Ein Hafen für die Energiewende
Die Bremerhavener GRÜNEN stehen den Überlegungen, den Fischereihafen zur Energiewende zu nutzen, grundsätzlich positiv gegenüber. Die Belastungen für Natur und Umwelt müssen dabei so gering wie möglich gehalten werden. Dazu Michael Labetzke, Grüner Spitzenkandidat für die Bremische Bürgerschaft:
„Die im Hafenausschuss vorgestellten Studien machen deutlich, wie viel Potential in Bremerhaven steckt. Durch die Ansiedlung Grüner Technologien können die in unserer Stadt so dringend benötigten Arbeitsplätze entstehen. Der Fischereihafen erscheint als das einzige Hafengebiet, das genügend Kapazitäten für die Entwicklung eines Energiewende-Hafens bietet. Das muss jetzt sehr sorgsam geplant werden, gerade weil der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) schon Kritik geäußert hat, die wir ernst nehmen müssen. Ein Kompromiss könnte hier sein, dass wir im nördlichen Bremerhaven, konkret im Bütteler Specken, analog zur Luneplate große ökologische Ausgleichsflächen schaffen. Aufgrund der Nähe zum Weltnaturerbe Wattenmeer wäre das sehr sinnvoll. Ganz wichtig ist also, dass die politischen Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden: In Bremerhaven wurden zum OTB große Versprechungen gemacht und das Projekt als alternativlos dargestellt. Die Umweltverbände wurden ignoriert und öffentlich unter Druck gesetzt und am Ende scheiterte alles. Zugleich deckelte die Schwarz-Rote Bundesregierung in Berlin den Windkraftausbau auf See. Damit haben SPD und CDU die Bremerhavener Off-Shore Industrie in kürzester Zeit abgewürgt und 4.000 Arbeitsplätze vernichtet. Zum Glück liegt der Off-Shore-Ausbau jetzt in den Händen eines Grünen Wirtschaftsministers.“
Im sich ankündigen Streit mit den Naturschutzverbänden setzt Claudius Kaminiarz, Grüner Spitzenkandidat für die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung auf Dialog und Kompromisse: „Ich hätte mir gewünscht, dass vor den ersten Planungen und vor allem vor deren öffentlicher Vorstellung mit den Naturschutzverbänden Gespräche geführt worden wären. Die energiepolitischen Rahmenbedingungen haben sich jetzt radikal geändert. Darum sind die neuen Pläne sehr interessant. Jahrelange gerichtliche Auseinandersetzungen um den Standort wären fatal. Die Zeit haben wir einfach nicht. Hier ist jetzt der Senat gefordert, ernsthaft und auf Augenhöhe mit den Umweltverbänden zu sprechen“, schließt Kaminiarz.