Meine Notizien in der Woche 41/42 in Bremerhaven
18.10.2022 | Was kann Bremerhaven von Bilbao lernen? Und was sollte Bremerhaven besser machen als Hamburg? |
17.10.2022 | Was macht Düsseldorf in der Innenstadt richtig, Hamburg nicht, und was kann Bremerhaven daraus lernen? |
15.10.2022 | Kommentar in der NZ zu einem Facebook/Scharmützel Schomaker/Ekrowski |
14.10.2022 | Der Meister war da! Chilly Gonzales in der Glocke; Ist die Weservertiefung eine Gefahr für die nationale Sicherheit?; Alte Hunde ; Die neue WebCam stellt klar, die Columbusstraße ist zu groß! |
13.10.2022 | Da kommt langsam Protest in der Stadt auf! ; Appell Werner Sobeck ; |
12.10.2022 | Verkehrswende in Bremerhaven? Wohl kaum mit Bernd Schomaker |
11.10.2022 | müder Hund |
10.10.2022 | Elbvertiefung/Weservertiefung, und die A20 traut sich die SPD nun doch nicht mehr; AFD |
9.10.2022 | Das BSI; Martin Günthner und die Vogonen; Najade? Ich habe da Fragen! |
18.10.2022 Dienstag
Die Geschichte der Elbvertiefung schwankt immer so zwischen politischer Komödie ( in der Hauptrolle mal wieder Olaf Scholz) und Tragödie.
Der NDR hat eine Dokumentation zusammengestellt, und bringt die Vorgänge auf den aktuellen Stand.
Kurz: die Elbvertiefung ist gescheitert, und der Hafen in Hamburg wird an Bedeutung verlieren.
Wohlgemerkt, der Hafen, der sich immer gegen eine Zusammenarbeit mit Bremerhaven und Wilhelmshaven gesträubt hat, und bald auf diese Häfen angewiesen ist.
Was bleibt für Bremerhaven?
Der Bagger ist nicht die Lösung, und die Zusammenarbeit mit Reedereien sollte ausgesprochen kritisch gesehen werden.
Die Wachstumsprognosen gehören eher ins Reich der Lobbyisten-Markt-Schreierei.
Das Hafenkonzept dürfte man danach wohl eher kritisch sehen, denn auch dort sind noch immer die Leitlinien zu finden, die Hamburg jetzt auf eine abschüssige Ebene führen.
Ein Beitrag in der FAZ über die Entwicklung von Bilbao, Baskenland.
Was hat das mit Bremerhaven zu tun?
Beides Industriestädte, die der Strukturwandel hart getroffen hat.
Sowohl Klimahaus, als auch das Guggenheim Museum waren Glücksfälle für die Städte
Aber Bilbao hat es geschafft, mit diesem Start, mit dem Museum, seine Geschichte zu ändern, Bremerhaven nicht.
Denn nur das Guggenheimmuseum ist nicht der Grund dafür, warum Bilbao sich so entwickelt hat.
Beatriz Plaza, die Wirtschaftswissenschaftlerin von der Universität des Baskenlands, stellt in dem FAZ Beitrag fest:
….ein langfristiger Plan, eine Vision und soziale Verantwortung
Die soziale Verantwortung äußert sich in Bilbao in einer Sozialquote von 50 % für Neubauprojekte, die strengen Regeln unterworfen werden.
Beides fehlt in Bremerhaven, was überdeutlich am Werftquartier und an der Innenstadtentwicklung zu sehen ist.
Vision?
Ein Klimahaus, obwohl anfangs anders konzipiert, hätte in Zeiten des Klimawandels die Vision einer Klimastadt nahegelegt.
Klimastadt? Selbst die Stadt meidet mittlerweile den Begriff.
Soziale Verantwortung?
Nein, hier kommt es nicht darauf an, daß die Stadt sich um die sozialen Probleme kümmert, das tut sie.
Aber sie hat sich damit abgefunden, diese Probleme zu verwalten, und nicht, sie zu lösen. Sie verläßt sich dabei auf AFZ und ehrenamtliche Arbeit.
Als Leitmotiv hätte soziale Verantwortung dem Werftquartier gutgetan, auch als Nachricht an den Rest der Stadt, der Angst hat, abgehängt zu werden.
Die Angst ist berechtigt, denn das Konzept der Stadt lautet, von Dieter Petram zumindest einmal ehrlich ausgesprochen, wenn die Reichen kommen, wird schon etwas für die Armen abfallen. ( ButenunBinnen Okt. 2021
Was geschah?
Ein Antrag, eine Sozialquote für das Werftquartier verbindlich festzuschreiben, wurde abgelehnt! Die Nachricht ist in Lehe und Mitte angekommen! ( NZ 11/2020
Die Außenwirkung solcher Beschlüsse ist enorm, und wird von Stadt/Investoren unterschätzt.
Vielleicht sollte man sich nicht Malmö oder Kopenhagen anschauen, sondern wie Bilbao es geschafft hat, in einer Liga mit Barcelona zu spielen.
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17.10.2022 Montag
Ein trüber Tag in Bremerhaven.
Gestern auf dem Sonntagsspaziergang die Absperrung der Kajen am Kistnergelände bewundert.
War das nicht alles neu gemacht worden? Na ja, erst gar keine Absperrung, und dann ganz vorsichtig.
Eine Geschichte, bei der man den Namen Hamburg einfach nur mit Bremerhaven ersetzen muß, und man fühlt sich sofort zu Hause.
Die Zeit berichtet (leider Paywall) vom Schicksal des ehemaligen Gebäudes von Sport Karstadt, das seit Jahren leer stand.
Hamburg versuchte den Leerstand durch die Kreativgesellschaft, eine Hamburger städtische Einrichtung zu bespielen.
Das Problem, unklare Eigentumsverhältnis am Gebäude. Das Gebäude wir von den Eigentümern, die Zeit spricht hier von zwiebelartigen Eigentumsverhältnissen, als reines Investitionsobjekt betrachtet. Die Gewinne allein durch Kauf und Verkauf sind beträchtlich.
Aber nur kurze Mietverträge, und kein richtiges überzeugendes Konzept, und eine nicht ausreichende finanzielle Grundausstattung ( die berühmten Coronatöpfe) lassen das Projekt ausbluten.
Anders Düsseldorf. Ein leerstehendes ehemals von der Post genutztes Gebäude.
Hier hat es ein Makler und eine verständige Eigentümerin geschafft, den Leerstand dauerhaft in eine Nutzung zu überführen, die für die Innenstadt Impulse setzt.
Im sog. Kap1 hat man nur die Zentralbibliothek untergebracht
Fazit:
“Wenn die Stadt eine Nutzung hätte, die sie ohnehin in der Innenstadt unterbringen wollte, kann ich mir das vorstellen”, sagt Egbert Rühl von der Kreativgesellschaft. Noch ist sie nicht in Sicht.
Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor, wenn wir vom Haus der Begegnung in Bremerhaven sprechen, das Projekt, die Stadtbibliothek Bremerhaven in einen Dritten Ort zu verwandeln.
Leider nicht so richtig vorangetrieben, auch wenn die SPD es sich auf die Fahnen geschrieben hat. Ich glaube nicht, daß nach der Wahl davon viel übrigbleibt, denn die SPD regiert seit Anfang der Zeitrechnung Bremerhaven, also, was soll sich ändern, wenn nach der Wahl weiterhin die SPD regiert. Sie hat alle Zeit der Welt gehabt, sich mit der Innenstadt zu beschäftigen.
15.10.2022 Samstag
Das kleine Facebook Scharmützel zwischen Bernd Schomaker und mir ( siehe 12.10.2022 ) hat es sogar bis in die Nordseezeitung geschafft, als Kommentar von Jehns Gehrke.
Zitat aus dem Kommentar:
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Schomaker hatte auf seiner Seite in dem sozialen Netzwerk eine Position von Höcker geteilt, wonach die Verringerung von Autofahrspuren und Tempolimits dazu beitragen könnten, die Anfahrtszeiten für Rettungskräfte zu verlängern – diese Art der Verkehrspolitik also indirekt Menschenleben gefährdet. Der Bremerhavener Bürger Ralf Ekrowski störte sich an dieser Aussage und gab Schomaker in der digitalen Debatte kräftig Kontra – woraufhin sich Höcker höchstpersönlich einschaltete.
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Schon erstaunlich, von der Sache selbst mal abgesehen, das Problem ist bekannt und wird in vielen Städten diskutiert, eine Google Suche nach “tempo 30 und rettungsfahrzeuge” bringt eine Fülle von Treffern.
Der Punkt ist, dass mit der Position, die Bernd Schomaker suggeriert, nicht Lösungen gesucht werden, sondern Punkte gesucht werden, um eine Verkehrswende zu verhindern. Es ist kein konstruktiver Dialog, der geführt wird, sondern ein destruktiver Dialog.
Und, da kommt die Position von Bernd Schomaker als Baudezernent in Bremerhaven ins Spiel. Eine der zentralen Positionen in der Stadt, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu initiieren, d.h. Bauwende und Verkehrswende. Es ist nicht mit ein paar Radstreifen getan, oder der Förderung von Solaranlagen, oder Rentnern das Busfahren zu schmackhaft zu machen.
Da muß mehr kommen.
Wie soll so eine Verkehrswende gelingen?
Oder wie bemerkt Bernd Schomaker in dem Post: In Bremerhaven gibt es keine 4 spurigen Straßen!
(unterstützt von Sven Awiszus SPD Bremerhaven)
Er rechnet natürlich die Fahrspuren in einer Richtung. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn danach hätten wir viele
1-spurige Straßen, was doch für viele erstaunlich klingen würde.
Ich bette noch einmal die neue Webcam ein, und einfach mal Richtung Columbusstraße schwenken.
Und: zumindest 3-spurig (Abbiegespur nicht eingerechnet) geht es auf der Stresemannstraße zu.
Und so soll eine Verkehrswende in Bremerhaven gelingen?
Wenn es so weitergeht, sollte der letzte die Tür zumachen!
14.10.2022 Freitag, endlich!
Das beste natürlich zum Schluss!
Chilly Gonzales in der Glocke!
Ich kenne seine Musik schon lange, und spiele gerne Stücke von ihm, im Rahmen meiner Möglichkeiten!
Aber live, das hat leider nie geklappt, bis heute Abend. Es war eine Wucht, und jede Minute eine Überraschung. Seine Konzerte sind Unikate. Die Atmosphäre ist auf den vielen Videos kaum einzufangen. Und, immer wieder Experimente, und neue Kompositionen. Es war ein toller Abend, und die Atmosphäre in der Glocke war gerade richtig, nicht zu groß und nicht zu klein. Cello, Kontrabass und Geige als Ergänzung. Da war ich erst erstaunt, aber alle hatte sichtbaren Spaß und das passte perfekt. Auch die Stücke, die ich schon kannte, ganz oben seine White Keys wurden immer wieder eingebaut. Von Jazz bis einer Interpretation von Bachs C- Dur Präludium. Geniales Konzert!
Zum Schluss brachte er den ganzen Saal zum Singen, zum Summen, und zeigte, wie genial er sich durch alle Musikstile bewegt.
Ich habe jetzt Angst, daß ich mich nicht mehr an die Stücke herantraue, aber von einigen habe ich jetzt noch den Sound im Ohr! Er hat eine tolle Klavierschule geschrieben: Re-Introduction Etudes.
Live at the Olympia in Paris ( In Bremen in kleinerer Besetzung, Cello, Geige und Kontrabaß)
Bremerhaven hat ein neues Spielzeug, eine 11.000 Euro teure Webcam. Sieht wirklich toll aus, professionell und bietet einen wirklich guten Überblick über die Stadt. Ich gehe mal davon aus, daß sie Werbe finanziert wurde (… ich habe noch Sönke Allers in den Ohren, wie er über die Finanzen jammert, wenn das Wort Verkehrswende ertönt)
Aber ich will nicht meckern. Denn, was man mit der Web Cam schön sieht, aus dieser Perspektive, ist der Wahnsinn der Columbusstraße in Bremerhaven. Diese große Verschwendung von Platz. Selbst im Zeitraffer ( meine Lieblingseinstellung) sieht man nichts, was man dichten Stadtverkehr nennen kann.
Also, Danke für diese Perspektive!
Erst mit dieser Aktion habe ich mir mal darüber Gedanken gemacht, daß die Kunstszene doch ziemlich still ist, was den Klimawandel anbelangt. Wenn ich mir Kassel anschaue, kaum ein Thema, zumindest nicht in der Form, wie zum Beispiel die Aktionen eines Joseph Beuys. Klimawandel und Kolonialismus gehören ganz eng zusammen.
Ist die Kunst doch in ihr Schneckenhaus zurückgekehrt, abgehoben in Galerieblasen und Baumschmusen?
Das muß man den Aktivisten ja lassen, die Aufmerksamkeit gehörte Ihnen, und die Kombination Kunst, Kunstmarkt und der Schutz unseres Habitats steht auf der Agenda. Sie hätten zumindest eine Dose von Campbells nehmen sollen ( …war ein Scherz!)
Warum, und seit wann ist die Kunst so zahm und harmlos geworden?
Die Nordseezeitung berichtet, daß der Hafen in Bremerhaven Thema bei Ilner war.( Generalleutnant a.D. Ben Hodges)
OK, man muß schon bis 1:01 vorspulen, um den Satz zu hören. Und, es ist auch keine große Überraschung, dass ein Hafen, der von der USA lange genutzt wurde, und noch immer genutzt wird, zur sensiblen Infrastruktur in Deutschland gehört.
Aber einen Gedankengang macht die Nordseezeitung dann eben nicht.
Buten un Binnen berichtete im April 2022 in einem Video
Havarie-Szenario vor Bremerhaven: “Wir reiten auf einem Pulverfass”
Die Riesen Container-Schiffe werden zum echten Risiko für die Häfen. Und mit dem Hang einiger Politiker in Bremerhaven, die Resilienz des Hafens einem Wachstumsfetisch zu unterwerfen, gefährden sie nicht nur die wirtschaftliche Zukunft des Hafens, sondern auch die nationale und internationale Sicherheit. Denn, wenn sich einer der geliebten Riesenpötte querstellt, dann kommt auch kein Militärschiff, oder ein Transportschiff mit Militärgut aus dem Hafen raus.
Die Weservertiefung setzt da noch einen drauf, denn die Probleme mit dem morphologischen Nachlauf, dem nachrutschenden Schlick bestehen auch bei der Weservertiefung . Und, lockt man einmal diese Riesenpötte in den Hafen, stellt sich einer dieser Schiffe quer, tja, dann haben wir ein Problem. Daß diese Riesenpötte auch noch ein China Problem sind, und Annalena Baerbock gerade von der Abhängigkeit von China gewarnt hat,
rundet dies Bild irgendwie ab.
Also, in dieser Kette könnte man auch sagen, die Weservertiefung kann die nationale Sicherheit gefährden, zumindest greift sie in einen Bereich ein, der zur sensiblen Infrastruktur gehört, und da sollte man nicht auf die üblichen lokale Lobbyisten hören.
Wir haben diesen Bereich lange aus der politischen Diskussion ausgeblendet. Wenn erst Jahn Böhmermann auf die Vorgänge im BSI hinweisen mußte, einer der Drehkreuze für die nationale Cybersicherheit, dann läuft was schief.
Dazu passt natürlich auf der Anschlag auf die Bahn, der noch immer sehr viele Fragen offen lässt.
Ein schöner Beitrag auf der T-Online Seite über alte Hunde
Meine Meinung dazu:
13.10.2022 Donnerstag
Ich habe ja schon einiges von Prof. Werner Sobeck zitiert, insbesondere seine Aussagen über das Bauen.
Zu einer Zeit, da dies Thema noch auf keiner Agenda stand, hat er darauf hingewiesen, daß das Bauen an sich für sehr viel CO₂ verantwortlich ist. Er zeigt auf seinem Kanal auf Lösungen auf ( Spoiler: Einfach so weitermachen, wie z.B. beim Werftquartier geht nicht). Man sollte ihm Zuhören. Der Klimawandel ist ein Ressourcenproblem.
Konsumieren wir weiter ungebremst Ressourcen, ist der Kollaps des Ökosystems Erde unaufhaltbar
Nach ein wenig Frust und Erstaunen über die harsche Reaktion der Politik auf die Presseerklärung der Stadtteilkonferenz Mitte, ( Hauke Hilz lehnt jetzt jeglichen Kontakt ab!) die im Wesentlichen aus meiner Feder stammt, zum Auftritt der Stadt bei der Immobilienmesse, haben mich drei Leserbriefe heute Morgen in der Nordseezeitung etwas aufgemuntert.
Für einen Leser setzt die Stadt mit musealer Anmutung auf den Autoverkehr, ein weiterer Leser wundert sich, wie der Spitzenkandidat der SPD mit Steuergeldern umgeht ( Najade), und ein weiterer Leser bestätigt, dass dieser Auftritt der Stadt bei der Immobilienmesse einige Menschen in der Stadt geärgert hat.
Die Stadt scheint sich zu verkaufen.
Zusammen mit den Vorgängen rund um den Reinkenheider Forst sehen einige Menschen in der Stadt ein Muster, wie Politik mit dem ihr anvertrauten Eigentum der Stadt umgeht.
Also, die drei Leserbriefe taten gut, und ich glaube, die Menschen in der Stadt wollen eine andere Politik.
12.10.2022 Mittwoch
Verkehrswende in Bremerhaven? Der kurze Facebookaustausch unter dem Konto von Bernd Schomaker hat mich schlicht, entsetzt. Wohlgemerk, weil hier der aktuelle Baudezernent von Bremerhaven gepostet hat.
Bei Christian Bran-Schreckeneder sehe ich das anders, aber beim Baudezernenten?
11.10.2022 Dienstag
Ich muß zugeben, manchmal beneide ich ja unseren Hundeopa um diese Tiefenentspannung:
Spaziergang am Morgen, Fressen, alle Leckerli im Handtuch gefunden, schlafen….
10.10.2022 Montag
Der Wahlerfolg der AFD sollte zu denken geben. Allein mit rechter Gesinnung lässt sich ein zweistelliges Ergebnis kaum erklären. Mit politischen Aussagen der AFD? Wohl kaum. Die Partei steht immer am Rande der politischen Bedeutungslosigkeit und weiß im Grunde selbst nicht so genau, was sie nun will.
Ein Erklärungsversuch:
Die Kernaussage der AFD ist, dass die Parteien nicht mehr in der Lage sind, zu repräsentieren.
Was zu denken geben sollte:
Die großen Volksparteien sind geschrumpft, und überaltert. Das ist kein Geheimnis, den Parteien bewusst, aber sie reagieren nicht darauf.
Wahlbeteiligung: In Bremerhaven lag die letzte Wahlbeteiligung teilweise bei 48% (Stadtverordnetenversammlung)
Die Friedrich Ebert Stifung attestiert dem Land Bremen :
Knapp ein Drittel, weit weg von der Politik.
Zur Politik:
Die Politik weiß nicht, was mich persönlich bewegt.
(https://www.fes.de/julius-leber-forum/artikelseite-julius-leber-forum/studie-bremen)
So einfach ist es also nicht, und selbst Habermas hat sich mit 92 noch mit dem Strukturwandel der Öffentlichkeit beschäftigt, mit Blick auf die sozialen Medien.
(https://www.spiegel.de/kultur/juergen-habermas-strukturwandel-der-oeffentlichkeit-in-der-2-0-version-a-2e683f52-3ccd-4985-a750-5e1a1823ad08)
Wege daraus:
Man sollte etwas genauer hinschauen, wie andere Länder versuchen, damit umzugehen, Frankreich z.B. mit den Gelbwesten und dem Versuch der Etablierung eines landesweiten Bürgerrats.
Die Parteien selbst, sie sind zurzeit etwas zu viel mit sich selbst beschäftigt.
In Bremerhaven bilden die etablierten Parteien nur noch einen kleinen Haufen, bei dem die meisten Menschen in der Stadt der Meinung sind, die machen eh, was sie wollen.
Das Wahlergebnis der AFD zeigt, es ist und bleibt gefährlich.
Elbvertiefung!
Der NDR hat mittlerweile einige aktuelle Sendungen über das Thema gebracht. Aber dieser kleine Beitrag vom 8.10.2022
bringt es auf den Punkt:
Als hätte man sich sein eigenes Grab geschaufelt!
Status Quo: die in Hamburg ach so beliebten “Dicken Pötte” müssen draußen bleiben.
Lösung: Mehr Baggern! ( kein Witz!)
Auf die Idee, dass es natürliche Grenzen gibt, so der NABU, könnte man ja kommen, wenn es nicht Wahlen gäbe und so!
Und die Weservertiefung?
Die Angst vor schlecht informierten Wählern, das Totschlagargument Arbeitsplätze im Zusammenspiel mit stadtbekannten Lobbyisten bilden den perfekten Sturm gegen das Klima und für die Weservertiefung.
Die SPD bekennt sich in ihrem aktuellen Wahlprogramm zur Weservertiefung, und outet sich damit als Partei, für die Klimawandel eher etwas für Sonntagsreden ist, oder als Konjunkturprogramm
( E Mobilität ) verkauft werden kann.
Die A20 ist anscheinend aus dem Programm rausgeflogen. Im letzten Wahlprogramm war sie noch alternativlos, zusammen mit dem 8-spurigen Ausbau der A1.
Das hat man sich jetzt doch nicht mehr getraut.
Na ja, die Elbvertiefung wurde ja von Rot/Grün verantwortet. Sicherlich kein Highlight der Entscheidungen der dortigen Koalition. Das sollte man in Bremerhaven jetzt besser machen.
Die Weservertiefung wird keine Jobs bringen, die großen Pötte lieben automatische Häfen. Sie wird Jobs kosten, und den Schaden werden alle tragen müssen.
Wenn eines der großen Schiffe vor Bremerhaven festsitzt , wird das Geschrei groß sein, und die Verantwortlichen im Zug nach Berlin sitzen und Selfies machen, um zu belegen, wie wichtig ihre Arbeit doch ist.
9.10.2022 Sonntag
Die Sendung ZDF Magazin Royal vom 7.10.2022 hat mich nun doch geschockt!
Das BSI war für mich bis jetzt immer eine Art heiliger Gral, aber die Recherche, die Grundlage der Sendung war, hat mich doch sehr verunsichert, was die Cybersicherheit in Deutschland angeht.
Und es ist wieder ein Zeichen, daß wir dringend etwas gegen Lobbyismus und Vetternwirtschaft zu müssen und Politik vielleicht auch ab und zu etwas mit Sachkenntnis zu tun haben sollte und weniger mit Parteienoligarchie.
Und das BSI eignet sich nun wirklich nicht als Recyclingstation für altgedienten Politiker!
Dazu passt natürlich die Nachricht,
Es ist doch vollkommen egal, ob jetzt Russland dafür verantwortlich ist.
Wenn ich alle Nachrichten zusammenlese, dann sehe ich ein Land, in dem Klimaschützer, die eine Autobahn blockieren, vom Verfassungsschutz als Staatsfeinde beobachtet werden, aber das BSI eine Verbindung mit dem KGB hat, und zwei durchgeschnittene Leitungen ausreichten, um in einer ganzen Region den Bahnverkehr lahm zu legen.
Wer kümmert sich eigentlich um das Land, außerhalb von Talkshows?
Ach ja, und dann noch Martin Günthner, bekanntlich alter Hafensenator ( ” aka Kajen- und Leuchtturmkümmerer”) und nunmehr ist er in Sorge um die deutsche Wissenslandschaft:
Es hätte vollkommen ausgereicht, wenn er als Hafensenator gewusst hätte, was mit einer maroden Mole zu tun ist!
Im Wahlprogramm ist bei der SPD jetzt von der “Erlebniswelt Innenstadt” zu lesen.
Also doch Disneyworld Made in Bremerhaven? Passend zur Najade?
Wird noch spannend, was da kommen mag….
Aber das passt irgendwie prima zu den Nachrichten oben.
Mann macht sich Gedanken über Erlebniswelten, und dann sägt einer einfach die Leitungen durch, oder Türme fallen um.
Man hat es noch nicht einmal geschafft, für 46 Mio ein Holzschiff zu bauen! Das hätte dann auch im Hafen bleiben können. Kurzer Ausflug nach England (…und nicht nach Berlin zu den Parteikollegen) wäre toll gewesen, denn dort gibt es reichlich Beispiele, wie so etwas aussehen kann. Es muß ja nicht gleich die Great Britain oder die Cutty Sark sein!
Und, das so schnelle, abrupte Ende der Seute Deern bzw. des Nachbaus eines Holzschiffes hat mich eh gewundert.
Der Gutachter Thorsten Conradi ist sicherlich hochkompetent, aber als Fachmann für Museumsschiffe?
Und, das Konzept für den Nachbau der Najade wird unter dem Copyright “judel/vrolijk” veröffentlicht, zumindest die Fotos.
Dieses Unternehmen (mit dem CEO als Thorsten Conradi) stellt auch praktischerweise sofort eine Lösung vor
Nachdem es in einem Gutachten das Ende der Seute Deern besiegelt hat?
Ansonsten taucht immer wieder das Büro Deltev Noell auf, mit denen man dann offensichtlich zusammenarbeiten will. Ein kompetentes Büro, das die Seute Deern betreut hat (…. warum haben sie eigentlich nicht früher eingegriffen)
Zumindest taucht dort die Seute Deern auch noch als Referenzprojekt auf, man habe den Rumpf 2001 instandgesetzt .
War wohl nicht so erfolgreich, denn das Schiff schwamm ja nur im Hafen rum. Da sollte es wohl länger als 19 Jahre halten.
Also, bei jedem Wald und Wiesen Neubauprojekt hole ich mir entsprechende alternative Gutachten ein, und in diesem Fall wären sicherlich auch Experten außerhalb Deutschlands, denn z.B. in England scheint man ja mehr Erfahrung mit solchen Traditionsschiffen zu haben, geeignet gewesen.
Und diese Lösung wird uns nun als Nonplusultra verkauft?
Ich hätte da also einige Fragen, wie das ganze so abgelaufen ist.
Kurz, die Najade verschandelt das ganze Areal, es ist eine Stahlwanne mit Masten. Denn es gibt auch Besucher, die wollen sich das Scharoun Gebäude ansehen ( ….solange es noch steht)
Um die Wissenslandschaft kann sich Martin Günthner gut kümmern, und einen neuen Standort für das Museum der 50 Jahre suchen. Das Gebäude, das dafür perfekt gewesen wäre, hat die SPD geführte Koalition ja abgerissen.
Die graue Energie geht jetzt Richtung Deponie, die auch immer höher wird, worüber man sich dann auch noch wundert.
Langsam wird mir doch mulmig!
Das Muster einstürzender Leuchttürme in Bremerhaven scheint langsam zur Blaupause für Deutschland zu werden.
( Hat ja niemand gewußt, dass so etwas passieren kann….)
Ich suche nur mal eben meinen „Subraum-Äther-Winker“ (Sub-Etha-Sens-O-Matic,) und hoffe, daß ein Vogonen Schiff in der Nähe ist. Lieber ein Vogonen Gedicht als noch so ein Wahlprogramm….
Mit der Zerstörung der Erde, das bekommen wir auch ohne Vogonen hin!
Und das alles vor dem ersten Sonntags-Kaffee!