Meine Notizen zur 23. Woche in 2022.
Aktualisiert am 11.6.2022 09:00
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11.6.2022 | Klimafestival und transversale Stadt Klimaschutz in der Stadt ;Najade ; DSM ; |
10.6.2022 | Ampelschaltung für FußgängerSchnelles Internet; SWB ; Columbusterminal; Fähre Columbusinsel ; FAIR SAIL ; Tres Hombres |
9.6.2022 | Claudia Schilling zur Weservertiefung ; Hafenspiegel ; VERDI Streik und Automatisierung |
8.6.2022 | Container Stau in Hamburg, Fitfor55 ; Lieferketten ; PolarsternII ; Bremen verpasst seine Klimaziele! |
7.6.2022 | Hafenrandstraße ; Digitalisierung der Häfen ; Bremerhaven im Städteranking |
11.6.2022 Samstag
Das Klimafestival der Uni Bremerhaven: Tolle Sache!
Am Samstag morgen der Vortrag von
Dr. phil. Christina West von der Hochschule Darmstadt über die „Transversale Stadt“, Möglichkeitsräume für die Stadtentwicklung und Chancen für die Energiewende und den Klimaschutz.
Hört sich sperrig an, war aber spannend und gab mir einige Anregungen für Bremerhaven.
Dr. West schilderte das Projekt Delta in Darmstadt.
Vorab die Feststellung, daß wir nicht nur ein Energieproblem haben und den Kampf gegen den Klimawandel nicht nur auf Energieeffizienz focussieren dürfen.
Wir haben ein Ressourcenproblem und müssen wirklich jede Maßnahme daraufhin überprüfen, wie sie sich auf unseren Ressourcenfußabdruck auswirkt.
Es ist nicht damit getan, alle Dächer mit Photovoltaik zu bestücken, und nur noch mit E Autos zu fahren, wenn wir immer mehr Raum zum Wohnen beanspruchen, und immer größere Autos fahren.
Im ersten Teil des Vortrages beschäftigte sich Dr. West mit dem Auseinanderdriften von Klimazielen und den Ergebnissen der Bemühungen, diese zu erreichen.
Das korrespondiert mit den Erfahrungen im Land Bremen, da sowohl die Stadt Bremen als auch die Stadt Bremerhaven ihre Klimaziele weit verfehlt haben.
Im Reallabor zur Energiewende in Darmstadt sieht man einen Grund für diese Fehlschläge in einem fehlenden Monitoring:
dem ständigen Abgleich zwischen Ziel und Status quo.
Aber das Konzept der Reallabore geht darüber hinaus:
Das Konzept der transversalen Stadt sieht den Klimaschutz nicht als lineare Aufgabe, sondern als komplexen Prozess.
Reallabore sollen Möglichkeitsräume schaffen, weg von den üblichen Entscheidungsroutinen. Dazu gehören auch Experimente.
So lag der Schwerpunkt im zweiten Teil ihres Vortrages auf:
Zusammenarbeit = Kooperation anstatt Konfrontation.
Klimaziele sind Konzepte und keine einzelnen Maßnahmen.
Der Klimawandel ist keine technische Frage, sondern eine Prozessfrage.
Die bekannten Säulen der Nachhaltigkeit:
ÖKOLOGIE
ÖKONOMIE
SOZIALES
ergänzt sie mit den Säulen der
KULTUR
POLITIK
Kurz, alle an einen Tisch.
Diese zweite Hälfte des Vortrages war ein Plädoyer für die Partizipation der Menschen in der Stadt.
Partizipation und Klimapolitik gehören zusammen.
Für Bremerhaven heißt das, dass die Stadt sich viel mehr als Reallobor begreifen muß. Klimaziele müssen definiert und deren Einhaltung durch Monitoring überprüft werden.
Hier müssen auch Dinge ausprobiert werden, in einem Labor finden Experimente statt.
Und dies muß zusammen mit den Menschen in der Stadt geschehen!
Von Anfang an, und nicht erst, wenn die grundlegenden Entscheidungen schon gefallen sind.
Ein toller Vortrag am Samstagmorgen und eine tolle Veranstaltung der Uni Bremerhaven, die sich intensiv mit dem Thema Klima beschäftigt.
Die Najade Gelder sollen der Sanierung des DSM dienen!
Eine gute Nachricht, wenn es denn klappt.
Das Projekt Najade ist für mich ein Symbol für die “alte Politik” in Bremerhaven geworden.
Erst kümmert man sich nicht um den Bestand, dann hat man Glück, und bekommt vollkommen überraschend sehr viel Geld in die Hände. Dann geht man auf Einkaufstour, weil man keine besseren Ideen hat.
Der Bau eines Holzseglers in einer gläsernen Werft, das wäre mein Traum für einen Seute Deern Ersatz gewesen.
Was ist daraus geworden? Eine Stahlwanne mit Segeln, und ein Potemkinsches Dorf, das auch noch den ganzen Bereich um das DSM herum verschandeln würde.
Bremerhaven muß aufpassen, daß es sich nicht mit einer falsch verstandenen Seglerromantik pillepallisiert.
Moderne Segler, und Segler die noch in Brot und Arbeit stehen? Bitte mehr davon! Aber Playmobilschiffe aus Stahl? Lieber nicht
Das Scharoun Gebäude ist weit über die Grenzen Bremerhavens bekannt, und wird gerne von Architekturtouristen besucht. Man sollte es nicht verschandeln.
Das DSM ist ein Reiseziel, und wir sollten es hegen und pflegen!
10.6.2022 Freitag!
Ist Bremerhaven eine Stadt der 100 m Sprinter?
Diesen Eindruck könnte man haben.
Die Ampel an der Kreuzung Barkhausen/Querstraße:
laut Google Earth ist die Straße ( Ampel/Ampel) rund 12m breit.
Bei 1,2 bis 1,5 Sekunden pro Meter müsste eine Querung innerhalb von 18 Sekunden möglich sein, die sog. Schutzzeit, d.h. die Zeit, bis der Verkehr wieder grün hat, habe ich mal außer Acht gelassen.
Messung heute: 8 Sekunden, bis die Ampel für die Fußgänger wieder rot zeigt.
Es geht hier nicht um regelkonforme Ampelschaltungen, sondern wie eine Stadt mit den Menschen, die dort leben umgeht.
Der Ermessensspielraum für die Stadt bei Ampelschaltungen ist groß,
aber die gemessenen 8 Sekunden stehen für eine Grundhaltung in Bremerhaven:
Fußgänger werden als Störung des Verkehrsflusses angesehen.
Die Zeit von der Grünanforderung bis zum Lichtzeichenwechsel. 1:30 min.
Die gemessene Zeit muß in Relation gesetzt werden mit der Nähe der Ampel zu einer Tagespflegeeinrichtung, d.h. Überquerungen mit einem Rollator sind eher die Regel.
Die älteren Menschen fühlen sich sichtlich unwohl in dieser Situation, wenn der LKW schon wieder zum Sprint ansetzt.
Wem gehört die Stadt! Das ist die Frage, die sich Bremerhaven stellen sollte.
Mal in eigener Sache.
Die SZ berichtet heute, wie wichtig ein schnelles Internet ist.
Schnelles Internet gehört zum Leben wie Wasser und Strom. Daraus ergibt sich aber auch ein Bildungsauftrag, um junge Menschen mit der Technik nicht alleinzulassen und um die Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. https://t.co/V6hgwDQXYN
— SZ Top-News (@SZ_TopNews) June 10, 2022
Ich habe vor mehreren Monaten bei der SWB einen Glasfaseranschluss beantragt. Wohlgemerkt, die Glasfaser liegt bei mir in der Wohnung. Alles fertig.
Aber es fehlt eine Home ID!
Unzählige Telefonate. Bisheriger Erfolg?
Mehrere Täfelchen Schokolade aus dem Kundencenter! ( ..und ich mag keine Vollmilchschokolade)
Ich bin beruflich auf ein schnelles Internet angewiesen, in meiner Nachbarschaft wohnen einige Wissenschaftler.
Für eine Stadt wie Bremerhaven, die sich gerne als Wissenschaftsstandort präsentieren will: ein NoGo.
Das wechselt man lieber in eine Gemeinde, in der es funktioniert.
Glasfaser ist in diesem Bereich alternativlos. Es kommt nicht auf die Downloadgeschwindigkeit an, sondern auf Upload und Latenz wenn man viele Dateien in der Cloud bewegt.
Vielleicht muß ich ja auf StarLink warten!
Und, daß SWB mir noch eine Werbeplakat für Glasfaser vor die Nase setzte!
Das nehm ich langsam persöhnlich!
Zwei Welten in Bremerhaven.
Der Neue Hafen und das Kreuzfahrtterminal.
5.850 Urlauber sind heute zumindestens auf dem Weg vom oder zum Columbusterminal.
Wie kann man zumindest einen Teil der Urlauber in der Stadt halten?
Heute liegen dort die Mein Schiff4 und die Amera, im Neuen Hafen liegt die Gulden Leeuw!
Prof. Dr. Alexis Papapthanassis ist ein Glücksfall für Bremerhaven und den Hafen!
Er hat schon lange darauf hingewiesen, daß es nicht auf die Anzahl der Gäste ankommt, sondern auf die Qualität ihres Aufenthaltes in der Stadt!
Und da ist in Bremerhaven noch viel Luft nach oben.
Warum gibt es keine Fähre zwischen Roter Sand und der Columbusinsel. Die gab es mal!
Uwe Beckmeyer hatte mal die Idee, eine solche Fähre wieder zu betreiben.
Den Touristen würde so das Goetheviertel und die Hafenstrasse erschlossen, und der Bereich um die Lessingstraße könnte eine kleine Sankt Pauli Version werden.
Es kann doch nicht immer nur der Neue Hafen sein!
Ein Segelschiff wie die Gulden Leeuw erinnert mich immer wieder daran, wie sehr ich mich über einen Besuch der Tres Hombres freuen, und wenn die Idee einer FAIR SAIL mehr Freunde in Bremerhaven finden würde.
9.8.2022 Donnerstag
Claudia Schilling äußert sich in der Printausgabe der NZ zur Weservertiefung, und singt deren hohes Lied mit Verweis auf den Hafenspiegel. Auf Norderlesen !
Die Daten des Hafenspiegels geben das leider nicht her, denn im Grunde sagt er, daß es dem Hafen in Bremerhaven gut geht.
Die Umsatzsteigerungen der Häfen (2005-2020) nach Mikel Andersen ( Workshop Hafenentwicklung)
Rotterdam | +55 % |
Antwerpen | +85 |
Hamburg | +5 |
Bremerhaven | +28 |
Wie sieht Bremerhaven im Ranking aus?
2005 | 2020 | |
1 | Rotterdam | Rotterdam |
2 | Hamburg | Antwerpen |
3 | Antwerpen | Hamburg |
4 | Bremerhaven | Piräus |
5 | Algeciras | Valencia |
6 | Gioia Tauro | Algeciras |
7 | Felixstowe | Bremerhaven |
8 | Valencia | Felixstowe |
9 | Le Havre | Gioia Tauro |
10 | Barcelona |
Wie die Zukunft aussieht, daß konnte selbst auf den Workshops zum Hafenentwicklungsplan niemand sagen, und damals war der Ukraine-Krieg noch nicht in Sicht.
Im Gegensatz zu Claudia Schilling (SPD) und Uwe Beckmeyer (SPD) sind die Beteiligten doch eher zurückhaltend mit dem Ruf nach einer Vertiefung der Weser.
Was wir momentan erleben, ist eine Folge des Einsatzes der übergroßen Schiffe, der zu verletzlichen Lieferketten geführt haben.
Die Konzentration auf bestimmte Schiffe, auf bestimmte für die Schiffe geeignete Häfen, die Monopolisierung des Seeverkehrs.
Alles kumuliert zurzeit. Aber es war weder Corona, noch der Ukraine Krieg. Es waren bzw. sind auch nicht die Streiks. Das System ist zu empfindlich.
Schon vergessen, was die Ever Given im Suezkanal angerichtet hat? Es war schlichte Physik, die dort die Grenzen setzte.
Ein Beitrag auf WIRED beschreibt das Problem 2021, dessen Peak wir momentan erleben:
Zitat:
Ein Ausweg könnte darin bestehen, einfach in kleinere Schiffe zu investieren. Derzeit sind diejenigen Einzelhändler, die das Schlimmste der Lieferkettenkrise erfolgreich umgehen, diejenigen, die über die finanziellen Mittel verfügen, um ihre eigenen Containerschiffe normaler Größe zu chartern und sie zu weniger überfüllten mittelgroßen Häfen zu verschiffen. Amazon zum Beispiel schickt Schiffe zu Häfen in Houston und Everett, Washington.
Eine Rückkehr zu kleineren Schiffsgrößen könnte auch in normalen Zeiten Staus reduzieren. Megaschiffe sind einzigartig förderlich für Staus. (Schon vor der Pandemie berichteten sieben der Top-10-Häfen in den USA, dass sie mit Staus zu kämpfen hatten.) Dank ihres Wachstums stiegen die Wartezeiten in den Top-25-US-Häfen zwischen 2018 und 2019 um eine Stunde
Das Baggern wird in dem Beitrag eher als Verzweiflungstat gesehen.
Für Claudia Schilling ist das alles kein Thema. Das Hohelied des immerwährenden Wachstums wird besungen, ohne den alles zusammenbricht.
Die SPD als Partei des immer währende Wachstums, auch mal eine Erfahrung.
Nicht nur die Lieferketten, auch der Klimawandel ist da ein besserer Lehrmeister.
Also, was Claudia Schilling da betreibt, ist Augenwischerei, denn eine Zukunft wird Bremerhaven nur haben, wenn die Hafenfusion vorangetrieben wird, und da steckt Claudia Schilling seit Monaten fest.
Die Weservertiefung wird es nicht richten, die Risiken für Bremerhaven überwiegen den Eventualnutzen.
Und, was den Bahnverkehr angeht: er liegt in etwas gleichauf mit dem LKW Verkehr. Es sind noch immer viel zu viel LKW im Hafen. Von einem vernünftigen Modalmix von
60/25/15 -> Schiffahrt/Schiene/Straße
im Hinterlandverkehr sind wir meilenweit entfernt.
Passend zum Beitrag vom 8.6. ist die heutige Nachricht vom Verdi Streik in den Häfen:
Die Gewerkschaft ver.di will heute mit Warnstreiks in allen wichtigen deutschen Seehäfen den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Neben Hamburg sind auch die Häfen #Emden, #Bremen, #Bremerhaven und #Wilhelmshaven betroffen. https://t.co/2QUb4L0T5j
— NDR Niedersachsen (@NDRnds) June 9, 2022
Das eigentliche Problem geht viel tiefer. Die Hafenarbeiter haben recht mit ihren Lohnforderungen, aber sie sollten noch viel mehr fordern:
eine Perspektive, wie sich die Automatisierung mit ihren Arbeitsplätzen verträgt.
Wo es hingeht kann, das zeigt folgender Beitrag :
Waymo Via will reserve billions of miles of future autonomous trucking routes for digital load matching by Uber Freight.https://t.co/sXWoZ52mq8
— FreightWaves (@FreightWaves) June 7, 2022
Waymo ist einer der ganz großen Firmen, die sich mit autonomen Fahren beschäftigen. Gegen Waymo sind die deutschen Hersteller eher Zwerge.
Es wäre naiv zu glauben, diese Entwicklung hätte keine Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Logistik.
Das wäre ein Thema für Verdi.
8.6.2022 Mittwoch
Ein Beitrag in der Zeit schildert die Situation im Hamburger Hafen, bzw. die Auswirkungen, des Lieferkettenstaus.
Containerlager quellen über, Zeitpläne sind hinfällig, Speditionen verzweifeln: Doch die Stadt Hamburg verdient gutes Geld am Chaos im Hafen. https://t.co/NHf7vreQIo #red #Abo
— DIE ZEIT (@DIEZEIT) June 7, 2022
Nein, es gibt nicht nur Verlierer, einige Protagonisten verdienen gut an der Situation, weil z.B. die Lagerkosten für Container, die nicht transportiert werden können, gute Gewinne bringen.
Aber die eigentlichen Probleme geht viel tiefer:
Um es noch einmal zu verdeutlichen: 3 Allianzen beherrschen 80% des Marktes!
- 2M Allianz: Maersk, MSC
- Ocean Allianz: CMA, COSCO, Evergreen und OOCL
- The Alliance: Hapag-Lloyd, Yang Ming, ONW, Hyandi, Merchant Marine
Der Aufstieg Antwerpens ist MSC zu verdanken, und der Hafen von Piräus ist COSCOS neuer Liebling. Die Reedereien können bestimmen, welcher Hafen gewinnt, oder verliert!
Dazu auch [LINK intern].
Corona und der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie empfindlich das jetzige System ist.
Das bisherige Wachstum der Schiffe, und eine Logistik, die den Worst Case einfach ausgeblendet zeigen: das Wachstumsmantra kommt an seine Grenzen.
Die Globalisierung hat hiermit nichts zu tun, und ist längerfristig betrachtet ein Segen für die Welt.
Aber, das gnadenlose Ausnutzen von niedrigen Sozial- und Umweltstandards, das Trimmen des Systems auf immer größere Effektivität, um größere Gewinne zu erzielen, ist ein Kartenhaus, das jetzt zusammenfällt.
Die Instabilität des aktuellen Wirtschaftssystems, und unsere planetaren Grenzen wurden einfach ausgeblendet.
Es spielt sich zurzeit auch ein Machtkampf zwischen Reedereien und Spediteuren ab. Die Reedereien drängen immer mehr ins Speditionsgeschäft.
Die Monopolisierung schreitet immer weiter voran, gelernt hat man also nichts aus der aktuellen Situation.
Wie tief diese Vorgänge in unser jetziges System eingreifen, zeigt ein Beitrag auf ARTE:
Ab Minute 13:00
Der Beitrag zeigt am Beispiel der Produktion eines E-Bikes, wie eng Lieferketten ineinander greifen.
Eine Hafenfusion der deutschen Häfen scheitert nach wie vor an Eitelkeiten [LINK] und am alten Denken der Politiker, die gezeigt haben, dass sie der Situation nicht gewachsen sind.
Aber die Zeiten ändern sich.
Heute, d.8.6.2022, wird das “Fitfor55” Paket im EU-Parlament verhandelt:
🚨 Der Thread zum 🇪🇺 #FitFor55 Klimapaket
— Michael Bloss (@micha_bloss) June 8, 2022
Wir stimmen zwischen 12.30 – 14.30 über folgendes ab:
1️⃣. 🇪🇺-CO2-Handel
2️⃣. Klimasozialfonds
3️⃣. CO2-Grenzausgleich
4️⃣. 🇪🇺-CO2-Handel für ✈️
5️⃣. Emissionssenkung für internationale Flüge (CORSIA)
und weiter zwischen 17 und 18 Uhr ⤵️
Mit diesem Paket wird sich auch die Rolle der Häfen ändern.
Mit dem CO2 Grenzausgleich werden sie zu Gatekeeper.
Dies ist eine neue Rolle, und die Zukunft wird zeigen, wie flexibel sich die Häfen an diese neuen Zeiten anpassen können.
Bremerhaven muß sich auf diese neue Zeit einstellen, die Stakeholder haben auf den Workshops zum Hafenentwicklungsplan gezeigt, dass sie dazu bereit sind.
Die Politik muß das erst beweisen.
Jetzt geht es ganz schnell, die Ausschreibung der Polarstern II ist durch. Das passt zum World Ocean Day!
Für Bremerhaven sollte das ein Ansporn sein, den Klimawandel ernst zu nehmen.
Let’s get started: #Polarstern II – German Bundestag greenlights the #construction of new #icebreaker (pic: @AWI_de / S. Grote) – see press release: https://t.co/GkG1dVkcpo @helmholtz_en @BMBF_Bund pic.twitter.com/tDohQXyrzt
— AWI Media (@AWI_Media) June 3, 2022
Das AWI freut sich auch über den World Ocean Day
Happy #WorldOceansDay!🌊
— AWI Medien (@AWI_de) June 8, 2022
Nicht nur am #TagDesMeeres forschen Wissenschaftler:innen vieler Nationen gemeinsam friedlich an und in unseren #Ozeanen. Danke! 💙 #Polarstern pic.twitter.com/JZJ5VE7jRF
Bremen verpasst seine Klimaziele, drastisch [SAT1]. [ButenunBinnen]
Bremerhaven hat laut NZ vom 9.6. 28% CO2 eingespart, immerhin besser als die 20% der Stadt Bremen!
Neben der Industrie sind Verkehr und Bauen die wesentlichen Faktoren. Wie man beim Bauen CO2 einspart? Ganz einfach, man läßt es einfach. Denn die ewige Frage, wie man Gebäudeenergie einspart, täuscht darüber hinweg, dass das Bauen selbst die Klimasünde ist.
Die Erkenntnis ist nicht neu, bei Politikern aber unbeliebt.
Das gleiche beim Verkehr. Fantasien von Landesäulen täuschen darüber hinweg, dass der Verkehr reduziert werden muß, auch der elektrische Verkehr. Denn auch elektrische SUV sind Klimasünder.
Der Bericht der Klimaenquete Kommission läßt dies Thema hübsch aus.[LINK]
Die Quittung folgt!
Natürlich kommen jetzt die Krokodilstränen der Fraktionen, aber es hilft nichts, so kann es nicht weiter gehen.
Ärgerlich!
7.6.2022 Dienstag
Die Hafenrandstraße ist wieder ein Thema auf Norderlesen [LINK]
Nord24 hatte schon einmal am 14.5. darüber berichtet. [LINK-> FB]
Die FDP positioniert sich eindeutig.
So ganz daneben liegt die FDP mit ihrer Ansicht nicht. [LINK]
Die jetzigen Planungen zur Hafenrandstraße können natürlich zu einer Belastung für die Anwohner werden, aber grundsätzlich hat die FDP recht mit ihrer Meinung.
Die ablehnende Haltung der SPD mit Verweis auf den Hafentunnel zeigt, dass man sich mit dem Thema noch einmal beschäftigen sollte.
Diese Probleme des Hafens werden deutlich, wenn man auf Rotterdam schaut, und dort auf das Terminal Maassvlake II.
Im Gegensatz zu Bremerhaven stehen sich hier die verschiedenen Mobilitätsformen nicht im Wege.
Alles ist der internen Logistik unterworfen und nicht, wie in Bremerhaven, der Historie des Hafens.
Es war ein großes Thema bei dem Workshop zum Hafenentwicklungsplan [LINK]
So ganz daneben liegt die FDP also nicht. Der LKW Stau im Hafen ist nur ein Symptom der eigentlichen Krankheit. Die Hafenrandstraße wird das Problem nicht lösen, aber die Idee, die ihr zugrunde liegt, ist richtig.
Was hat Bremerhaven mit LA zu tun?
Eine Menge! Denn der Beitrag der LA Times schildert den kommenden Konflikt, den fast alle Häfen weltweit entscheiden müssen:
Digitalisierung vs. Hafenarbeit
Zur Bedeutung der Hafenarbeit ein Zitat aus dem Beitrag:
Workers want raises. Shippers want robots. The supply chain hinges on reaching a deal https://t.co/rL9W8B9DSE
— Los Angeles Times (@latimes) June 5, 2022
„Das wirklich Einzigartige an Hafenarbeitern auf der ganzen Welt ist ihre strategische Lage an den Engpässen der Welt. Die Arbeit in den Häfen bietet viel Druck“, sagte Wilson. „Das Geld ist da, die Spediteure häufen riesige Gewinnsummen an, während die meisten Leute es nicht tun.“
LA Times
OK, amerikanische Gewerkschaft sind natürlich eine andere Nummer als die deutschen Gewerkschaften, die in diesem Vergleich eher handzahm sind, und nah an der SPD agieren.
Das klappt nicht immer, wie der Konflikt mit Uwe Schmidt mit den BLG Beschäftigten zeigte.[LINK].
Was da kommt, zeigt ein Video von OHB
Den Gabelstaplerfahrer hat man im Film gelassen, damit es nicht wie eine Dystopie aussieht.
Notwendig ist er aber eigentlich nicht!
In China sieht das noch ganz anders aus:
Und das waren noch die harmlosen Beispiele.
Aber, so ganz zwingend ist es nicht,daß durch Automatisierung Arbeitsplätze verloren gehen. Dies zeigt eine Studie von Professor Michael Nacht von der University of California in Berkeley [LINK] Aber, wie der Beitrag zeigt, die Studie ist sehr umstritten.
In Bremerhaven hat zuletzt der GRÜNE Robert Bücking [LINK] auf die mangelhafte Digitalisierung der Häfen hingewiesen. Die CDU Bremerhaven hakt sich bei der Kritik dankend ein [LINK].
Bücking bezieht sich auf den SWOT Report zur Smart-Port-Analyse.
Dieser Report gibt seine Schlußfolgerungen so nicht her. Es ist ein Unterschied, ob ich unter Digitalisierung die Automatisierung der Hafenanläufe verstehe [LINK], wie es bereits vorangetrieben wird, oder die Einbeziehung des Hinterlandes in eine komplett digitalisierte Lieferkettenstruktur, wie es Rotterdam vormacht oder die Anwendung digitaler Techniken bei den Arbeitsabläufen im Hafen.
Das Wort Digitalisierung täuscht ein wenig. Es handelt sich um ein Vernetzungsproblem. Hier werden durch die Anwendung von KI Systemen vollkommen neue Möglichkeiten geschaffen wie Lieferketten vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt beim Verbraucher dargestellt werden können.
Dass es im Gebälk der Lieferketten knarrt, zeigt eine Nachricht des Kiel Institutes:
Danach stecken rund 2% des Welthandels vor der deutschen Küste fest!
Vor Nordseehäfen stecken gegenwärtig knapp 2 Prozent der globalen Frachtkapazität fest. In der deutschen Bucht warten etwa ein Dutzend große Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt etwa 150.000 Standardcontainern auf das Anlaufen in Hamburg oder Bremerhaven. 2/2 pic.twitter.com/wCWF3m7OCc
— Kiel Institute (IfW Kiel) (@kielinstitute) June 7, 2022
Eine einfache Lösung gibt es nicht, aber für die Politik in Bremerhaven gehört das Thema Digitalisierung und Arbeitsplätze im Hafen ganz oben auf die ToDo Liste.
Aber momentan beschäftigt sich keine Partei ernsthaft mit dem Thema!
Bremerhaven Platz 398 von 400
beim Ranking des Institutes der deutschen Wirtschaft.
[LINK ->pdf] Lebensqualität und junge Politik als Kriterien für den Aufstieg.
Kiel zählte 2020 noch auf Rang 390, und zählt jetzt zu den Aufsteigern im Dynamik Ranking, Bremerhaven nach wie vor in der Kategorie Underperformer , zusammen mit Hamm und anderen Städten.
Eine Bewertung auch auf Kommunal.de [LINK]
Zugestehen muß man aber, daß die Stadt im sog. Dynamikranking auf Platz 144 liegt, und Bremen auf Platz 357. Laut NZ haben hierzu beigetrage: private Überschuldung, Altersquotient und Gewerbesaldo. OK, Bremerhaven kommt auch von ganz unten, insoweit würde ich das jetzt nicht überbewerten da der eigentliche Platz im Ranking bei 398 liegt.
Bremerhaven kommt nicht aus dem Keller heraus. Die Lebensqualität in den Städten wird immer mehr zum Faktor, da reicht es nicht aus, ein paar neue Quartiere anzubieten.
Die Änderungen in Bremerhaven müssen die ganze Stadt mit einbeziehen.
Bremerhaven hat die Menschen, die Lage, die Wissenschaft und ist ein agiler Hafenstandort.
Es gibt keinen Grund, dass aus dieser Stadt nicht ein Schmuckstück werden kann.
Welche Regionen in #NRW entwickeln sich besonders gut? Kurz vor der #Landtagswahl zeigt ein neues IW-Gutachten, dass #Leverkusen beim Dynamik-Ranking vorne liegt, während #Düsseldorf das Niveau-Ranking gewinnt. https://t.co/vacKStqIXI pic.twitter.com/2189CwhN5O
— Institut der deutschen Wirtschaft (@iw_koeln) April 14, 2022
Man kann sich das auch schönrechnen, sollte sich aber vorher überlegen, bei welchen Faktoren Bremerhaven punktet:
#Bremerhaven holt auf. Die #Seestadt punktet bei Abbau der privaten Überschuldung (Rang 17 von 400), Anmeldungen neuer Gewerbe versus Abmeldungen (75) und niedrige Gewerbesteuersätze (100).https://t.co/qf6poMuNSZ
— Wirtschaftsrat Bremen (@WirtschaftsratB) June 10, 2022