Vorab im Video:
Die STVV (Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bremerhaven) und der Haushalt
Kurzversion:
Bremerhaven hat kein Ausgabenproblem, Bremerhaven hat ein Einnahmeproblem
und das liegt an der Nachkriegsgeschichte, der Konstruktion des Landes Bremen.
Das kann nicht funktionieren, und funktioniert auch nicht.
Wenn der Speckgürtel einer Stadt zur Steuerfalle wird. Wenn die Menschen in Bremerhaven arbeiten, aber in Niedersachsen wohnen, dann hat Bremerhaven ein Problem.
Bremerhaven sollte sich andere Partner suchen. Für Bremen ist Bremerhaven weit weg, und eher das Problemkind.
Die Finanzprobleme der Stadt sind also hausgemacht.
Lieber ein Ende mit Schrecken als dies Schuldenhamsterrad.

Aber, das eigentliche Thema des Videos:
Was hat der IKEA-Effekt mit der Stadtplanung zu tun, und dem Müllproblem?
ButenunBinnen berichtet viel über ein Müllproblem in Bremen, aber würde auch in Bremerhaven fündig werden. In Lehe, im Goethequartier kann man es an vielen Ecken bestaunen.

Für die Nordsee Zeitung und Buten un Binnen steht Sicherheit, Ordnung und Bildung ganz oben auf der Liste der
aktuellen StVV Agenda.
Die Wahl des Bürgermeisters und des neuen Dezernenten wird eher als Pflichtaufgabe gesehen.
So sollte sie in Zukunft auch behandelt werden, denn der Wahlvorgang ist eine Farce und für das Haus unwürdig.
Aber, zurück zum Müll, und zur Ordnung.

Also, mehr Ordnungskräfte sollen helfen?
Eigentlich, gut,!
Aber wird das auf Dauer helfen?
Nein!

Es gibt zwei Effekte, die man in Bremerhaven “bei der Arbeit” sehen kann und die wichtiger sind als alle Stadtplanungs-Gutachten.

  1. Broken Window Effekt

Ein kaputtes Fenster im Viertel kann ein Quartier “runterziehen”

WIKIPEDIA
https://en.wikipedia.org/wiki/Broken_windows_theory


Wenn irgendwo Müll liegt, denken wir:
OK, wenn da schon Müll liegt, lege ich meinen daneben,
machen doch alle so.
Zusammen ist man weniger blöd!

Aktuell scheint der LED Fernseher im Wohnzimmer, und der freie Parkplatz für viele reizvoller zu sein
als auf einer Bank unter einem Baum vor dem Haus zu sitzen, ohne auf Müll zu starren.

  1. Der Ikea Effekt

Wer einmal mit seinem Ehepartner ein IKEA Schlafzimmer aufgebaut hat weiß,
wenn die Ehe daran nicht zerbrochen ist, hält sie ewig!


IKEA Effekt heißt, ich messe Dingen, die ich selbst gebaut oder zusammengebaut habe
einen höheren Wert zu, als fertig gekauften Sachen,
oder Dinge, die mir vorgesetzt werden.

WIKIPEDIA
https://en.wikipedia.org/wiki/IKEA_effect

Niemand kann mehr ohne Parkassistenten einparken,
oder findet ohne Google Maps zum Bäcker!
Mit Fertigsaucen fing es an und geht mit autonom fahrenden Autos weiter!

Man traut uns einfach nicht mehr zu, selbst zu entscheiden, oder Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Man hat bei Londoner Taxifahren festgestellt, daß sich ihr Gehirn ändert
weil sie noch immer den Stadtplan von London auswendig lernen müssen:
selbst denken müssen, sich selbst orientieren müssen!
“SUPERHIRN: LONDONS TAXIFAHRER DIENEN DER FORSCHUNG”
in TAXITimes
https://taxi-times.com/superhirn-londons-taxifahrer-dienen-der-hirn-forschung/

Auch das Gehirn mag es, wenn es selbstständig arbeiten kann.


Einen IKEA Effekt kann man schön beim Zolli sehen, ein Paradies in der Stadt,
ohne de zwarte Hond Planungsbüro
ohne Gestaltungswerkstatt mit von und zu’s.
Einfach selbst gemacht!

Auch ob wir unsere Innenstadt lieben, hat damit zu tun
welche Rolle wir dabei spielten, wie sie entstanden ist.

Ob vom Zeichentisch aus, oder aus dem Herzen.
Aber das braucht Empathie und Zeit
Und diese Zeit, die muß sich die Stadt für ihre Menschen nehmen

Diese Gestaltungsberieselung nutzt auf Dauer niemanden.
Das ist dann mein Zuhause?
Sollen doch die Planer selbst dort wohnen.

Dies Streben nach der perfekten Lösung, nach der perfekten Innenstadt tötet den eigentlichen Sinn und Zweck einer Innenstadt:
dass die Menschen sie als ihr Wohnzimmer empfinden, und nicht als Entertainment und Shopping Event.

Denn aus Brot und Spiele ist mittlerweile Shopping und Bespaßungsmeile geworden.
Man braucht nicht immer irgendwelche Events! Eine funktionierende Innenstadt genügt sich selbst.

Aber, um eine Innenstadt wieder da hinzuführen, das ist eine langsame Entwicklung, die nicht in eine politische Zeitplanung passt, nicht in den Wahlkalender.
Und da liegt eben auch die Gefahr. Investoren entscheiden schneller, und planen in Zeitabständen, mit denen Politiker gut klarkommen. Deshalb kommen beide Fraktionen auch so gut miteinander aus.
Kurz:
es sollte unsere Stadt sein!
Wir sind es, unser Verhalten bestimmt, ob die Stadt sauber, sicher und lebenswert ist.

Und wir, und keine Gestaltungswerkstatt, wissen, wann wir uns dort wohlfühlen.

Das wars zu dem Thema!

Natürlich gab es noch das Thema: Autofreie Alte Bürger in der StVV.
Es gibt keine ernsthaften Argumente dagegen, nur, wieder das alte Problem. Der fließende Autoverkehr liegt in der Kompetenz der Straßenverkehrsbehörde, die ihr Ermessen bei der Entscheidung ausüben soll.
Es liegt nicht in der Kompetenz der StVV hier Bestimmungen zu treffen, oder der Straßenverkehrsbehörde vorzuschreiben, was sie zu tun hat. Denn dann hätte die Behörde nicht ihr Ermessen ausgeübt, die Entscheidung angreifbar. Die StVV kann Empfehlungen aussprechen, mehr nicht.

Im Kern handelt es sich um eine Umwidmung der Straße und die kann jetzt nicht aus der hohlen Hand ausgesprochen werden. So sind auch Maßgaben der Raumplanung zu berücksichtigen, auch die Bauleitplanung.
Der Hinweis von Claudius Kaminiarz war schon richtig, den Verkehrswegeplan als Grundlage zu nehmen, den genau die planerischen Vorgaben sollte dieser klären.

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