Die Wochenübersicht für die Wochen 45/46 ( 7.11. – 20.11.)
Datum | Themen |
---|---|
18.11.2022 | Banksy in Kiew;Kiel bekommt eine Straßenbahn; Tempo 30 auf Bestandsstraßen, Beispiel Wolfenbüttel; Moore sind die besseren Senken ; Katar war eine bekloppte Idee; Twitter und Mastodon |
17.11.2022 | Schulräumung Bremerhaven, Kein Ruhmesblatt; PM der GRÜNEN dazu |
16.11.2022 | Hafenbetreiber wollen weiter baggern, die Schäden soll aber der Bund bezahlen; sind Bürgerentscheide wirklich Bürgerbeteiligung?; Shaun und Bremen „We have a Lift-Off“ ; Treffen der Stadtteilkonferenzen ; Kreuzfahrtschiffe sind eine Sauerei und eine Chance; Besetzung einer Schule durch FFF, wieder ein fauler Kompromiss; |
15.11.2022 | Melf Granz als Demolition Man? Weservertiefung, und dann kommen sie nicht, die Riesenschiffe; Fahrradstraße nur für Anwohnerverkehr freigeben ; Hafenstraße? Noch immer nur für angstfreie Radler! |
14.11.2022 | Was kann Bremerhaven von Oslo lernen TED Video?; Banksy in Vorbeugehaft?; |
12.11.2022 | Bremerhaven von Oben betrachtet; BoxVerband NRW; Elbvertiefung; Aussterben ist nicht schön ; CO2 Fußabdruck für Tourismus;=bleibt Bremerhaven zweitklassig?; Bettelampel |
11.11.2022 | Die Klimaaktivisten sind Medienkünstler , Melf Grantz: Der Moorkiller keine Reklame für BHV ; Car Bike Port, Lanz , muß nicht sein |
10.11.2022 | Städteranking: Wo steht Bremerhaven?; Was ist im Kunstverein Bremerhaven los? Koggenbräu Gebäude verkaufen? Was soll das!; Twitter ; Wer belastet die Erde? CO2 Karte |
9.11.2022 | Der Klimaappell von Prof. Pörtner, und Briefing für COP27; Parteien in Deutschland; COP27; Hochwasser: die Pressemitteilungen des Magistrates sind zum Fürchten; Warnung vor dem Klimawandel: 1958(!) ; Dortmund als Beispiel für Verkehrspolitik ; A20 und Moorschutz ; |
8.11.2022 | Mastodon; Was macht Maike Schäfer denn da?; Klimaaktivisten strafbar? ; Dr. Gatti stellt die KOa BLOS, |
7.11.2022 | Bundesstiftung für Baukultur: Umbau, und nicht Abriß ist das neue Leitbild; Zu wenig Klimaschutz, Klimarisiken in Bremerhaven ; Mastodon ; Elbvertiefung |
Meine Notizen für Freitag, den 11.11.2022
Inhalt:
Die Klimaaktivisten sind Medienkünstler , Melf Grantz: Der Moorkiller keine Reklame für BHV ; Car Bike Port,
Lanz , muß nicht sein
Filmtipp fürs Wochenende: Auf Arte,” Indischer Sommer” auch sehr gut für Binge-Watching geeignet:
Wer Netflix sein Eigen nennen darf, eine Dokumentation über Joan Dideon “Die Mitte wird nicht halten.”
Eine faszinierende Frau und Schriftstellerin.
Kurzdoku auf Arte:
Und zum Wochenende natürlich: Bremerhaven, das Geld und das Klima:
Der Magistrat wäre zudem gut beraten, eigene Klimaschutz-Strategien und Projekte zu entwickeln, für die er dann beim Land Geld einfordern kann, wenn tatsächlich Landesmittel zur Verfügung stehen sollten. Und zwar solche Projekte, mit denen der CO2-Ausstoß nachhaltig eingedämmt werden kann: Die Verringerung der Pendlerverkehre durch günstige und passgenaue ÖPNV-Angebote in die Gewerbegebiete und in die Häfen, sowie gute, vom Autoverkehr abgetrennte breite Radwege, die den Umstieg aufs Rad sicher machen.
Dem ist nichts zuzufügen.
OK, wer ein ABO der SZ sein Eigen nennt, vielleicht der Kommentar zu den beiden Lanz Sendungen:
Immer und immer wieder schaut man sich das an. Fragt sich, was Lanz denn hat, dass er härter mit einer Zwanzigjährigen ins Gericht geht als mit jedem AfD-Politiker. Und dann versteht man: Was Lanz hat, ist das, was wir alle haben, wenn wir die Sache nüchtern betrachten, uns nicht in Naivität flüchten, sondern uns zwingen, das, was uns die Klimaforschung sagt, für einen Moment wirklich ernst zu nehmen: Verzweiflung.
Und eine Klasse Idee aus Cuxhaven!
Zitat:
Ein “Car Bike Port” bietet Platz für zehn Fahrräder und passt mit einer Länge von 4,10 Metern in jede Parklücke. Laut Hersteller kann im Verkehr umweltfreundlicher agiert werden, da mehr Abstellmöglichkeiten für alternative Transportmittel gegeben sind.
Danke an Katja Diehl ( Autokorrektur) She drives Mobility für diesen Lanz Mitschnitt. Ich scheine ja immer was zu verpassen, aber ich mag die Sendung nicht sonderlich, aber Maja Göpel ist wirklich eine Klasse für sich!
Eine Pressemitteilung die mir Gänsehaut auf den Armen bereitet: Melf Grantz als Moorkiller.
Man muß diese Pressemitteilung zusammen mit einem Beitrag in der Spektrum lesen:
Der Zynismus der Pläne ist kaum zu überbieten, durch die A20 werden Moore zerstört, und die Pläne, den Warentransport weg von der Straße und auf Schiene und Flüsse zu verlagern, wird ins Lächerliche gezogen.
Zur Pressemitteilung:
Die Haltung des BUND
und BUND Weser Elbe
ist eindeutig, und das Rechtsgutachten des BUND zur verfassungsmäßigkeit des Bundesverkehrswegeplans zeigt, daß dieser unter dem Licht der Klimaentscheidung des BVerfG nicht mehr zu halten ist.
Melf Grantz, OB Bremerhaven, sieht die Vernichtung von Mooren als Klimaschutz!
Er verkennt vollkommen die Zeichen der Zeit, und die Wichtigkeit des Hinterlandverkehs per Schiene.
Das Bundeskabinett hat gerade eine nationale Stratiegie für die Moore beschlossen .
Aber das juckt den OB einer Stadt, die mit einem Klimahaus wirbt, das eine Extremwetterausstellung plant, überhaupt nicht.
Auch hafenpolitisch ist die Autobahn Unsinn:
Frank Dreeke Präsident des ZDS in einem Interview mit der Zeit :
«Wenn mehr Verkehr auf die Schiene soll, dann brauchen wir auch mehr Schiene», sagte der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Frank Dreeke, in Hamburg. Notwendig sei nicht nur eine bessere Taktung des Güterverkehrs auf der Schiene, auch neue Trassen müssten gebaut werden. Eine Verlagerung des Güterverkehrs von Lkws auf die Bahn gilt als ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel: Je mehr Güter statt mit dieselgetriebenen Brummis auf mit Ökostrom fahrenden Zügen zum Ziel kommen, umso weniger Treibhausgas entsteht.
Aber weder die Zukunft des Hafens, noch das Klima scheinen Melf Grantz zu interessieren.
Rotterdam wird sich über die A20 freuen, da man dann nicht mehr den Konkurrenten Bremerhaven für die Hinterlandanbindung Richtung Osten benötigt, das kann man über die A20 dann selbst erledigen.
So richtig schlau ist der Plan also auch unter diesem Aspekt nicht.
Melf Grantz schadet Bremerhaven. Von den üblichen Lobbyisten wie Uwe Beckmeyer und Co. hatte ich nichts anderes erwartet, sie machen einfach nur ihren Job, aber Melf Grantz sollte Hafen und Stadt im Auge behalten.
Dieser Bürgermeister wird immer mehr zu einer Belastung für die Stadt! Das Ranking für Bremerhaven zeigt, wie erfolgreich diese Politik war und ist.
Neben dem ganzen Geschrei, um die Aktionen der Klimaaktivisten in den Museen, insbesondere Claudia Roths Ausflug ins bürgerliche Milieu, hat mich immer gewundert, wie ruhig an sich die Kunstszene auf die Aktionen reagiert hat. Ein Interview in der Süddeutschen (Paywall) mit Bois Groys ist da sehr interessant, da er diese Aktionen kunsthistorisch einordnet, und betont, daß es an sich in der Kunstgeschichte nichts besonderes sei, und die Aktivisten schon sehr bald selbst mit ihren Aktionen in Museen landen werden.
Die Kunstwerke in den Museen sind wie Vampire, die der Kultur die lebendige Energie absaugen.
Das ist eine alte Idee. Was wollen die Klimaaktivisten?Sie sagen, sie wollen leben und alles Lebendige schützen. In der Perspektive der historischen Avantgarde sind ihre Aktionen in den Museen logisch und alles andere als irrational.
Museen sind Orte, an denen die Geldaristokratie ihren Besitz ausstellt. Die Zurschaustellung ihrer wertvollen Kunstsammlung ist ein Akt der Demütigung der Leute, die sich solche Werte nicht leisten können. Milliardäre träumen von der eigenen Unsterblichkeit.
Kultur entwickelt sich, das ist das Gegenteil der Vorstellung einer ewigen Wiederholung. Das hat Nietzsche erkannt. In dieser Tradition bewegen sich die Aktivisten, wenn sie Gemälde mit Lebensmitteln bewerfen.
Kurz: Man sollte das Leben feiern, und nicht tote Kunst.
Klimaaktivismus und Kunst kamen schon oft zusammen:
Kunst und Protest: Clever Strategie oder Störung der Ordnung?
So ein Beitrag von Deutschlandfunk Kultur
Sobald der öffentliche Raum bespielt wird, sei das immer auch eine Inszenierung, hier seien Kunst und Protest nicht klar voneinander zu trennen, sagt Anna Schober-de Graaf, Professorin für visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. In ihrer Habilitation beschäftigte sie sich mit Kunst und Protest, inklusive der Vorgeschichte seit der Französischen Revolution.
Und:
Wir, die unter diesen Strukturen leiden, sind kollektiv in sie verstrickt. Und eben deswegen können sie nur durch unser kollektives Handeln geändert werden oder gar nicht. So schreibt Lenka Kukurová in ihrem Essay »Dancing on the Ruins«: »Die Veränderung des Einzelnen und die des Systems müssen verbunden werden und auf letztere sollte sich unsere Energie konzentrieren« (S. 71). Die Klimabewegung ist heute stärker als je zuvor. Zurückhaltende, symbolische Proteste gehören der Vergangenheit an.
Aber auch Antje Boetius hat sich mit dem Thema beschäftigt: in Nachtkritik.de
In Bereichen aber, in denen die Wissenschaft sich mit den großen Zukunftsfragen auseinandersetzt, mit der Frage von Risiken oder Chancen für die Gesellschaft, mit der Kommunikation von Themen, die eine emotionale, empathische oder normative Einordnung verlangen, stellt man fest, dass der Perspektivwechsel zu den Methoden der Kunst unglaublich hilft.
Also, so einfach wie sich unsere eher bürgerlichen Politiker um Claudia Roth versammeln, ist es nicht.
Borsi Groys geht in dem Beitrag in der Süddeutschen davon aus, daß die jetzigen Aktivisten ihrerseits zu Kunstikonen werden.
Und dann wohl selbst im Museum landen!
Mein Morgenbild:
In Bonn setzt man auf Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen. Um das Mantra noch einmal zu wiederholen:
Lärmaktionsplan Verdacht auf zu hohe Lärmwerte -> StVO § 45 Abs 1 S 2 Nr 3 ->Lärmschutz–Richtlinien–StV-> Messen -> Schild aufstellen!
Über den Streit Tempo 30 an der Deichstraße habe ich schon reichlich geschrieben.
Aber, die KOA vermutet sich mit ihrer Blockierhaltung wahrscheinlich im Einklang mit ihren Wählern.
Aber der Gesundheitsschutz sollte vorgehen!
Eine etwas andere Art der Straßenblockade:
Und eine Aktion in Mailand:
Aufgemalte Zeichen auf der Straße nützen nichts, auf der Kennedybrücke habe ich nach wie vor ein mulmiges Gefühl!