremerhaven. Aktualisiert am: 19.8.2022 10:00
19.8.2022 | Als ich nach Bremerhaven kam ; |
18.8.2022 | Nordmole ; Werftquartier ; Der Turm ; |
17.8.2022 | Maritime Tage ; BLG ; Goetheborg ; Polarstern |
15.8.2022 | Bremerhaven und das Grün ; |
Kommentare gerne unter: https://discord.gg/vsEyXzYR
19.8.2022 Freitag
Als ich nach Bremerhaven kam….
Ich habe noch gute Erinnerungen an die Stadt aus meiner Kindheit.
Wir waren mehrmals bei der Familie Wellers zu Gast, Gustav Wellers war ein guter Freund meines Vaters und bewohnte noch ein Haus, das sein Vater gebaut hatte.
Im Nachhinein denke ich, es war wohl irgendwo in Wulsdorf.
Jedenfalls, es waren herrliche Zeiten für mich, und Bremerhaven spannend.
Wir fuhren mit dem VW-Käfer durch riesige Fischhallen, besichtigten die Seute Deern, die wohl gerade in Bremerhaven angekommen war. Die Seute Deern hat mich schwer beeindruckt, und ich verbinde noch immer Bremerhaven mit diesem Schiff.
Im Hafen lag noch die Otto Hahn die ich noch besichtigen konnte.
Die Columbuskaje war für mich immer der Columbus Bahnhof. Und als die MS United States dort anlegte, es gab noch einen Liniendienst in die USA, überragte sie ganz Bremerhaven!
Und so, nach Jahren, bin ich wieder zurückgekommen. Frische Luft, freundliche Menschen, Kultur und ein angenehmes Leben mit kurzen Wegen, das hört sich nach moderner lebenswerter Stadt an, und im Grunde ist Bremerhaven das auch.
Was blieb von damals?
Von der Otto Hahn ist der Kamin geblieben, von der Seute Deern erst Reste und dann nichts mehr, vom Columbusbahnhof nur noch die einsame Kaje und ein “Terminal”!
Der einstürzende Moleturm macht nachdenklich, obwohl ich mich an die Mole nicht mehr erinnern kann.
Gestern rief uns eine gute Freundin an, die uns schon oft in Bremerhaven besucht hat.
Was ist denn bei Euch los!
Der Turm an der Mole wird in seinem Todeskampf gefilmt, die Seute Deern wieder in den Nachrichten.
Wenn man es so betrachtet, ist in Bremerhaven viel los, eine Stadt, die nie schläft, könnte man auch sagen.
New York ist ja auch schon die nächste Station.
Der einstürzende Leuchtturm während der Maritimen Tage, schlechter hätte es für Melf Grantz nicht laufen können, und sofort kam die Seute Deern wieder in den Köpfen an.
Aber anstatt jetzt mal zuzugeben, daß es blöd gelaufen ist, windet er sich wieder mit dem “Bremen war es” Argument raus.
Die Menschen in der Stadt werden nachdenklich, wenn alles verfällt, und sich keiner darum kümmert.
Wenn einem der Bürgermeister einer Stadt schon leid tut, dann hat die Stadt ein Problem!
Ein persönlicher Eindruck:
Der beliebteste Zaun in Bremerhaven ist der Bauzaun.
Ein Beispiel mal raus gegriffen:
Was soll das an der Schleusenstraße?
Dort gehen sehr viel Touristen zum Bäcker, und schauen sich das Bauwerk etwas verängstigt an.
Und, ich verstehe das auch nicht so ganz.
Das Haus sieht an sich doch ganz gut aus. Das Dach ist frisch eingedeckt, Fenster neu, alles frisch gestrichen.
Aber das Erdgeschoss könnte gut in die Bronx der 70 Jahre passen. Ich habe das jetzt schon mehrmals in Bremerhaven beobachtet, dass gerade das Erdgeschoss so heruntergekommen aussieht, und das restliche Gebäude ganz OK ist, bzw. scheint.
Wird die Grundsteuer in Bremerhaven erst bei bezugsfertigem Erdgeschoss fällig?
Bremerhaven, die Stadt, die niemals schläft!
Aber, ich mag es hier!
Und nun bestätigt auch der Bundesrechnungshof, was im Grunde allen klar war:
Das Najade Projekt hat nichts mit der Seute Deern zu tun.
Es war und ist Unsinn, und der Versuch, mit 46 MIO auf eine Einkaufstour zu gehen, geheimnisvoll und wichtig.
Wie dies Projekt genau auf die Agenda kam, wird nur Uwe Beckmeyer wissen.
Aber, jetzt geht es auf den Street-Food Markt. Klasse Idee!
Die Pommes gestern waren schon klasse!
Dann gibt es heute israelische oder senegalesische Küche!
Schönes Wochenende!
18.8.2022 Donnerstag
Vorweg in eigener Sache!
Dieser Blog besteht aus meinen rein privaten Notizen und Gedanken, die ich hier wie in einem Archiv festhalte.
Manche Gedanken sind spontan, und sollen es auch so bleiben, ohne Filter.
Manche Themen beschäftigen mich intensiver, und werden an anderer Stelle weitergeführt.
Ich nehme gerne andere Gedankengänge auf, diskutiere und lasse mich auch eines Besseren belehren.
So, das Niedrigwasser hat er überstanden, und auch Melf Grantz hat sich gemeldet:
Der arme Turm hat es bis in den Spiegel geschafft, und Melf Grantz sucht die Verantwortlichen schon in Bremen.
Mit Martin Günther und Claudia Schilling waren natürlich im Senat SPD Politiker für die Häfen verantwortlich, die Bremerhaven überhaupt nicht kannten, oder liege ich da falsch?
Das Prinzip Seute Deern bei der Arbeit.
Wenn man etwas bei google sucht, stößt man auf ein Papier:
Quelle: Vorlage für die Sitzung des Senats am 6. November 2018 Neubau der Nordmole in Bremerhaven
Sondervermögen Fischereihafen pdf
Dort heißt es noch:
Der dringende Sanierungsbedarf der Geeste-Nordmole an der Einfahrt zum
Bremerhavener Fischereihafen war stets Gegenstand dieser Befassungen.
Zudem wurde in der Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Angelegenheiten
der Häfen im Lande Bremen am 07.11.2012 ein „Hafenorientiertes Zukunftskonzept
Geestemündung Bremerhaven“ öffentlich vorgestellt, das bereits damals den
absehbaren Sanierungsbedarf der Nordmole zum Gegenstand hatte.
bremenports wurde daraufhin vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen mit der
Erstellung einer ES-Bau zur Sanierung der Nordmole aufgefordert.
Was soll man dazu noch sagen, wenn man den Turm heute sieht.
Die Maritimen Tage sind jetzt fast schon Nebensache geworden. Schade.
Selbst die Süddeutsche hat ein Filmteam vor Ort.
So ist Bremerhaven.
Ich hatte für heute eher ein anderes Thema angepeilt, aber die aktuelle Nachricht ist für Bremerhaven typisch und erschreckend.
Bei Ebbe sieht man das Drama als Gesamtbild
/
Erschreckend, weil ich sofort an die Seute Deern denken musste, ich habe das Krachen noch in den Ohren, als sie sich zur Seite legte.
Typische, weil der Zustand der Nordmole selbst mir als Neubürger lange bekannt war, und nichts geschah.
Ein Gedanke kam mir sofort:
da rollt man Investoren den roten Teppich aus, weil man denkt, man müsse doch froh sein, wenn sich Investoren für die Stadt interessieren. Man selbst hat so eine geringe Werteinschätzung für die Stadt, die viel mehr wert ist, als die aktuellen Stadtväter glauben. Bloß keine Investoren verschrecken! Aber so eine Denkweise hat Bremerhaven nicht verdient, die Stadt ist wertvoller als die aktuellen Verantwortlichen es wahrhaben wollen.
Die Konsequenz aus dieser Grundhaltung:
man kümmert sich um “Leuchtturmprojekte”, sei es die Innenstadtplanung rund um Karstadt, oder das Werftquartier.
Aber den Bestand, den überlässt man lieber den vielen ehrenamtlich Engagierten, oder Privatinitiativen wie die von Thörner in Lehe, der auch investiert, aber nah an der Stadt, an den Menschen in der Stadt ist.
Man sieht das mehr als unliebsame Pflichtaufgabe, der Magistrat mag sich irgendwie darum kümmern.
Vielleicht sollte man Bremerhaven einfach erstmal so nehmen wie es ist, es hegen und pflegen, bevor man eine Satellitenstadt baut, für die Menschen, die man wohl lieber hier wohnen lassen will oder einen Traum von einer Innenstadt verwirklichen will, ohne die Menschen zu fragen, die sich dort mal wohlfühlen sollen.
Aprops Werftquartier, die NZ zurzeit ist mit dem Thema ja gut beschäftigt.
So meldet sie erstmal den Besuch der Bauministerin,
und danach die Bemühungen der Stadt, Dieter Petram genehm zu sein. was die Bearbeitung von Bauanträgen angeht!
Klara Geywitz (SPD) steht noch ganz am Anfang der Erkenntnis, daß Bauen ein Problem ist! Kein Wunder, wenn man Bauen als Lösung aller Wohnprobleme sieht.
(s.u.)
Bisher war ihr der Zusammenhang in seiner ganzen Konsequenz offensichtlich nicht bewusst.
Ich frage mich manchmal, ob Bundesminister bei der EU auf einer Block-Liste stehen, denn es gibt bei der EU Bibliotheken von Materialien zu dem Thema, bei denen auch ich mich gerne bediene.
Dreh und Angelpunkt, was klimaneutrales Bauen bedeutet, ist die Zertifizierung, d.h. die Feststellung, wie viel CO₂ eine Baumaßnahme freisetzt und was man mit dieser Erkenntnis macht.
Z.B. die Freisetzung von CO₂ real zu kompensieren. ( Auf die Idee könnte man ja auch beim Werftquartier kommen!)
Diese Zertifizierung wird nächstes Jahr Pflicht im Rahmen der EU Fitfor55 Pläne.
Aber genau diese Zertifizierung wurde bei der Rahmenplanung zum Werftquartier ausdrücklich ausgenommen. Also, ich würde da nicht sehr viel erwarten. Es wird wohl erst eine geänderte Gesetzeslage für eine Änderung der Einstellung zum Bauen sorgen. Die Pläne für das Werftquartier sind bisher nicht klimaneutral, und die Stadtverordnetenversammlung hat es am 5.7. sogar ausdrücklich abgelehnt, die Maßstäbe der Klimaenquete Bremen bei dem Projekt anzusetzen.
Ein schlechter Witz, wenn man einmal darüber nachdenkt! Aber die KOA Hände gingen lemmingerweise alle hübsch hoch, als der Antrag der Grünen abgelehnt werden sollte.
Das Werftquartier ist eine große Chance für Bremerhaven, die muss man aber auch ergreifen.
Und wenn schon immer von Malmö die Rede ist:
Bis 2030 soll Malmös Bausektor klimaneutral werden. Um dies zu erreichen, haben sich mehrere lokale Akteure der Initiative LFM30 angeschlossen. Unterstützt wird die Initiative vom Branchenverband Sveriges Byggindustrier.
Skand.Baunews 2019, Nachrichten aus der skandinavischen Bauindustrie
Der Bausektor steht für mehr als 20 Prozent der Gesamtklimabelastung in Malmö. LFM30 ist der erste lokale Fahrplan in Schweden, um bis 2030 Klimaneutralität im Bausektor zu schaffen.
https://skandbaunews.e-ls.de/2019/07/10/malmoe-klimaneutralitaet/?fbclid=IwAR33oRZKW20grX6S2-dtNBaVNgem9_0ReYbayGlk76Gv3cGsKTT-HNED5uM
Und, auch der Einwand der Grünen, man habe zu wenig Personal im Bauamt ( leider nicht online, nur in der Printausgabe der NZ) schrammt etwas am Problem vorbei.
Sicherlich, eine schnelle Bearbeitung von Bauanträgen ist immer gut, aber, wir leben in einer besonderen Zeit, und 2022 ist das Jahr, in dem der Klimawandel für die meisten im Alltag angekommen ist.
Wie wir bauen wollen, ob wir bauen können, das ist die Frage.
Ohne einen Klimaschutzbeauftragten, der sich auch um Klimarisikofragen kümmert und prinzipiell bei kommunalen Entscheidungen ein Vetorecht hat, werden die Kommunen dem Klimawandel hilflos ausgesetzt sein!
Der Turm an der Nordmole wird dann das kleinste Problem für Bremerhaven sein.
Und dazu passt natürlich ein etwa skurriler Beitrag in der Nordseezeitung:
Luneplate: Kann ein Naturschutzgebiet zu Ackerland werden?
NZ vom 17.8.2022
Einst galt die Luneplate als „Kornkammer“ des Cuxlandes. Seit 2003 werden große Teile wiedervernässt und dienen als ökologische Ausgleichsflächen. Ließe sich angesichts des Ukraine-Krieges die Fläche wieder für den Getreideanbau nutzbar machen?
https://www.nordsee-zeitung.de/Cuxland/Luneplate-Kann-ein-Naturschutzgebiet-zu-Ackerland-werden-83796.html
Man macht sich Gedanken, die Luneplate wieder landwirtschaftlich zu nutzen.
Ich weiß nicht, wer auf so eine Idee kommt!
Die Luneplate ist eine vorzügliche CO2 Senke, ( der Begriff landwirtschaftliche Ausgleichsfläche, das war einmal, als man Klimaschutz noch großmütig als Umweltschutz bezeichnetet!)
Wenn das Werftquartier so wie geplant umgesetzt wird, in Beton und Glas, ist es fast der perfekte Sturm für den CO₂ Ausstoß. Die Verantwortlichen nutzen immer den Begriff Klimagerecht.
Sie suggerieren damit etwas von gerechtem Ausgleich, oder Gerechtigkeit.
Was dort aktuell geplant ist, ist weder klimagerecht noch klimaneutral. Ob es gerecht ist, in einer Stadt, deren Alt-Bestand mittlerweile in Gefahr ist? Aber, wie unten schon ausgeführt, Dieter Petram will einfach alles abreißen, und neu bauen.
Das Areal zu bebauen ist eine gute Idee, nur so wie es jetzt geplant ist, verschenkt man eine Chance.
17.8.2022 Mittwoch
Die Goetheborg kam heute zu den Maritimen Tagen. Tolles Schiff,
Sie drehte erst eine Ehrenrunde auf der Weser, und fuhr dann zur Kaiserschleuse. Ich hatte mich am Alten Fährweg, die Einfahrt in die Schleuse liegt direkt gegenüber, auf die Lauer gelegt.
Ich traf dort einen jungen Mann, mit Fotoausrüstung. Er macht Urlaub in Cuxhaven und war extra nach Bremerhaven gekommen, um die Polarsstern zu sehen.
Denn auch die Polarstern war von ihrer Arktisreise zurückgekehrt und nahm eine kleine Auszeit in Bremerhaven.
Als die Goethborg dann die Schleuse verlassen konnte, bot sich folgendes Bild:
Die Polarstern und die Goetheborg auf einer Aufnahme.
Die Goetheborg, ein Schiff, das den Wind als Energie nutzt, und (fast) kein CO2 auf ihrer Reise freisetzt.
Die Polarstern, das Forschungsschiff, das uns vor Augen führt, welche Folgen es hat, daß wir soviel CO2 freisetzen, und uns eben nicht wie die Goetheborg auf den Meeren bewegen.
Die Mahnungen von Stefanie Arndt, die die Polarstern schon als ihr zweites Zuhause bezeichnet, in der Sendung Das rote Sofa, gestern bei Radio Bremen (NDR2) waren eindeutig: Wir haben ein Problem, die Arktis ändert sich rasant.
Sie hat aber noch Hoffnung, daß wir das Ruder rumreißen können.
Macht nachdenklich.
Am Montag hatte ich noch über den Zusammenhang zwischen CO₂ Erzeugung und dem Bauen an sich berichtet.
Gestern berichtete die Süddeutsche unter der Schlagzeile:
Hausbau als Klimakiller: Muss Deutschland anders bauen?
Langsam, ganz langsam kommt das Thema auch in der “großen” Politik an.
Aber, die Crux, und wahrscheinlich auch der Grund, dass Dieter Petram so nervös wird, ist ein anderer:
Die SPD-Politikerin versucht sich in einem sanften Umsteuern hin zum mehr Klimaschutz, während die Interessenvertreter der Branche schon vollen Einsatz zeigen. Nächstes Jahr wird es ernst. Dann sollen Neubauten per Gesetz an einer Klima-Gesamtschau gemessen werden.
SZ vom 16.8.2022
Und gerade diese CO2-Bilanzierung für Neubauten, die in den “Fit for 55” Plänen der EU schon lange festgeschrieben ist, hatte die Rahmenplanung extra ausgeschlossen ( siehe 5.8.2022 ).
Aber, den Menschen in Bremerhaven dann erzählen, man wolle klimaneutral bauen.
Das ist eine Lokalpolitik, die an den Menschen vorbeigeht und diese nicht ernst nimmt.
Unverantwortlich!
Die Großherzogin ist angekommen, AlexII ist da, und die Artemis liegt auch schon bereit.
Die Gotheborg schippert mit 5,6 Knoten Richtung Bremerhaven, und wird hier gegen 14:00 erwartet.
Die schönsten Momente gibt es am frühen Morgen, besonders heute, wenn der Nebel über dem Neuen Hafen liegt.
Tolle Atmosphäre!
Buten und Binnen berichtet über die Maritimen Tage mit einem Interview mit Ralf Meyer!
Titel: Warum sind die Maritimen Tage so wichtig für Bremerhaven!
Das kann man wohl unterschreiben. Die MT sind enorm wichtig für Bremerhaven. Aber natürlich gibt es da auch einen Haken.
Wenn man sich die Übersichtskarte der Veranstaltungen ansieht, und das ist bei der Sail auch nicht viel anders, fällt mir sofort auf, es konzentriert sich alles auf den alten und neuen Hafen, auf die Hafenwelten.
Die Stadt selbst spielt da nur eine Nebenrolle. Wo das Problem liegt, vielleicht an zwei Beispielen:
Die Sculptur in Münster und die Documenta in Kassel. OK, Kunst kann man schlecht mit Segelschiffromantik vergleichen, aber Kassel und Münster holen die Menschen in die Stadt, die Kunstwerke sind über die Stadt verteilt, die Künstler machen sich Gedanken darüber, wie sie ihre Werke in die Stadt integriert werden können.
Das wäre auch für Bremerhaven möglich.
Ich werbe ja immer für eine Fair Sail. Da könnte man zum Beispiel die Geeste mit einbeziehen.
Segelschiffe, die Waren transportieren, könnten dort ankern, in der Halle ihre Waren verkaufen.
Man könnte dies verbinden mit einer Messe für Schiffe, die den Wind nutzen, moderne Schiffe vom Wind angetrieben. vom Flettner Rotor bis hin zu Containerschiffen mit Kite Segel Unterstützung.
So bekäme man die Menschen in die Stadt.
Das Problem taucht auch bei den Kreuzfahrttouristen auf, denn auch diese nutzen Bremerhaven meistens nur als Bahnhof.
Für die Stadt bleibt da kaum etwas übrig. Die Wertschöpfung muß in die Stadt!
Der Wegweiser zum Columbusterminal veranschaulicht das Verhältnis von Terminal und Stadt!
Es ist holprig!
Eine Nachricht hat mich jetzt doch ein wenig erstaunt:
Die Nordseezeitung meldet auf ihrem Online-Portal!
Umschlag: Abwärtsspirale auf Autoterminal setzt sich fort
https://www.nordsee-zeitung.de/Bremerhaven/Abwaertsspirale-setzt-sich-auf-Autoterminal-fort-83713.html
Ich fand die Nachricht erstaunlich, da eine weitere Meldung etwas anderes vermuten lässt:
OK, Ro-Ro kann man schlecht mit dem Autoterminal gleichsetzen, aber der Zusammenhang ist schon erstaunlich:
Die Gründe sind längst benannt: Pandemie, Lieferkettenprobleme, Probleme der Automobilhersteller, Ukraine-Krieg, rückläufige Zulassungszahlen im In- und Ausland. Der Autoterminal ist längst ein Sanierungsfall.
Nordseezeitung
So einfach kann man es sich nicht machen. Und, jetzt einfach an der Preisspirale für die Standzeiten drehen, daran sehe ich keine Lösung. Das Thema ist bekannt.
Während die Umschlagunternehmen auf der Stromkaje viel Geld verdient haben, in dem sie reichlich Lagergeld für Container kassierten, die angesichts der Staus in den Häfen länger auf den Weitertransport warteten, hat die BLG für Autos mit langen Standzeiten im Hafen offensichtlich wenig Geld bekommen.
Nordseezeitung
Interessant an dem Beitrag ist auch, das Wallenius Wilhelmsen den Focus auf Klimaneutralität legt.
Wallenius Wilhelmsen hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Intensität von 2019 bis 2030 um 27,5 % zu reduzieren.
GCaptain
Insgesamt zeigt sich ein Bild, dass sich auch hier ein Strukturwandel anmeldet.
Bei der Politik sollten schon längst die roten Lampen leuchten.
15.8.2022 Montag
So langsam habe ich mich an die Hitze gewöhnt. Am Wochenende, wenn man noch lange draußen sitzen kann, ist das auch kein Problem. Während der Woche aber schon.
Jedenfalls tat es gestern richtig gut, den Hundespaziergang in den Speckenbütteler Park zu verlegen.
Es kühlt sich ja schon ab, wenn man das Bild betrachtet!
Bremerhaven ist mit vielen schönen Parks gut bestückt, und ich freue mich jeden Morgen beim Spaziergang durch den
Martin Donandt Park.
Aber, das täuscht etwas über die Bremerhavener Realität, und die ist gepflastert und asphaltiert!
Die Städte leiden unter der Hitze, und wir werden uns an die aktuellen Temperaturen gewöhnen müssen.
Bremerhaven ist nicht darauf vorbereitet, da die Stadt den Klimawandel bis heute nicht auf ihre Agenda gesetzt hat.
Sie sieht es als bloße Pflichtaufgabe an, von der man nicht so richtig überzeugt ist, und nicht als Kernthema.
Die FAZ berichtet über den Hitzesommer.
Der Schutz der Bevölkerung ist eine politische Aufgabe!
In Bremerhaven wird das vollkommen ignoriert, wie die Planungen für neue Bauprojekte zeigen, bei denen die Auswirkungen des Klimawandels nicht die geringste Rolle spielen.
Was kann man tun?
Und, in Bremerhaven gibt es noch die Initiative Urban Pergola:
Die Gebäude an der Barkhausenstraße hätten unter diesen Gesichtspunkten so nie errichtet werden dürfen.
Die Pflasterflächen heizen sich auf.
Abhilfe würde hier eine Fassadenbegrünung schaffen und große Bäume, wo jetzt Parkplätze sind.
Es geht hier nicht mehr um grüne Fantasien, sondern um Gesundheitsschutz.
Das ist den Akteuren noch immer nicht so richtig bewusst.
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Es ist warm.
Die Dürrekarten zeigen rot, der Rhein ist fast ausgetrocknet, die Wälder brennen, und die Arktis schmilzt.
Selbst dem größten Skeptiker dürfte klar sein, der Klimawandel ist vor Ort angekommen.
Was kostet Klima?
Aber, kann man den Klimawandel, das CO2 Problem,monetarisieren, d.h. in Heller und Pfennig ausrechnen?
Man kann!
Ich habe mir mal die Baubranche raus gegriffen, da die Zahlen gut validiert sind.
Nach der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ( DGNB)
werden pro qm Neubau zwischen 500-800 kg CO2, auf eine Gebäudelebensdauer von 50 Jahren gerechnet, fällig.
Bei der typischen bremerhavener Bauweise (viel Beton, und Pflaster) dürften die 500 kg wohl noch im unteren Bereich liegen.
Was kostet das?
Das Umweltbundesamt geht bei seiner Berechnung von 201 € pro Tonne CO2 an Kosten aus, die die Allgemeinheit trägt.
An einem konkreten Beispiel:
Das Werftquartier wird mit 598.113 qm berechnet (S.31 des Rahmenplans)
Wenn ich jetzt von 500 kg CO2 ausgehe für 201 € ergibt sich folgende Rechung:
598.113qm * 500kg = 299.156.500,00 kg = 299.156,50 to/co2
bei 201 € pro Tonne wären das
299.156,50 * 201 = 60.130.456,50 €
allein für die Küken Halbinsel wären das bei 112.723 qm. 11.328.661,50 €
Die Berechnung natürlich ohne Gewähr, mag jeder selbst den Taschenrechner bemühen!
Das sind die Kosten, die die Allgemeinheit allein auf der Grundlage der Bautätigkeit trägt. Sonstige Versiegelungen durch Infrastrukturprojekte noch nicht einmal eingerechnet.
Was solls?
Ganz einfach! Die DGNB hat einen weiten Spielraum angegeben, in dem sich die CO2 Angaben bewegen. Es hängt eben von der Bauweise ab.
Hier könnte man gut ansetzen um den CO2 Ausstoß zu mindern.
Je klimaneutraler ich baue d.h. Je weniger CO2 ich freisetze, desto günstiger wird es.
Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Rendite.
(
kann.
Das ganze funktioniert natürlich auch bei Benzin. Wenn ein Fahrzeug einen Liter Benzin verbraucht, stößt es etwa 2,37 Kilogramm CO2 aus. Wurde Diesel getankt, sind es 2,65 Kilogramm CO2. Da wären es 0,47 ct pro ltr Benzin, die als Schadensersatz fällig würden.
Die jetzigen Maßnahmen zum Kampf gegen den Klimawandel fruchten nicht, ein Gang vor die Tür bestätigt dies, also sollte man den CO2 Ausstoß über die Finanzen regeln, und so einen Klimafond aufbauen.
Beim Werftquartier hat man eine Zertifizierung der DGNB ausgeschlossen, bzw. es ” wird nicht angestrebt” ( S.43 des Rahmenplans).
Man will es lieber nicht wissen!
Das hat mich nicht erstaunt.
Es ist in diesem Zusammenhang auch erstaunlich, dass die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung keinerlei Eingang in die Planungen gefunden haben. Denn hier spielten genau diese Überlegungen, (wie kann ich CO2 beim Bau einsparen?), eine große Rolle.
Es wäre jetzt Aufgabe der Stadt, im Rahmen des Bebauungsplanes dies rechtlich verbindlich festzusetzen.
Aber, wenn man die aktuellen Vorgänge sieht, wie ein Investor die Stadt unter Druck setzt, habe ich Zweifel, ob die Stadt ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen in der Stadt gerecht werden kann.