Zugegeben, ich musste Googeln, bis ich den Zusammenhang zwischen Donuts, Autos und Poser herausbekommen habe:
es sind also die Reifenspuren der durchdrehenden Reifen.
Das Video hat 18 Millionen Aufrufe! Da kommen die Donuts Rezepte nicht mit!
Also, der aktuelle Tatort.
Er ist mittlerweile in der Mediathek abrufbar.
Es ist ein Bremerhavener Tatort, und kein Bremer Tatort!
Bremerhaven ist eben kein Stadtteil von Bremen!
Ich habe ein Video hochgeladen, in dem ich auf diesen und noch auf einige andere Aspekte der leicht zerrütteten Beziehung der beiden Städte eingehe.
Die Kritiken für die Tatort-Folge waren verhalten bis negativ, was ich nicht verstehen kann.
Das Setting hat mich an die alten Tatort-Folgen mit Schimanski erinnert.
Ein Kommissar, der ein paar Leichen im Keller hat, vor der Kulisse Duisburgs.
Die Stadt Duisburg und die Menschen in der Stadt spielten die Hauptrolle, der Ruhrpott war das Thema und keine gekünstelte konstruierte Krimihandlung.
Zugestanden, Ich bin kein großer Fan der aktuellen Tatort-Serien.
Vor allem die beliebten Folgen aus Münster sind mir irgendwann auf die Nerven gegangen.
Das Setting, die Handlung um den Gerichtsmediziner Boerne hätte vielleicht für eine Handvoll Folgen gereicht, für ein bisschen Klamauk, und dann wäre es auch gut gewesen.
Die Krimis aus Münster rund um Wilsberg sind vielleicht etwas behäbiger, fangen aber die Münsteraner Atmosphäre besser ein, ohne die Einwohner lächerlich zu machen.
Und, die typischen 90 Minuten für eine Tatortfolge, für dieses Krimiformat sind mir einfach zu lang.
Schnell geht den Filmen die Luft aus.
Mittlerweile habe ich die Mediatheken von ARD, ZDF und ARTE schätzen gelernt und eben auch Netflix.
Ein aktuelles Beispiel:
“Vor wem müssen wir eigentlich immer weglaufen?”
Eine türkische Netflix Serie.
Ich kann mir eine solche Serie im deutschen Fernsehen nicht vorstellen.
Oder die Serie “You”, “Die Kaminsky Methode” und viele andere Serien, deren Plot den Rahmen deutscher TV Produktionen einfach sprengen.
Deshalb war der Bremerhavener Tatort schon etwas Besonderes.
Der Kommissarin Liv Moormann, gespielt von Jasna Fritzi Bauer, habe ich die Rolle einfach abgenommen.
Sie gehört zu Bremerhaven, so wie sie die Rolle gespielt hat. Das war authentisch, was in solchen Formaten nicht die Regel ist.
Das hat vielleicht nicht allen Kritikern gefallen, aber die meisten dürften Bremerhaven kaum kennen.
Dieser Schauplatz Bremerhaven ist ausbaufähig und die Stadt bietet viele Geschichten, die es wert sind, auch im Rahmen des Tatorts erzählt zu werden.
Auch die spezielle Situation zwischen Bremerhaven und Bremen spielte eine Rolle im Tatort und wurde kurz angesprochen.
Das Zuständigkeitswirrwarr, das in Bremerhaven zu einstürzenden Türmen führte, sorgte also sogar in einer Tatort-Folge für Verwirrung.
Das sollte zu denken geben.
Nun, wir hatten unseren Spaß beim Zuschauen!
Natürlich spielten auch die sozialen Missstände in Bremerhaven eine Rolle im Tatort.
Die Kommissarin ist ja vor ihren familiären Verhältnissen geflohen.
Ich will nicht behaupten, dass die Politik in Bremerhaven die Situation, die soziale Situation in Bremerhaven, ignoriert.
Aber die aktuelle Konzentration auf die berühmten “Leuchtturmprojekte” lenkt nur von den eigentlichen Problemen der Stadt ab.
Das IEK , (“VORBEREITENDE UNTERSUCHUNGEN INTEGRIERTES ENTWICKLUNGSKONZEPT Lehe / Mitte-Nord”)
hat die Probleme der beiden Bezirke in Bremerhaven gnadenlos offengelegt und ich sehe es als Studie der sozialen Situation in Bremerhaven Lehe und Mitte.
So musste selbst im Tatort die Kommissarin aus Lehe stammen. Der Name des Stadtteils wird als Stigma benutzt, oder aber auch als Beleg, dass man “dazu gehört”.
Die IEK Studie sollte Punkt für Punkt abgearbeitet werden.
Eine riesengroße Aufgabe für die neue Stadtregierung!
Apropos neue Regierung!
Natürlich war ich am 1.4. auch unterwegs, Plakate aufhängen.
Aber es nervt.
Das Plakatieren an Laternenmasten ist einfach unschön geworden!
Wenn das der Politikstil der nächsten Jahre ist:
Verdrängen der “politischen Gegner”, wo es geht!
Dann vielen Dank!
Warum einigen sich die Parteien nicht einfach darauf, große Wände aufzustellen, auf denen sie ihre Weisheiten verbreiten können? Es wäre hilfreich, die Aussagen nebeneinander zu sehen, und die Stadt würde nicht verschandelt.
