Die Kulturlandschaft in Bremerhaven wird unterschätzt.
Gestern waren wir auf einer Veranstaltung des Kunstvereins Bremerhaven.
Gespräch zu den Arbeiten von Luzie Meyer mit Kathrin Bentele und Stefanie Kleefeld
Hintergrund waren Arbeiten, die speziell im und um den Loschen Leuchtturm entstanden sind.
Welche Reichweite diese Ausstellung hat, sieht man, wenn man bei Google danach sucht!
Luzie Meyer »Cyclic Indirections« läuft noch bis zum 4.12.2022 und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Der Leuchtturm, d.h. das Video, das sie im Leuchtturm gedreht hat, spontan, mit Handkamera, mit kurzen Sätzen auf Englisch und Deutsch, eingeleitet von einem Dante Zitat.
Mich hat es beeindruckt.
Leuchttürme sind ambivalent.
Sie sind nicht nur Wegmarken. Betritt man sie, so geht man vertikal im Kreis (ein Motiv der ganzen Ausstellung) ohne Ziel, während man sich horizontal bewegt. Nicht umsonst tauchen Leuchttürme gerne in Horrorfilmen wie in „THE FOG“ auf. Denn, auf der einen Seite umschließen sie, aber sie halten auch gefangen, da es nur den einen Ausweg gibt. In der Spitze sieht man alles im Umkreis, kann aber von allen auch gesehen werden.
Mir kam sofort die Idee des Panopticon in den Sinn,
, diese Idee des perfekten Gefängnisses von Jeremy Bentham.
Die Idee, ist noch heute eine Allegorie für Überwachung, Foucoult sah in dieser Idee, ein Symbol sozialen Kontrolle. Und, in der Mitte dieses Gefängnisses steht ein Turm, den wir auch einen Leuchtturm nennen können.
In Zeiten der sozialen Medien also aktueller denn je.
So ist Luzie Meyer, eine beeindruckende, bedrückende, nachdenklich machende Installation gelungen, zusammen mit Stefanie Kleefeld, die deren Entstehung begleitet hat.
Die große Resonanz auf diese Ausstellung, die große Reichweite zeigt, daß der Kunstverein unter Stefanie Kleefeld auf einem neuen, spannenden Weg ist.