Steht die Begegnungsstätte Stadtbibliothek vor dem aus?
Die Stadtteilkonferenz Bremerhaven Mitte äußert sich dazu: ( Das Protokoll der Sitzung am Ende des Textes)
Die STK Mitte beobachtet eine zunehmende Problemlage in der Innenstadt.
Rivalisierende, teilweise gewaltbereite Jugendgruppen treffen sich und verängstigen Anwohner, Touristen und Einzelhändler. Das Problem ist den Koalitionären hinlänglich bekannt. In den letzten Monaten wird verstärkt auf Polizeipräsenz gesetzt. Das kann jedoch nicht die Lösung sein. Vielmehr muss es darum gehen, präventiv tätig zu werden und eine soziale Lösung zu finden.
In der Innenstadt fehlt ein sozialer Ort für alle Altersstufen, an dem gezielt Beschäftigungsangebote gegen Langeweile und Frust, insbesondere für Kinder und Jugendliche angeboten werden.
Gleichzeitig benötigen wir in unserer zunehmend überalternden Gesellschaft Orte der Gemeinschaft und der digitalen Bildung für Senioren.
Die STK Mitte steht daher unverändert hinter dem Konzept der Stadtbibliothek Bremerhaven zur Ausweitung als Kulturzentrum im ehemaligen SATURN-Gebäude. Die Bibliothek macht jetzt schon eine Vielzahl entsprechender Angeboten, die jedoch nur dann sinnvoll ausgebaut werden können, wenn entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Dieser Schritt des Ausbaus der Stadtbibliothek als sozialer Ort der Gemeinschaft, der Beschäftigung und der kulturellen und digitalen Bildung ist für eine Belebung der Innenstadt unabdingbar, wenn die bisherige Innenstadt-Kommerzialisierung überwunden werden soll.
Die STK Mitte fordert daher dazu auf, Maßnahmen einzuleiten, um die Finanzierbarkeit und Realisierbarkeit der Maßnahme zu prüfen. Für eine solche Überprüfung wurden im Förderprogramm „Innenstadt beleben“ Mittel geplant.
Die STK Mitte bittet darum, diese nun auch entsprechend einzusetzen und den städtischen Anteil für diese Maßnahme zu leisten. Ohne einen Gemeinschaftsort für alle werden die Problemlagen weiter zunehmen und die Innenstadt wird für Anwohner, Einzelhändler und Touristen zunehmend unattraktiv werden.
Mittlerweile( 1.9.2022) hat sich die FDP zum Beschluß geäußert:
Sehr geehrter Herr Pfleiderer,
haben Sie vielen Dank für die Übersendung des Beschlusses.
Als Freie Demokraten wollen wir nicht wie Sie die „Innenstadt-Kommerzialisierung überwinden“. Die kommerziellen Angebote sind eine Bereicherung für die Innenstadt. Sie bringen nicht nur private Investitionen in die Stadt, sondern sorgen auch für Arbeitsplätze und nicht zuletzt Steuereinnahmen, die Bremerhaven dringend brauch, um die vielfältigen städtischen Aufgaben von Bildung über Verkehrsinfrastruktur bis zu kulturellen Angeboten finanzieren zu können. Diesen Beschlusspunkt der Stadtteilkonferenz Mittel teilen wir ausdrücklich nicht.
Bei Thema Stadtbibliothek sind wir sehr nahe bei Ihren Positionen. Im März haben wir auf unserer Mitgliederversammlung einen Beschluss zur Innenstadt gefasst (https://www.fdp-bremerhaven.de/app/download/8681384115/220322+Beschluss+Innenstadt.pdf?t=1656494729), in dem wir auch explizit die Weiterentwicklung der Stadtbibliothek und die Aufenthaltsqualität für junge Menschen eingehen:
„Die Stadtbibliothek muss sichtbarer und zum Ort für Treffen, Austausch und Stöbern werden. Deswegen wollen wir prüfen, wie die Stadtbibliothek Räumlichkeiten im Erdgeschoss mit Schaufenster zusätzlich oder alternativ zu den derzeitigen Räumlichkeiten bekommen kann. Dazu brauchen wir einen Aufenthaltspunkt für junge Menschen in der Innenstadt, der auf die Bedürfnisse der jungen Menschen eingeht.“
Leider konnten wir hier mit den Koalitionspartner bisher keine Einigkeit erzielen. Eine Erweiterung der Stadtbibliothek über zwei zusätzliche Etagen in einem Gebäude, das einem Immobilienfonds gehört, halten wir allerdings für nicht finanzierbar und auch nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.
Gerne können Sie die Mail an die Mitglieder der Stadtteilkonferenz Mitte weiterleiten.
Viele Grüße
Hauke Hilz