Aktualisiert: 17.10.2024

Deutschen Auswandererhaus: 11.10.2024

Ausstellungseröffnung:   „Über die Grenze muss man nicht weit.“
Polnisch-deutsche Geschichten – 1871 bis heute 
Bericht auf ButenunBinnen

www.butenunbinnen.de/audios/migra…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 13. Oktober 2024 um 17:10

Die Lebensgeschichten, die bei der Eröffnungsveranstaltung erzählt wurden, waren bewegend.

Vielleicht haben einige vergessen, daß Menschen mit einem Namen, wie ich in trage, in meiner Kindheit oft schief angeschaut wurden.  Einige Familien legten das ski/sky hinter ihrem Namen ab. 
Wenn man von Ahlen, eine Stadt, die trotz der Zeche landwirtschaftlich geprägt war,
(es gab noch Bauernhöfe mitten in der Stadt), tiefer ins Ruhgebiet kam, (mit meinem Onkel durch eine Dunstwolke nach Bochum fuhr), da gab es immer mehr ski’s. 
Das Ruhrgebiet war bunt, lange bevor der Begriff zum Lifestylebegriff wurde

Was die Menschen, woher sie auch kamen, zusammenhielt war die Erfahrung, daß unter Tage alle gleich waren, da zählte nur, ob ich mich auf jemanden verlassen kann, egal wo er herkam, wie er aussah, woran er glaubte. Entwurzelung habe ich selbst nie erlebt, mein Vater und seine Familie schon.
Er hatte seine Kindheit noch in Masuren verbracht, bevor er als Jugendlicher eingezogen wurde, und erst als Spätheimkehrer nach Ahlen kam.
Das Auswandererhaus gibt dieser Entwurzelung einen Ort. 
Als ich vor einige Zeit an den dortigen Rechnern ( mit Zugang zu Datenbanken zur Ein/Auswanderung z.B. in die USA)  nach meinen Namen gesucht habe, war ich erstaunt, wie viele meiner Verwandten ausgewandert sind. 
Das wußte ich nicht. Die Geschichten wurden nicht erzählt, als ich klein war. Später erfuhr ich einige Gründe.

Leider erzählt die aktuelle Ausstellung nicht die Geschichte derjenigen, die in Städten wie Ahlen gestrandet sind, wie meine Familie. Wie diese Städte zu ihrer neuen Heimat wurden. Das Ruhrgebiet ist voller solcher Geschichten, und zum Melting Pot für die Gestrandeten geworden.
Wir wohnten in Ahlen in Häusern der Neuen Heimat, im Elsken. Eine glückliche Kindheit. Und wenn mir einer mit Polake kam, hat er das nur einmal gesagt, da wir mehr waren.
Das —ski im Namen gehört zu meiner Geschichte. 
Bei der Ausstellungeröffnung erzählten zwei Frauen, welche Auswirkungen es hatte, daß ihre Großeltern jüdische Wurzeln hatten.
Antisemitismus ist nie ganz verschwunden, aber heute wieder öffentlich möglich.
Eine Schande.


Deutsches Auswanderer Haus, am 7.10.2024. 
Das Kammerkonzert einer Bläsergruppe des Symphonie-Orchesters Stadttheater Bremerhaven.
Der Amerika Saal.
In der Pause der Gang auf den Balkon, der außerhalb solcher Veranstaltungen nicht zugänglich ist. 
So ist das Foto im Hintergrund des Films entstanden.
Was für ein Ort.  
Das Auswanderer Haus in Bremerhaven war für mich, am 7.10 ein DenkOrt.


 Was mich an diesem Tag beschäftigte, traurig, wütend, deprimiert machte,  das waren die Gedanken an den 7.10.2023: das Massaker am 7.10., das Abschlachten von Menschen.
Ich lese gerade das Buch von  Lee Yaron: Israel 7.Oktober.
Die Journalisten verknüpft die Schicksale der Opfer. 
Was mich betroffen machte, war die Geschichte einer Familie, die erst vor dem Schlächter Putin geflohen ist, und dann in dem Alptraum des 7. Oktober aufgerieben wurde. 
Von palästinischen Terroristen.
 In einem Beitrag in der Süddeutschen vom 4.10.2024 analysiert Prof. Marina Münkler das Massaker.

www.sueddeutsche.de/kultur/marin…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 13. Oktober 2024 um 17:18

Sie unterscheidet ein Massaker im Zusammenhang mit kriegerischen Handlungen und ein Massaker, dessen einziger Sinn und Zweck darin besteht, Menschen zu töten, um sie zu erniedrigen.
Zitat:

Von regulärer Kriegführung, deren Mittelpunkt die Gewalt von Kombattanten gegen Kombattanten ist, unterscheiden sie sich dadurch, dass ihr Ziel das massenhafte Töten von Nonkombattanten ist. Nun kommen in Kriegen immer auch Nonkombattanten zu Tode, aber ihre Tötung ist nicht das eigentliche Ziel des Krieges. Das Massaker dagegen zielt auf die Zivilbevölkerung, der ostentativ demonstriert werden soll, dass es nichts und niemanden gibt, der sie schützen kann, dass sie roher Gewalt schutzlos ausgeliefert ist.


 Ich habe erst einmal geschluckt, als ich das gelesen habe.  
Menschenleben für mich nicht relativierbar sind, nicht aufrechenbar.  
Das Trolley-Problem nicht lösbar. Nur, ihre Analyse zielt auf den eigentlichen Kern:

Insofern ist das Massaker nicht einfach ein Ausarten von Gewalt im Rahmen von Kriegführung, nicht ein Blutrausch, in den Soldaten im Kampf hineingeraten, sondern in der Regel ein geplantes Vorgehen mit dem Ziel der vollständigen Unterwerfung.

 Sie schreibt weiter:

Das Massaker kommuniziert damit in zwei Richtungen: an diejenigen, die den Angreifern zugehörig sind und sich in der Identifikation mit den Massakrierenden absolut überlegen fühlen, und an diejenigen, die den Opfern zugerechnet werden und die ganze Schmach ihrer Demütigung erleben sollen.

Das Massaker des 7.Oktober als einen imperialer Machtbeweis als Identitäts-Merkmal.
Diesen imperialen Charakter sehen die Free Palästine Befürworter nicht. 
Dadurch erreicht die Hamas eine Täter / Opfer Umkehr.
Die Wirkung kann man auf den Straßen von Berlin sehen und an den Universitäten z.B. in den USA.
In der FAZ beschreibt Orna von Fürstenberg in einem Interview die Situation an den Universitäten.

„Die Situation ist dramatisch, wir müssen handeln“

Der Aufmacher des Beitrages:

Antisemitische Parolen, gewaltsame Proteste, dämonisierende Kritik: Orna von Fürstenberg spricht darüber, warum Juden sich an deutschen Hochschulen nicht mehr sicher fühlen – und wie sich islamistischer von israelbezogenem Antisemitismus unterscheidet.

Das alles folgt dem Muster, das Prof. Münkler beschrieben hat. Die Hamas hat damit eines ihrer Ziele erreicht, daß sie als Widerstand gesehen wird nicht als Schlächter und Mörder. Die Situation ist verfahren.

Meine Gedanken?
Zwei Organisationen, eine in Israel, eine in Palästina ein anderer Blickwinkel.

Die israelische Frauenbewegung Women Wage Peace (WWP)
und die palästinensische Frauenbewegung Women of the Sun (WOS)
Die Frankfurter Zeitung berichtete am 16.5.24:
Gemeinsam für den Frieden: Frauenbewegungen in Nahost setzen Zeichen


Das Patriarchat als Problem. 
Christentum und Islam, beide haben das Patriarchat und den Drang zu missionieren in ihrer DNA.
In Systemen, die das Patriachat als Ordnungssystem festgeschrieben haben, hat die Freiheit keinen großen Stellenwert. Sie steht diametral dem Patriachat gegenüber, dem geordneten Machtgefüge.

Die NYT berichtet von einem auf den ersten Blick paradoxen Effekt: schwarze Männer für Trump. Ist der Hang zum Patriachat stärker als Rassen Vorbehalte?

www.nytimes.com/2024/10/16/o…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 17. Oktober 2024 um 07:31

Aber vielleicht hängt es mit einem Effekt zusammen, den die Süddeutsche in einem Beitrag beschreibt:

www.faz.net/aktuell/wirt…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 17. Oktober 2024 um 07:40

Und auch der Beitrag in der FAZ:”„Trump hat die männliche Opfermentalität aufgegriffen“ vom 16.10.2024 past in dieses Muster.

Das Patriachat als Problem. www.faz.net/aktuell/poli…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 17. Oktober 2024 um 21:47

Diese Effekte werden in der öffentlichen Diskussion kaum wahrgenommen.

Aber zurück zur Religion, als natürliches Habitat des Patriachats:

Ich wundere mich nicht, daß die russisch  orthodoxe Kirche für Putin eine so große Rolle spielt. 
So beschreiben es  Gesine Dornblüth, Thomas Franke in dem Buch: Putins Gift

Auch die Entwicklung eines autokratischen Systems in der Türkei durch Erdogans past .
Die Süddeutsche in einem Beitrag von 20.9.2024:
Das Lebensprojekt von Präsident Erdoğan war es, eine fromme Jugend heranzuziehen.
oder, Trump’s Liebe zu den Evangelialen
Make America pray again,
betitelt der Spiegel eine Beitrag über Trump’s Bibel Geschäft.

Religion und das Patriachat sind zum Problem geworden. 

Beide können die Probleme einer Welt von Globalisierung über KI bis zum Klimawandel nicht lösen und versuchen einen Flashback in eine Welt, als es diese Entwicklungen nicht gab einfache Lösungen wie eine Befehlskette funktionierten. Diese Systeme Benötigen nicht unbedingt einen Mann als “Führer”. Wie der Postfaschismus zeigt, geht das auch in der weiblichen Version.

Ehrlich; wer möchte schon in einem Land leben, daß konsequent dem katholischen Katechismus folgt?
Fragen sie mal Frauen, die in Klosterschulen erzogen wurden. Der Papst outet sich als dem Mittelalter entsprungen.

Viele Muslime erleben in ihren Moscheen und Communitys genau das:
eine mittelalterliche Religionsauslegung, teilweise durch ein Ministerium in der Türkei gesteuert.
Der liberale Islam, wie ihn z.B. Prof. Korchide in Münster propagiert, ist zu einer Randerscheinung geworden, die Verfechter einer liberalen Islamauslegung sind gefährdet.


Gibt es eine Rechtfertigung, Menschen zu töten?

Nein!

Diese Konsequenz folgt aus dem Menschenbild der Aufklärung. 
Anders sieht es aus, wenn man die Religion hinzunimmt.
Auch christlich geprägte Staaten, wie die USA haben keine Probleme damit, Menschen in einem Rechtssystem zu töten,  hinzurichten. Und im Islam scheint es noch weniger Problem damit zu geben, Hinrichtungen im Iran sind an der Tagesordnung. 
Manchmal habe ich ein das Gefühl, wir erleben den Überlebenskampf der Aufklärung gegen das Mittelalter, und aktuell sieht es so aus, als wenn das mittelalterliche Menschenbild, das einige Religionen noch immer prägt, siegt.

Und die Hamas?

Als Nazi Deutschland besiegt war, nach unzähligen Opfern auf allen Seiten, da wollten die Deutschen keine Nazis mehr sein. Niemand wollte kollaboriert haben, am liebsten wären alle im Widerstand gewesen.
Aber Nazi Deutschland konnte nur so mächtig werden, weil bis auf die kleinste Verwaltungsebene runter die Vernichtungsapparate wie geölte Maschinen liefen.

Die Hamas konnte über Jahre eine militärische Macht aufbauen, die nun Israel noch immer im Schach hält.
Das geht nicht ohne breite Unterstützung durch die Bevölkerung

Wenn sich die Deutschen Nazi Deutschland zu Recht zurechnen lassen müssen, müssen sich die Palästinenser auch die Hamas zurechnen lassen. 
Eine Distanzierung geschieht nur halbherzig, weil man nur Israel als einzig schuldigen sieht, und die Hamas noch immer heimlich als Widerstand sieht.

Der Hass gegen Israel sitzt tief und ist allumfassend. Studenten scheuen sich nicht, offen für Gewalt zu demonstrieren. 
Die New York Times: “Pro-palästinensische Gruppe in Columbia unterstützt jetzt „bewaffneten Widerstand“ der Hamas”

Die blutige Saat geht auf.

Die Hamas ist, wie Prof. Münckler zeigt, ist eine imperiale Bewegung, wie auch die Hisbollah.
Eine Abgrenzung der deutschen Muslime zu diesem Machstreben hat es nicht gegeben, höchstens butterweiche Versuche die Vorgänge im Lichte einer halbherzigen Empathie zu sehen.
Die Juden in der Welt standen noch nie so allein da, wie aktuell.

www.sueddeutsche.de/kultur/krieg…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 6. Oktober 2024 um 09:14

Die FAZ:
Nicht nur für Juden ein Ausnahmezustand
Ein Kommentar von Jasper von Altenbockum
07.10.2024


Und GAZA?
Es gibt kein Recht Menschen zu töten, außer, in Notwehr.
Ist das Ausmaß der Angriffe in GAZA gerechtfertigt?

Schwer zu beantworten. Krieg folgt keinen moralischen Mustern. Mir fällt natürlich sofort der Notwehrexcess ein, 33 StGB, der aber nur schwer greifbar ist. Die UN hat sich mit dem Vorgehen Israels beschäftigt.

eine der besten Zusammenfassung der völkerrechtlichen Lage findet sich auf ( kein PW) LTO
Israel-Krieg und Völkerrecht
“Hamas-Ver­b­re­chen auf dem Radar des Inter­na­tio­nalen Straf­ge­richts­hofs” Prof. Dr. DDr. h.c. Matthias Herdegen:
Interview von Dr. Franziska Kring 20.10.2023



Aber, es geht hier schon lange nicht mehr um völkerrechtliche Spitzfindigkeiten, die weder IRAn noch Hamas und CO. irgendwie jucken.  Sowohl Hamas als auch die Hisbollah wollen Israel annektieren, auslöschen. Der Hass auf die Juden scheint grenzenlos zu sein, Israel kämpft also nicht um den Status Quo, sondern letztlich um seine Existenz, um das Existenzrecht der Juden weltweit.  Zivile Opfer sind Teil des Plans von Hamas und Hisbollah. 

Wer will Israel vorschreiben, wo die Grenze ist. 

Bisher haben sich fast alle Staaten herausgehalten besonders die sich bisher neutral verhaltenen Nachbarn Israels, allen voran Saudi Arabien. Die Menschen in GAZA werden aufgerieben. 

Stoppen können das nur die Staaten, die den IRAN bewegen können, dieses Morden zu stoppen, denn dort sitzen die Täter voller Hass auf alles, was ihrer Vorstellung zu leben widerspricht.

Welche Bedeutung der Iran hat, zeigt ein Beitrag in der NYT vom 13.10.24

www.nytimes.com/2024/10/12/w…

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— lennyslaterne (@lennyslaterne.bsky.social) 13. Oktober 2024 um 08:49

Hamas und Hezbollah sind im Blutrausch. Wenn der IRAN stopp sagt, oder die Mullahs endlich aus dem Land getrieben werden, dann ist der Krieg vorbei! Und, protestiert Greta gegen den IRAN, gegen die Hamas, gegen die Hezbollah? Nein! Schäm Dich Greta!


 Harter Schnitt, weil ich so nicht schließen will:
Aktuell auf Netflix eine Serie, in der eine Sex Bloggerin und ein Rabiner sich verlieben. 

Interessant ist, wie diese Serie über Juden in den USA und in Europa verschieden gesehen wird.

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Regt sich ein Kommentar in der NYT noch über das Wort Schichse aus, und warum es keine Bezeichnung für das männliche Pedant gibt
Die Zeit läßt die Serie kalt
Da sieht die SZ im Charakter des Rabbiners schon den neuen   “Hygge man”
Kalt läßt die Serie, wohlgemerkt eine typisch romantische Serie die kaum ein Klischee auslässt, niemanden, Die Serie ist klasse und macht Spaß. Zwei Binge Sitzungen, und wir waren durch.

Jüdisches Leben in Serien? Ich muß immer an Mrs Maisel denken

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Dort bricht die Protagonistin aus, aus dem klassischen Frauenbild eine jüdischen Gemeinde.

In diesem Zusammenhang ist auch eine Serie interessant, die in Antwerpen spielt, in einem typische orthodoxen jüdischen Umfeld, im jüdischen Patriachat.
https://www.youtube.com/watch?v=YUo88DA6MSU&si=Ms0KNqDtWNsT5PwY

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Wenn ich nun ein Pendant im islamischen Bereich denke, in den westlichen Medien, wird es enger.
Eigentlich kam ich nur auf
 https://www.youtube.com/watch?v=m-_U6WfFz6E&si=A20LYllnp0CwHx_E

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Der Hauptdarsteller bemerkte in einem Interview im Spiegel:

Komiker Ramy Youssef “Wenn in Serien Muslime auftauchten, waren das immer Terroristen”

Im deutschen Fernsehen lief mal: Der Hodscha und die Piepenkötter.
Trailer etwas versteckt :
https://www.ardplus.de/watch/a0R010000002EMf

Wenn ich einige Vorabendserien mal beiseite lasse:
Serien können manchmal mehr bewirken, als große Leitartikel und Sachbücher.
Bei der Auseinandersetzung mit Religion, und dem Verhältnis von Religion und realem freiheitlichen Leben, da ist noch Luft nach oben.


Und Bremerhaven?
Zum Antisemetismus schweigt die Stadt, besonders zum migrantischen Antisemetismus.
Die Omas sind gegen rechts, ihre Enkel wählen wahrscheinlich AFD.
“Nie Wieder” geht auf Demos schnell über die Lippen.
Aber wir erleben aktuell ein “Schon wieder”

Tja, eine Zeit, in der es keine einfache Lösungen gibt haben Parteien einen Zulauf, die genau diese einfachen Lösungen anbieten, die Rattenfänger.

It’s a MAD WORLD!

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