Das waren die Maritimen Tage 2024.
Fragt man Bremerhavener, so kommt sofort die Antwort:
Es ist nicht die SAIL!

Ich bin kein Freund großer Menschenansammlungen; Ausnahme, Rockkonzerte.
Die schönsten Momente auf den Maritimen Tagen waren für mich immer die Spaziergänge frühmorgens.
Wenn die Schiffsmannschaften langsam begannen, sich auf den Tag vorzubereiten.
Da sah man die eigentliche Eleganz dieser Schiffe.


Die SAIL 2000 war ein Opfer der Corona-Epidemie.
Wir hatten schon Karten für Konzerte und Schifftstörns.
Die Maritimen Tage waren ein Provisorium. Der Ausfall der Treffen der Großsegler brachte einige in finanzielle Nöte. Sie sind auf Gäste angewiesen und brauchen diese Veranstaltungen.
Die ersten Maritimen Tage, zunächst hieß es ja Lüttte Sail, waren ein großer Erfolg und so hat man das Konzept weiterverfolgt. Eine richtige Entscheidung.
Aber, nach 3 Veranstaltungen, stellt sich ein anderer Effekt ein.
Treffen von Großseglern gibt es viele.
Die Routen der Segler zeigen, daß sie zwischen längeren Törns von Veranstaltung zu Veranstaltung eilen.
Das ist ihr Geschäftsmodell.
Bremerhaven hat viel Konkurrenz.

Die Stadt sollte sich mit zwei Punkten beschäftigen:
– wie kann sie sich von den anderen Veranstaltungen abheben.
– und, was bringt es eigentlich für die Stadt, wenn die Veranstaltung vorbei ist.

Punkte, die Bremerhaven von anderen Hafenstädten unterscheiden, gibt es viele.
Leider geht das in der allgemeinen Begeisterung über Besucherzahlen unter. Die Kompaktheit der Veranstaltung, die unmittelbare Nähe zu den Themen Klima, Auswirkungen des Klimawandels auf den Schiffsverkehr, die Nähe zur Wissenschaft…..
Das Thema Warentransport unter Wind ist wichtig. Aktuell war es nur die Avontuur, die dies Thema repräsentierte. Warentransport unter Wind ist jetzt schon ein großes Thema, Bremerhaven sollte diesen Ball aufnehmen. Timbercost (https://timbercoast.com) kommt aus Bremen. Warum fragt niemand dort an??
Für die “Lenker” der Stadt nur Randthemen.
Aber die Stadt braucht dringend frischen Wind.


Frischen Wind, den brachte das NEUS Festival..
Bremerhaven ist gut für <20 und für >40. Aber dazwischen klafft eine riesige Lücke.
Die Stadt ist für genau die Menschen, die man gerne hier als neue Einwohner begrüßen würde, unattraktiv.
Diese Altersgruppe zieht, wie auch die Schüler, wenn sie können, nach Bremen oder Hamburg weiter.
Wohnraum ist in Bremerhaven kein Problem, daran liegt es nicht.
Es fehlt an kulturellen Angeboten, an Freizeitangeboten für diese Altersgruppe.
Dazu gehört eben auch der Bereich, den der Begriff Club Kultur umschreibt.

Der Kreative Aufbruch, der das NEUS Festival initiierte, leistet Pionierarbeit. Die Stadt unterstützt die Bemühungen, aber da könnte mehr kommen. Z.B. Räumlichkeiten, die so liegen, daß die Musik niemanden, der sie nicht mag, stört.
Der Bahnhof in Lehe, gut isoliert, wäre eine Möglichkeit.
Aber noch besser, das alte Pumpenhaus am Kaiserhafen.


Das Provisorium: Maritime Tage könnte sich also als große Chance erweisen.
Mehrwert für die Stadt? OK, die City hat großen Zulauf gehabt, im Fischereihafen gab es Parallelveranstaltungen. Aber es zeigte sich auch hier, daß es an einer Verbindung zwischen dem Fischereihafen und dem Neuen Hafen fehlt. Wie wäre es mit einem Shuttle Dienst, das war doch mal angedacht?
Es gibt noch viel nachzuarbeiten.

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