Ich will jetzt nicht wieder die Münster Karte ausspielen, aber, wenn ich in Münster meine Garage aufgeräumt habe, dann fuhr ich zum Recyclinghof. Egal ob Akkus, Farben, Problemstoffe, ja sogar Papiere, Daten CD’s zum Schreddern, dort konnte ich zentral und einfach alles abgeben, auch “richtigen” Sondermüll an einem weiteren Recyclinghof gegen eine geringe Gebühr.
Im Bremerhaven muss ich mühsam die Zeiten heraussuchen, wann das Schadstoffmobil für problematische Stoffe irgendwo steht, meistens natürlich während meiner Arbeitszeit.
Service sieht anders aus.
Das ist kein Problem der freundlichen und hilfsbereiten Müllwerker in Bremerhaven, sondern ein Organisationsproblem
Und, dann muss ich noch lesen, dass die Müllgebühren in Bremerhaven zu den höchsten in Deutschland gehören.
Und, wie war das noch einmal?
Bremerhaven gehört zu dem kleinen Kreis der Kommunen, die sich gegen eine BIO Tonne sperren?
Was sagt das neue Abfallwirtschaftskonzept?
Details auf S.13-14 des Entwurfes.
Etwas widersprüchlich: erst wird der Eigenkompostierung Vorrang eingeräumt, dann wird plötzlich darauf abgestellt, dass der typische Bremerhavener Städter vom Bioabfall keine Ahnung hat, und Plastik mit entsorgt.
Also, lieber alles einfach verbrennen.
Das geht auch anders:
Kurz; das Prinzip der Kreislaufwirtschaft, d.h. einem schonenden Umgang mit Ressourcen hat man in Bremerhaven noch nicht verinnerlicht.
Eine Müllverbrennung sollte im Idealfall überhaupt nicht notwendig sein, da kein Müll anfällt.
Dies gilt auch für Bauschutt.
Der Baumüll, Bauschutt, sorgt aktuell dafür, dass die Deponien überlaufen. Das Alte Finanzamt in Bremerhaven wird auch für diese “Verstopfung” sorgen, obwohl es noch gut zu gebrauchen ist, wenn da nicht die politische Eitelkeit wäre.
Bei vielen Müll Deponien wird der Bauschutt-Notstand ausgerufen und der Streit, ob Bremer Müll in Bremerhaven entsorgt werden soll, hat eben auch viel mit Bauschutt zu tun der in Bremerhaven auch nicht recycelt, sondern Downgecycelt wird.
Wie Recycling von Baumüll aussehen kann, dass zeigt eine junge Architektengruppe mit ihrem Projekt re:material
Es ist nicht nur eine Frage, bloß weg damit, oder, können wir da noch Wärme oder Energie ziehen.
Das Ziel jeder Abfallwirtschaft muss sein, zu einer Kreislauf-, und nicht zu einer Entsorgungswirtschaft zu werden.
Die Zeiten sind lange vorbei.
Kurz: Wir sollten in Bremerhaven mal ernsthaft über Ressourcen (Abfall) reden.
Wenn Bremerhaven irgendwann Klimastadt werden will, hier ist der Ansatz.
Der beste Müll ist der Müll, der erst gar nicht entsteht, in dem man Gebäude einfach mal stehen läßt, und sich überlegt, was man mit dem Bestand alles anfangen kann.