Aktualisiert: 14.7.2023 22:30
Ein neues Video ist Online.
Kern des Videos ist mein Austritt aus der Partei “Die Grünen”.
Mein Gefühl, da gehöre ich einfach nicht hin, wurde immer stärker.
Natürlich, Lützerath und Co.
Aber, das stimmt natürlich nur zum Teil. Eigentlich war es diese Verquickung:
moralischer Zeigefinger und widersprüchliche Politik. Text und Video sind sehr persönlich, und damit emotional, und somit keine Studie!
Die Personalie Ralf Rüdiger Heinrich, der jetzt in einem “Notsitz Dezernat”, das nach der Umgestaltung des Magistrates notwendig wurde, gelandet ist, erzeugte bei mir nur noch Kopfschütteln. .
Er ist eines der Gesichter der Weservertiefung, zusammen mit Martin Günthner (….. also, man kennt sich schon gut, und war (ist) beim Thema Weservertiefung auf einer Linie) .
Sein bisheriges Werk:
Alles, was der Beschleunigung der Weservertiefung diene, sei zu begrüßen, sagte Ralf Rüdiger Heinrich, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Weser in Bremen. Allerdings sei der Verband skeptisch, ob diese ambitionierte Planung gelingen werde. „Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sprechen dagegen“, sagte der Geschäftsführer.
Weserkurier vom 20.12.2016
Und im Deutschlandfunk: ” Noch tiefer graben!”
Ralf Rüdiger Heinrich ist Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands Weser und damit mitverantwortlich für die Vertiefung des Flusses. Er sieht keine Möglichkeit auf die Vertiefung der Wasserstraße zu verzichten:
„Weil wir in einer Region leben, in der 78.000 Arbeitsplätze entweder direkt oder indirekt von den Häfen an der Weser abhängig sind. Und wenn wir uns den Entwicklungen auf den Weltseeverkehrsmärkten nicht stellen, werden wir irgendwann abgehängt, und das heißt auch, dass wir unseren ökonomischen Lebensnerv schädigen und keine Zukunft dann mehr hier haben.“
Umweltschützer und Anwohner verweisen jetzt auf den neuen Jade-Weser-Port. Große Schiffe können ja diesen Hafen nutzen. Sie müssten damit nicht mehr in Häfen wie Bremen fahren und könnten die Weser damit entlasten. Diesen Einwand lässt der Vertreter der Wirtschaft nicht gelten.
Deutschlandfunk vom 21.9.2012
Es ist schon ein Witz, wenn irgendwann einmal die Verschlickung der Weser durch die Weser-Vertiefungen zu einer Verschlickung des Blexer-Bogens führen wird, dann wird sich der Energy Port bedanken, wenn größere Schiffe dort anlegen wollen. Die Windkraftanlagen und der Wasserstoff stecken dann im guten alten Schlick fest.
Die Natur und der Klimawandel haben ihre eigene Logik, manchmal fast schon zynisch:
Zynismus des Klimawandels: der Warenhandel, ein Treiber des Klimawandels, hat sich quasi selbst lahmgelegt.
Zitat: Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Nun geht ihm das Wasser aus.
Aber wie können die Grünen Bremerhaven auf die Idee kommen, einen Hauptverantwortlichen der Weservertiefung, einen Jünger der ökonomischen Sachzwänge, jetzt als ihren grünen Vertreter an den Magisterratstisch zu setzen?
Es wäre an der Zeit, sich mehr Gedanken über die ökologischen Sachzwänge zu machen!
Aber auch die Habeck Meme hat mir dann irgendwie “den Rest gegeben”.
Die moralische Überhöhung, diese fetischisierung. (Was für ein Wort!) Da kam mir eigentlich sofort der Veggie Day in den Sinn und viele andere Dinge. Konflikte moralisch zu überhöhen gehört eigentlich zum politischen Alltagsgeschäft, außer eben in einer Expertokratie, da zählen nur die Fakten. Eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung zeigt, wie weit schon einige Teile der Gesellschaft nach Rechts gerückt sind. (Demokratievertrauen in Krisenzeiten Wie blicken die Menschen in Deutschland auf Politik, Institutionen und Gesellschaft? Bonn, 2023 ) ->pdf
Aber zurück zu Habeck.
Das Framing seines Zitats ist bemerkenswert:
– Gebäudenergiegesetz,
– die Entscheidung des BVerfG zur Verletzung von Abgeordnetenrechte, und der
– Aufstieg der AFD.
Das ganze noch bei Lanz,
anscheinend dem offiziellen Büro von mitteilungsbedürftigen Politkern.
( Gibt es noch einen Pressesprecher der Regierung?? Eigentlich ist der Job doch überflüssig, Lanz und Co. reichen doch aus!)
Das alles ist eine gefährliche Mischung, da der Kern bleibt:
Kritik darf nicht von Rechts kommen.
Und das ist ein fataler Denkfehler!
Nicht die Partei, hier die AFD, ist wichtig, sondern die Wähler!
Den Wählern muss man zuhören, und keine Vorschriften über die Form der Diskussion machen.
Soziale Ängste durch das GEG(Gebäudeenergiegesetz) als Überhöhung oder Fetischisierung zu bezeichnen ist schon sehr sportlich.
Das GEG, und die Art seines Zustandekommens, erzeugen massive soziale Ängste, die lange Zeit von der Ampel nicht wahrgenommen wurden. Und selbst das Bundesverfassungsgericht hat gesagt, daß dieser politische Gewaltritt nicht von der Verfassung gedeckt ist.
Ein gefundenes Fressen für die AFD, die sich über diese Steilvorlage freut.
Und bei dieser brodelnden Mischung so einen Satz rauszuhauen, das hätte ich von Precht erwartet, aber nicht von Habeck.
Wie gefährlich die aktuelle Situation ist, zeigt ein Beitrag in der Süddeutschen: Nora Markard ist Professorin für Verfassungsrecht im Interview mit Ronen Steinke.
Sie zeigt, juristisch auf den Punkt, gebracht die Wege auf, wie sich die Rechten Stück für Stück vorarbeiten um demokratische Ordnungen zu unterspülen, bis nur sie die Inhaber von Macht und Meinungshoheit sind.
Könnte die AfD mit solchen ungeschriebenen Regeln brechen? Genau. Bei Parteien, die bestrebt sind, ihre Herrschaft so abzusichern, dass sie nicht mehr in der Minderheit landen, besteht wenig Interesse daran, bei solchen demokratischen Gepflogenheiten mitzuspielen. Theoretisch könnte eine AfD-Mehrheit auch dazu ansetzen, durchzuregieren und ihre Gefolgsleute durchzudrücken. Mir scheint, wir unterschätzen manchmal, wie viel in unserem politischen System bislang nur deshalb so gut funktioniert, weil die Akteure sich demokratischen Umgangsformen verpflichtet fühlen.
SZ vom 3.7.2023
Und genau mit diesen demokratischen Umgangsformen geht die Ampel aktuell sehr fahrlässig um, und die AFD nimmt das Angebot dankend an, während Habeck sich Gedanken über fetischisierende Kritik macht.
Dies Muster: nicht zuzuhören, schlängelt sich durch weite Teile der Ampelpolitik.
So weist Hans Otto Pörtner, IPCC und AWI Bremerhaven, in einem Beitrag in der TAZ
(Klimaforscher zur deutschen Klimapolitik„Wir haben keine Spielräume mehr“ nicht nur darauf hin, daß er das Klimagesetz schlicht für verfassungswidrig hält, wenn es das 1.5 Ziel nicht gewährleisten kann, sondern er beschwert sich, daß er von der Regierung nicht gehört wird,
Aber direkte Drähte gibt es nicht. Nach Verabschiedung der IPCC-Berichte war ich regelmäßig zu Vorträgen im Europaparlament. Sie müssen nicht glauben, dass Ähnliches im Bundestag passiert. Nach der Verabschiedung des 6. IPCC-Berichts hat es so einen direkten Kontakt zu einer größeren Gruppe von Parlamentariern nicht gegeben. Dabei wäre das sehr sinnvoll, etwa mal vor den Fraktionen zu sprechen.
TAZ vom 3.7.2023
Ein Armutszeugnis für die Ampel, und besonders für die Grünen die sich dies Thema auf die Fahnen geschrieben haben.
Aber die Klima-Fahnen liegen wahrscheinlich im Parteibüro, bis zur nächsten Wahl!
Aber auch persönliche Gründe führten zu meiner Entscheidung, die Mitgliedschaft bei den Gründen zu beenden. Neben einigen Triggern, habe ich mich dabei ertappt, wie ich anfing mich selbst zu zensieren.
Vollkommen harmlose Posts: die beiden E-Roller Fahrer in kurzen Hosen gegenübergestellt einem Easy Rider Bild.
Ich hatte Bedenken, es zu posten, und da war langsam Schluß.
In einer Umgebung, in der ich das Gefühl habe, meine Gesinnung wird ständig benotet, kann ich nicht mehr frei denken!
Dieser Blog nennt sich Lennys Laterne, und der Hintergrund für den Namen ist ein Stand-up Commedien aus den 60’er Jahren, Lenny Bruce. Stand-up-Comedian passt nicht so ganz, er war mehr der Stachel in der Gesellschaft der 60er in den USA.
Ein Vortrag über Obszönität:
Ich bin auf ihn durch den Film mit Dustin Hoffmann gestoßen, und in der Serie: “The Marvelous Mrs. Maisel” haben ihm die Serienmacher ein kleines Denkmal gesetzt. Für mich ist er eine Mahnung, wie weit die Freiheit des Wortes gehen muß.
Lenny, meinen Hund, habe ich nach ihm genannt. Und das Logo des Blogs zeigt einen Hund,Lenny, der noch mal nachprüft, ob seine Duftmarke richtig gesessen hat.
Was Freiheit eigentlich ist, das vergessen wir nur zu oft.
Ein Lied von Georg Danzer beschreibt es besser als jede philosophische Abhandlung.
Es ist an der Zeit, Georg Danzer neu zu entdecken. Ein Tipp: “Das Testament”!
Aber anscheinend habe nicht nur ich aktuell Probleme.
Ein Zitat aus einem Beitrag in der SZ “Das Land der übergeschnappten Debatten” vom 7.7.23 von Henrike Roßbach trifft es ganz gut.
Deutschland ist längst das Land der übergeschnappten Debatten geworden. Die Aggression lauert stets an der nächsten Ecke, weil allzu oft das, was jemand sagt, tut oder ist, sofort mehr sein muss als ein Wort, eine Tat oder ein Zustand. Nie kann etwas einfach nur geschehen, immer muss es gleich etwas bedeuten. Auto oder Lastenrad, Würstchen oder Tofu, nach Mallorca fliegen oder an die Ostsee radeln, Wärmepumpe oder Gasheizung, Gendersternchen oder generisches Maskulinum: alles Haltungsfragen, die streng benotet werden. Nichts darf mehr harmlos sein, kein Faschingskostüm und, Gott bewahre, kein warmer Sommertag.
Heike Roßbach, Süddeutsche Zeitung vom 7.7.23 PW
Im Video beschäftige ich mich natürlich auch mit dem Gendern, mit dem Gendersternchen, das wir wie einen Mitgliedsausweis zu einer bestimmten Gruppe nutzen.
Aber auch beim Gendern ist alles nicht so einfach. Wie ich erfahren mußte, gibt es neben dem generischen Maskulinum auch ein generisches Femininum (“Sie z.B.”) SZ PW ( Geschlechtergerechte Sprache: Möchten Sie lesen? Juni 2023)
Der Rückschluss:
Welches Potenzial kann diese Einsicht entfalten? Wenn wir uns “die Autoren” anschauen, könnte eine Interpretation sein, dass das generische Femininum die in Gleichzeitigkeit mit dem generischen Maskulinum Autoren sich gegenseitig aufheben, die Form also nicht nur männlich, sondern auch weiblich und insgesamt neutral ist. Das Deutsche ist womöglich viel gerechter, als wir es annehmen.
Gastbeitrag von Jayrôme C. Robinet 16.6.23 in der SZ
Und, das passte prima, auf dem Roten Sofa saß am 12.7.23 Heinz Rudolf Kunze , der in jüngster Vergangenheit viel Kritik einstecken musste, da er sich gegen das verbindliche Gendern aussprach. In dem Beitrag äußerte sich auch Rolf Zuckowski , der es auf den Punkt brachte;
Gendern und Singen, er kann sich das nicht vorstellen, und dann sagte er:
Eine Sprache, in der man nicht singen kann, kann nicht meine Sprache sein
DAS, Rolf Zuckowski 12.7.23
Ich hätte jetzt auch nicht gedacht, daß ich den Autor meiner schlimmsten Ohrwürmer mal so zitieren würde.
Jeder kann Gendern so viel er will, und im Behördendeutsch ist das Gendern auch richtig und wichtig
Aber außerhalb dieses Bereiches: Ne, da ist gut gewesen! Ich bin doch kein Formular!
Das Gendern steht schon fast symbolisch dafür, dass die politische und teilweise auch die kulturelle Gesellschaft immer mehr in kleine Einheiten von Identitäten auseinanderfällt, die sich unversöhnlich gegenüberstehen, und sich als Inhaber einer letzten, der einzigen Wahrheit wähnen.
Das war und ist immer eine gefährliche Mischung.
Es ist arrogant, an dem Gendersternchen eine ganze politische Gesinnung festzumachen, wie es viele glühende Verfechter tun.
Mirko Smiljanic | 29.07.2021 hat in einem Beitrag auf Deutschlandfunk.de , schon fast prophetische festgestellt:
Selbst für Fachleute wie Henning Lobin ist der Ausgang des Genderstreits nicht vorhersehbar.
„Wir können beispielsweise nicht sagen, in welcher Weise diese Debatte, die gegenwärtig zur Thematik der gendergerechten Sprache geführt wird, einfach nur eine Polarisierung hervorruft, aus der wir uns dann irgendwann wieder mühsam hervorarbeiten müssen, oder ob sie tatsächlich die deutsche Sprache weiterentwickelt und in ein, sagen wir mal, neues Stadium überführt, ich bin mir da selber nicht ganz sicher, muss ich sagen.“
Deutschlandfunk 29.7.21
Und genau diese Polarisierung erleben wir aktuell.
Der aktuelle Stand am 14.7.23
und, hierbei handelt es sich nur um Empfehlungen für eine Behördensprache. Denn, das eigentliche Deutsch, das, was auf der Straße gesprochen wird, das lebt, da höre ich so gut wie nie ein Gendern.
Für Behörden wäre es schon angebracht, aber ich bin ja kein Formular!
Als wenn wir nicht andere Probleme hätten. Und wenn wir schon bei der Wahrheit sind:
Vor unserer Haustür erleben wir die Ouvertüre einer neuen Zeit.
Die Hitzewelle in den USA hat dazu geführt, daß sich dort Hitzezellen gebildet haben, in denen die Hitze für die Menschen aufgrund der sog. Feuchtkugeltemperatur lebensgefährlich ist.
In vielen Ländern wird menschliches Leben kaum noch in Hitzeperioden möglich sein, und ist schon jetzt lebensgefährlich:
Wir haben den heißesten Juli aller Zeiten:
Es grünt so grün in Spanien, eher weniger….
Gleichzeitig freut sich Bremerhaven darüber, dass tausende Touristen Kreuzfahrtschiffe besteigen, die die Häfen mit gesundheitsschädlichen Abgasen belasten: (….. In Spanien wird es vielen Touristen wahrscheinlich zu warm…) und was ansonsten eine ziemliche Klima-Sauerei sind, zumindest aktuell noch.
Bremerhaven ist das weitestgehend egal.
Man ahnt es schon: “die ökonomischen Zwänge! Kann man eben nichts machen!”
Das ist verständlich, daran hängen Arbeitsplätze.
Aber ein Plan B wäre eine gute Idee.
Z.B. der Umstieg auf CO2 freie Kreuzfahrten, warum nicht per Windkraft?
Die Teile für eine Ariane 6 sollen so transportiert werden, per Wind, CO2 frei.
Ich habe schon vor langer Zeit vorgeschlagen, dies Thema auf die Agenda in Bremerhaven zu setzen. Aber, die Akteure in Bremerhaven hängen zu sehr an der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft.
Aber, die Zukunft kommt in Form von immer extremer werdenden Wetter, ob die Akteure es nun wollen oder nicht!
Und, andere Länder sind schon viel, sehr viel weiter:
Die Generation” haben wir schon immer so gemacht” sollte in den Ruhestand gehen, sie blockiert die Zukunft!
Aber, wenn es mit den Extremwetterlagen so weiter geht, und das “All You Can Eat Buffet” an Bord des Mega-Kreuzfahrt-Vergnügungspark-Liners nur noch schwankend zu erreichen ist, da die Stürme immer extremer werden, wird sich auch die “Kreuzfahrtromantik” bald erledigt haben.
Ich hätte nie gedacht, dass der Animationsfilm “Wall-E” eine mögliche Realität beschreibt: eine vermüllte Erde, der man auf Kreuzfahrtschiffen entflieht, der Kapitän ist eine KI, die für die Bordbelustigung sorgt und kein Interesse daran hat, daß die Reise jemals endet, weil damit auch seine Aufgabe enden würde.
Die Menschen, permanent Online belustigt, kaum noch in der Lage, sich auf 2 Beinen zu bewegen.
Nur ein kleiner Roboter sieht den Wert einer kleinen Pflanze, die sich durch den Zivilisationsmüll auf der Erde gearbeitet hat.
Der Film verdeutlicht das Prinzip des “Fluchturlaubs” per Kreuzfahrtschiff, bloß weg von dem ganzen Dreck, den man letztlich selbst erzeugt hat und durch diese Urlaubsform erzeugt.
Disney hat die Darstellung der Kreuzfahrtpassagiere beim Trailer wissentlich fortgelassen. . Soll das unsere Zukunft sein?
Aber, zurück in die nicht animierte Welt:
Und, was machen wir? Wir schauen Lanz, und fahren in den Urlaub!
Und Tempo 30? Was für ein Eingriff in unsere ( ….des Automobilisten..) Freiheit!!
Und, wenn ich heute die Aufnahmen sehe, mit welcher Gewalt “freie Autofahrer” die Straßen räumen, die von der Letzten Generation blockiert werden, welches Gewalt-Potenzial selbst in Städten wie Bottrop vorhanden ist , ja dann bekomme ich Angst. Wie werden diese Menschen sich benehmen, wenn die Verteilungskämpfe anfangen. Was hat das Auto mit uns gemacht, daß wir eher bereit sind, einen Demonstranten schwer zu verletzen, nur für ein paar Minuten Zeitgewinn.
Was für eine Verrohung der Gesellschaft.
Wie strafbar sich die Demonstranten wirklich gemacht haben, dazu hat LTO schon reichlich geschrieben, auch aktuell.
Die Strafbarkeit steht in keinem Verhältnis zu den Reaktionen, gerade wenn ich jetzt noch vom neuen Generalsekretär der CDU lese, man wolle eine Art Schnellgerichte, um die Demonstranten schnell abzuurteilen.
Die letzte Generation wird offensichtlich gefährlicher eingeschätzt als Clan Kriminalität.
Diese Reaktionen, die machen mir wirklich Angst. Das vollkommene Ausblenden des Risikos der Klimakrise, für einen Status Quo von “freie Fahrt für freie Bürger” und “wir haben es uns verdient”. Kein Zentimeter “Wohlstand” wird aufgegeben.
Wie wird eine solche Gesellschaft auf einen Notstand reagieren, der wirklich an die Substanz geht.
Einer Situation, in der kein Impfstoff hilft, keine Technik.
Eine Situation, auf der man sich in vielen Ländern schon vorbereitet.
Ein gefundenes Fressen für rechte Populisten, die schnell Schuldige finden, und suggerieren, nur sie haben die Lösungen und vertreten “das Volk”.
Aber die AFD und ihre Ableger bestreiten sogar den menschengemachten Klimawandel. Sie sehen noch nicht mal das Problem, also, um bei Habeck zu bleiben, sie brauchen es noch nicht mal zu überhöhen. Sie suggerieren den Menschen, alles ist OK, wenn sie an die Macht kommen. Und offensichtlich haben sie mit dieser Masche Erfolg. Sowohl auf Bundesebene, als auch in einer Stadt wie Bremerhaven, in der das AWI zum Stadtbild gehört. Es rächt sich nun, daß der Klimawandel nie richtig von der Politik ernst genommen wurde, ein Antrag der Grünen vor ein paar Jahren, den Klimanotstand auszurufen, verhöhnt wurde.
Und was sagt der Bundeskanzler? Chillt doch mal! .
Eine Blut, Schweiß und Tränen Rede ist schon lange überfällig. Nur, wer hat noch soviel “Ei..” den Menschen aufzuzeigen, dass es einfach so nicht mehr weitergeht? Es gibt keine schnellen, einfachen Lösungen aber es gibt sie! Und, wir werden es noch immer besser haben, als viele Länder im Süden, die schon aktuell schlicht nicht mehr für Menschen bewohnbar werden.
Aber wir haben ja Feindbilder!
Lina Johnsen, eine der wenigen Stimmen, denen ich die Sorge um das Klima, und die Zukunft ihrer Generation wirklich abnehme.
Denn, die letzte Generation kann sich zu recht auf das Bundesverfassungsgericht berufen.
Während die Abgeordneten offensichtlich nur schnell in die Ferien wollten, kümmert sich die LG darum, das Thema Klima auf den oberen Plätzen der Agenda zu halten.
Und, da sind wir wieder beim Thema Freiheit. Durch unsere Lebensweise nehmen wir der zukünftigen Generationen ihre Freiheit, da ist kein philosophischer Gedanke, sondern der Kern des Klima Urteils des BVerfG.
Aber zurück zum Klima:
Auch der Umweltministerin ist schon aufgefallen, dass wir schon längst Schadensbegrenzung betreiben müssen, bzw. wir werden es bald auch in immer heißer werdenden Städten mit Überlebenskämpfen zu tun haben.
Aktionismus macht sich politisch immer gut, suggeriert: man sein nicht Teil des Problems.
Aber so richtig interessiert das niemanden, könnte ja Wählerstimmen gefährden.
Macht endlich!
So der Kommentar in der Süddeutschen!
Und Bremerhaven?
Niemand hat sich um den Klimawandel gekümmert, solange er nicht wahlkampfrelevant war.
Eine Umweltdezernentin mit entsprechendem Fachwissen: Rausgemobbt.
Man lebt im Rhythmus von Wahlen, unterbrochen von der SAIL, und hat es sich gemütlich eingerichtet.
Der Abrissbagger regiert die Stadt, begleitet von Investoren, Maklern und vielen, die prächtig an diesen Abgängen der Stadt verdienen.
Bauen und Verkehr, die beiden KIng Kong’s der CO2-Freisetzung haben es sich in Bremerhaven schön gemütlich eingerichtet, während man die Fluchtwege aus der heißen Stadt zu den klimatisierten Kreuzfahrtschiffen hübsch freihält.
Wer es sich eben leisten kann.
Der Rest der Menschen wird mit einer immer mehr vom Klimawandel betroffenen Stadt konfrontiert werden.
Zukunftsfähige Politik, das sieht anders aus! Ob sich was ändern wird, bei der neuen Koalition? Echt jetzt? Ohne massiven Druck von der Straße wird sich die Politik in Bremerhaven keinen Zentimeter bewegen.
Was so ein Druck bewirken kann, daß haben Ackmann und Aue bewiesen. Das klappt auch beim Verkehr!
Stadtradeln, eine feine Sache, aber eingespartes CO₂??
Die meisten Teilnehmer werden eh auch im Alltag mit dem Rad unterwegs sein.
Also, ist es ein Beleg: es geht auch ohne Auto!
Aber, mit den, nach wie vor, eifrig fahrenden Autofahrern, in Kombination mit den Kreuzfahrtschiffen und dem LKW Verkehr wird Bremerhaven wohl unter die Rubrik Super- CO2 Spreader fallen.
Erst wenn die Menschen im Bremerhaven weg vom Auto kommen, und ab auf’s Rad, wird CO2 eingespart.
Aber, wer Bremerhaven kennt, und in Mitte unterwegs ist, weiß: der Radler gehört noch immer zum natürlichen Beuteschema des automobilen Verkehrs!
Die Grünen haben sich auf ihren guten Gefühlen ausgeruht, und sind zu einer ganz normalen Partei geworden,
OK, das eigentliche Ziel ist etwas aus dem Focus gerutscht, eher symbolisch ( siehe mein Video zum Hundefutter ) aber was solls.
Man trägt irgendwann soviel Verantwortung, bis nichts mehr zu tragen da ist.
Ich kann es den Grünen kaum verübeln.
Aber, ob sie die richtigen Leute, am richtigen Ort zur richtigen Zeit sind?
Da habe ich jetzt erhebliche Zweifel bekommen.
Ganz so weit wie der Autor der ZEIT Jochen Bittner in seinem Beitrag in der Zeit würde ich jetzt nicht gehen, aber im Kern hat er vollkommen recht:
Der Grünservatismus kämpft im Namen einer höheren Moral Ob Gentechnik, Atomkraft oder Migration: In Wahrheit sind die Grünen die konservativste Kraft im Land. Sie kleben an ihren Dogmen, auch wenn die Wirklichkeit weiter ist.
ZEIT 14.7.23
Mich persönlich hat dies moralische Sendungsbewusstsein auf allen Ebenen abgeschreckt.
Sie haben damit ihrem eigentlichen Kampf eher geschadet.
Wie schon gesagt, mein Beitrag war eher emotional, aber das mußte mal sein!
Das mußte mal raus!
Ich sag es mal mit Ruthe: