Die Stadtteilkonferenz Geestemünde hatte gerufen, und Alle kamen.
Dieter Petram, Thorsten Neuhoff und OB Melf Grantz stellten auf der Veranstaltung am 26.4.2023 die Pläne für das Werftquartier vor.

Das Apollo-Theater war eine Super-Kulisse, und mit einigen Musikeinlagen war es eine super Veranstaltung, die die Stadtteilkonferenz Geestemünde auf die Beine gestellt hat.

Zur Sache:

Ich habe ein Video eingesprochen, und darin die politische Entwicklung und den Sachstand des Werftquartiers dargestellt:

YouTube player

In den Bemerkungen zum Video auf YouTube habe ich alle Links zu den aktuell noch gültigen Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung zum Projekt zusammengefasst.

Ich kann es kurz machen:

Die bunte Prospektwelt des Werftquartiers und die harte Beschlusslage der rechtlich verbindlichen Bauleitplanung fallen weit auseinander.
Viele Versprechen in den Prospekten, wenig Zugeständnisse in den verbindlichen Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung.
Es bleibt das Gefühl, dass die Politik Angst vor den Entscheidungen der Investoren hat.
Aber, die Politik ist dem Gemeinwohl der Stadt Bremerhaven verpflichtet, und nicht risikobehafteten Projekten.

Die Planung des Werftquartiers basiert eigentlich auf einer ganz banalen Wachstumslogik.

Das Gutachten der Beratungsfirma Prognos, das in einer der letzten Vorlagen zur Rahmenplanung der Stadtverordnetenversammlung vom 20.4. vorlag zeigt aber genau diesen Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und Planungsrisiko auf.

Große Beachtung fand die Studie leider nicht.

Geht das Wachstum zurück, rechnet sich das Projekt nicht mehr.

Die Bevölkerung geht zurück ( NTV , Statistikamt Bremen ).
Also bleibt die Frage, wo die Menschen herkommen sollen, soweit sie nicht schon in der Stadt leben.
Eigentlich eine Wette!

Alles funktioniert nicht mehr, wenn man ein zurückgehendes Wachstum der Bevölkerung einrechnet.
Und, das bestätigt auch die Studie von Prognos. Sie sieht darin ein enormes Risiko.

Hier einen Ausgleich zu finden, davon ist die Politik ganz weit entfernt.
Sie träumt ihren Quartierstraum, jeder will etwas in der Größenordnung des Klimahauses als politisches Erbe hinterlassen.

Wenn man ohne die Wachstumsprognose rechnet, und dann, rechtlich verbindlich, ein sozialadäquates Quartier plant, das nachhaltig und klimaneutral entstehen soll und sich orientiert an Beispielen wie das Seeviertel Wien
(Mietergenossenschaften etc….YouTube über die Seestadt )
ja, dann könnte etwas ganz Großes daraus werden, ein neues Bild von Bremerhaven.
Aber, das wäre dann ein ganz anderes Werftquartier, als wir es aktuell kennen.

Und das ginge auch nur mit einem anderen Selbstverständnis von Politik, ohne diesen Muff, der uns jetzt immer wieder entgegenschlägt.

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