Ich habe heute ein neues Video hochgeladen.
Natürlich beschäftigt mich noch immer der Ausgang der Wahl. Aber nicht nur insgesamt, sondern auch mein persönliches Ergebnis. Ich bedanke mich für die Stimmen, und, da ich nicht für meine Kandidatur geworben habe, gehe ich davon aus, daß mich die Wähler persönlich kannten. Klasse, ich bin gerührt und danke!

Aber, seien wir ehrlich, damit haben sich meine parteipolitischen Ambitionen auch erledigt, die Nachricht ist angekommen!

Ich stehe nach wie vor zu den Werten und einem Großteil der Ansichten der Grünen!
Aber eben auch zu einem Teil der Werte und Ansichten der SPD.
Ich finde auch Schnittstellen zu CDU und FDP.

Neue Zeiten, alte Zeiten
Für ein engmaschiges Netz parteilicher Glaubensbekenntnisse bin ich nicht geeignet.
Das hat mich damals aus der SPD getrieben. Parteibibeln, Glaubensbekenntnis und Parteifolklore schrecken mich ab.
Die Zeiten der Parteibibeln, die nur Gut oder Böse kennen, sind vorbei.


Wenn die Parteien die nächsten Jahre überleben wollen, müssen sie Antworten auf die Herausforderungen der neuen Zeit finden.
Diese Antworten haben sie aktuell nicht.
Sie dehnen und strecken einfach ihre alten Wahlprogramme immer weiter aus, walzen und mangeln die Texte.


Aber sie ändern nicht die Grundkonstruktion. Ihren politischen Alleinstellungsanspruch.


Ich bin wenig geeignet für diese Denkweise und ich muss gestehen, dass mir die Rolle des Beobachters besser gefällt, der Optionen aufzeigt, auf Sollbruchstellen hinweist, der sich in die Quellen eingräbt, der zweifelt, grübelt und seine Erkenntnisse nicht für allumfassend hält.
Lösungen kann man nur finden, wenn man anfängt sie zu suchen.
Dafür muss man sich auch manchmal eingestehen, dass man keine Lösungen hat.
Und dieses Eingeständnis höre ich aus den Parteien selten bis nie.


Ich bin nicht der Typ, auf den man einen Begriff wie Parteidisziplin anwenden könnte. Meine Lehrer würden bestätigen, daß Disziplin und Unterordnung nie meine Stärken waren. Ich wäre also kaum eine Hilfe in einem System, das auf diese Eigenschaften baut.

Ohne eine Einbeziehung der Menschen in Entscheidungen, ohne die Nutzung dieser Ressourcen aus verschiedenen Meinung, Ansichten und Einsichten wird es keinen Weg zu Lösungen der drängendsten Probleme der neuen Zeit geben.

Aber, das leisten die Parteien in ihren Blasen zurzeit nicht, und das können sie auch gar nicht leisten. Sie betrachten die Beteiligung der Menschen außerhalb ihrer Blasen noch immer als Konkurrenz.
Selbst bei den Grünen besteht ein streng hierarchisches System der Meinungsbildung und ein Kodex, der streng überwacht wird.


Rißbildung!

Lützerath war der erste Riss in meiner Beziehung zu den Grünen.
Und, als Ricarda Lang mir dann noch die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes verkaufen wollte, mit dem Argument, man könne ja an den neuen Autobahnen PV Anlagen installieren, war bei mir der Bogen überspannt.
Wie es jetzt weitergehen soll? Keine Ahnung!
Ich halte aktuell nur die Grünen für fähig, sich an die neue Zeit anzupassen.
Oder, sie biegen falsch ab und werden zu einer Wald- und Wiesen Partei, wie die aktuelle Affäre in der Causa Graichen befürchten lässt. Diese Affäre wäre in anderen Parteien keine Fußnote wert, aber die Grünen waren angetreten, es anders zu machen.

Ein kleiner Abschied also!
Deshalb das Bild mit dem Delphin!
Eine Anspielung auf das Buch von Douglas Adams: Mach’s gut, und Danke für den Fisch.
Als letzter Gruß der Delphine, bevor die Vogonen die Erde für einen Hyperschnellweg (A20??) zerstören!
(Übrigens sozusagen im vereinfachten Bauverfahren, bei dem die Anhörung eher lästig ist, wenn die Planfeststellung für den Bau von Hyperautobahnen schnell erfüllt werden soll)


Aktuell


Als ich gerade zu Recherchezwecken im Moin Center war, (… ich vermeide den Begriff Outlet…)

erreichte mich die Nachricht des Rücktritts von Sülmez Colak und, das hat mich wirklich überrascht.

Sie war das Gesicht der Grünen für die Wahl der Bürgerschaft in Bremen.
Ihre Gründe scheinen nach dem Audio im o.g. Beitrag von BuB in der Beziehung zum Landesverband zu liegen.
Aber, die Probleme sind doch nicht neu und auch nicht auf die GRÜNEN beschränkt.
Bremen/Bremerhaven, eine alte Geschichte.
Der Zeitpunkt? Die Grünen müssen sich neu aufstellen. Also an sich gut gewählt.
Aber so richtig nachvollziehen kann ich es nicht.


Zu der Krise der Grünen im Land Bremen ein Beitrag der TAZ, der es ganz gut trifft:

Die Krise der Grünen liegt nicht an #Graichen, Symbolpolitik oder dem »#Heizungsverbot«. Nein, die Partei stößt an Grenzen, weil die #Klimawende an die Privilegien der Mittelschicht geht, schreibt »Blätter«-Autorin Heike Holdinghausen: https://t.co/VYpPizVBVI

— Blätter (@blaetter) May 17, 2023

 Die einzigen, die notwendige Verhaltensänderungen der Mittelschicht organisieren können und zumindest das Zeug dazu haben, es zu wollen, sind die Sozialdemokraten.

Sie sind gesellschaftlich breit verankert, und sie haben zumindest den Anspruch, Zukunft zu gestalten, statt, wie Union und Liberale, nur die Vergangenheit zu verwalten. Die richtige Antwort auf die Krise der Grünen wäre also eine mutige SPD. Dass sie in Bremen gerade mit Mutlosigkeit erfolgreich war, stimmt allerdings skeptisch.

Aber, zurück nach Bremerhaven.
Das Ergebnis der Wahl hat gesessen, und ich habe meine Gefühle und Ansichten in das aktuelle Video gepackt.

Die Süddeutsche schildert aktuell den Werdegang von Jan Timpke, und wofür er steht.

Auf solche Beiträge aus #bremerhaven hätte ich gerne verzichtet. Hoffentlich wacht die Stadt jetzt auf und sieht, was da entstanden ist.
Der Bremer, der mit Wut für Recht und Ordnung sorgen will
via @sz https://t.co/Zkn18nLY03

— Ralf Ekrowski (@ralfekrowski) May 17, 2023

Es war alles lange bekannt, und man hat es laufen lassen, seine Themen nicht besetzt.
Jetzt kann man nur noch in den demokratischen Notfallmodus schalten.

Schon erstaunlich, dass ich aktuell Hoffnungen in Persönlichkeiten wie Melf Grantz setze ( wenn er mal mehr Fahrrad fahren würde, wäre das noch besser…….).
Es muss eine Abgrenzung zwischen dem Image der Stadt, der Zivilgesellschaft und der aktuellen politischen Landschaft in Bremerhaven gefunden werden, damit dieser Schwelbrand nicht übergreift.
Jetzt ist die Zivilgesellschaft gefragt, das angeschlagene Image von Bremerhaven wieder zu reparieren und zu schützen.
Ich denke, das kann Melf Grantz und der Magistrat gut.

Das schaffen wir.

Ein nicht mehr wütender, aber sehr nachdenklicher und zweifelnder Ralf Ekrowski!

Viel Spaß mit dem Video!

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