Die Wochenübersicht 4.12-9.12.

2.12. - 29.12.22

DatumThemenBild
2.12.2022Die Schwere über der Stadt. Gedanken über Bremerhaven
4.12.2022Ich war lange nicht mehr im Kino! Eine Liebesgeschichte
5.12.2022Werftquartier ohne Bürgerbeteiligung; die Klimaaktivisten können sich auf die Wissenschaft berufen
7.12.2022Hogfather; Najade; Neumayerstation;Klimabilanz; die letzten Gedanken eines Seemannes;
8.12.2022You Can’t Stop the Beat! Hairspray im Stadttheater Bremerhaven
9.12.2022Beat Club; so sah ich früher mal aus ; Fahrradstraßen;INSA Umfrage in BHV;Bürgerbeteiligung;
12.12.2022 Spaziergang im Park; SR500; Artemis und Apollo, Vermarktung Weltraum;
Gedanken über Partizipation VIDEO;
14.12.2022Mega Hafen Bremerhaven; Problemviertel; Was bringt das IEK Lehe/Mitte ? VIDEO;Nachhaltigkeit und Marketing
16.12.2022Gutachten WD zum Klimaschutzgesetz ;UBA und beschleunigtes Bauen , BVWP Weservertiefung und A20; Klimawandel und die Auswirkungen auf Bremerhaven;
16.12.2022PM Grüne zum Cityskipper e.V.
19.12.2022Die Ökologische Klasse, warum die Parteien Problem mit der "Letzten Generation" haben; musikalischer Jahrswechsel;
20.12.2022DifU Programm, ist das was für Bremerhaven?; Stadtteilkonferenz -Video-
21.12.2022Wie würde eine KI Bremerhaven regieren?
24.12.2022Ein frohes Weihnachtsfest!
27.12.2022Wie geht es den Urbanista Projekten? VIDEO
29.12.2022Zwischen den Jahren!

Meine Notizen für den 9.12.2022

Was habe ich diese Sendung geliebt, ich glaube sie lief immer Samstags. Den alten Röhrenfernseher meiner Eltern aufgedreht, noch ein paar Lautsprecher dahinter, und los ging es. Bremen war der Mittelpunkt der Musikwelt, und ehrlich gesagt, wenn ich heute Radio Bremen höre, noch immer erste Klasse.
Nach meinem Umzug in den Norden habe ich wohl die Berichte von Steffi Neu auf WDR2 vermißt, aber die Musik auf Radio Bremen ist bedeutend besser als die aus dem WDR Radio.
Aber zurück, ich glaube morgens lief auf BBC noch eine Morning-Show, da habe ich dann meine Liebe zu The Nice und CO.und Frank Zappa entdeckt.
Bis heute hat mich diese Zeit musikalisch geprägt.
Später dann mit zwei Verstärkern (ausrangierte Radios) Stereo simuliert, damit wir Whole Lotta Love richtig hören konnten.
Der Mittelteil funktioniert eben nur in Stereo.
Später kam dann Ilja Richter, ich konnte damals mit der Sendung wenig anfangen.
Erst heute, wenn ich ein paar alte Ausschnitte auf YouTube sehe, wird mir klar, da war die erste Liga der Zeit am Start.
OK, sehr viel später dann eben Rockpalast. Die Übertragung der Konzerte führte natürlich regelmäßig in dem Studentenwohnheim, in dem in wohnte, zu Polizeieinsätzen wegen Ruhestörung. Da hatte ich Watt-mäßig schon aufgerüstet!
Waren schon tolle Zeiten! Aber ich beneide auch die jungen Menschen heute, da es damals kaum gute Clubs gab.
Für mich war es später der alte Hyde Park in Osnabrück. Es gibt auf Youtube noch einen alten Film über den Hyde Park

So sah das damals aus! Wenig Geld, wenig PS, starke Anlage und viel Zeit zum Basteln.
Denn bei den Autos war noch klar, was Motor, und was Entertainmentanlage ist.
Heute kann man das ja kaum noch auseinanderhalten.
Sieht aber friedlicher aus als es war, denn die Karossen rosteten schneller als man tanken konnte, und der /7 oben war schon die dritte Heimat meines Dieselmotors, bis der TÜV uns scheidet.
Den Motorwechsel konnte ich schon im Schlaf.

OK! Aber zurück nach Bremerhaven, wir schreiben das Jahr 2022 und…
„Bremerhaven, unendliche Weiten am Horizont. Wir schreiben das Jahr 2022. Dies sind die Abenteuer einer Stadt, die mit einer Regierung 4 Jahre unterwegs war, um für sie fremde Galaxien zu erforschen, neue Ideen zu sehen und neue Probleme zu erkennen. Viele Lichtjahre von der realen Welt des Klimawandels entfernt, dringt die Regierung in Galaxien vor, die nie ein Parteigenosse zuvor gesehen hat.




Ich war gestern auf den Seiten der Stadt-Parteien unterwegs.
Die interessanteste Seite noch immer die der FDP.
Dort findet sich auch die INSA Umfrage zu den Wahlprognosen der Parteien als Präsentation bzw. pdf und die Ergebnisse sind interessanter, als es die Schlagzeilen in der Nordseezeitung vermuten lassen. .

Die Anzahl der Befragten: 500.
Na ja.
Die Ergebnisse für die Parteien sind ja bekannt, aber die 10% AFD, da werde ich nervös.
Wenn man die Repräsentanten der AFD in der Stadtverordnetenversammlung erlebt hat, dann ist mir nicht klar, auf welcher Grundlage diese Wahlentscheidung beruhen soll. Aber, das kann man nur vermuten.


Aber, lassen wir das mal beiseite. Die FDP betont in ihrer Auslegung der INSA Umfrage natürlich ihre wichtige Rolle (5%), für eine zukünftige Koalition.

Der aktuelle Koalitionsvertrag für die Stadtregierung und auch der Koalitionsvertrag für die Bundesregierung sind eben Kompromisse. In Bremerhaven mit SPD, CDU und FDP , da hatten sich welche gefunden, die sich mögen. Aber auf Bundesebene?

In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod

Alexander Kluge

Die Grünen, ich habe da kein gutes Gefühl. Im Bund haben sie Wissing zu verantworten.
Und Wissings Verkehrspolitik schlägt bis auf Stadtebene durch, da eine Verkehrswende rechtlich kaum möglich ist.

Wenn ich die Bundesgrünen heute höre: “ja, aber der Koalitionsvertrag”, dann muß ich immer an einen Sketch von Monty Python denken.
Nur der Link, da der Sketch für einige doch zu heftig ist.
Kurz:
Klopf, Klopf, . ja
Besucher: hallo, können wir wohl ihre Leber haben? Sie haben doch einen Spenderausweis!
Spender: Aber, die brauche ich doch noch?
Besucher: Machen sie doch keinen Ärger!

Die Besucher gehen zur Sache, incl. Bolzenschneider.
Die Frau des Spenders kommt rein, und fragt was los ist.
Besucher: Er hat seine Leber gespendet.
Frau: Ach, der unterschreibt immer so Sachen.

So ähnlich kommen mir momentan die Grünen im Bund vor.

Für die Bremerhavener GRÜNEN sollte das eine ernste Mahnung sein.
Aber, warten wir mal ab.

Im Bund stellt die FDP den Verkehrsminister, der aktuell wie Godzilla durch Tokio, durch die Verkehrswende tobt.
In Bremerhaven ist es der Baudezernent, der eine Politik aus den 70 Jahren betreibt.
Weder Verkehrswende, Bauwende noch Partizipation sind ein Thema.
Nein, Bernd Schomaker macht an sich einen guten Job, und hat auch immer ein offenes Ohr, um das einmal zu betonen.
Aber er ist eben auch ein Kind seiner Zeit, und seines politischen Umfeldes.
Ich traue ihm schon zu, eine Verkehrswende in Bremerhaven umzusetzen. Aber, dafür braucht es ein anderes politisches Umfeld.
Beispiel?
Die Fahrradstraße!

Alles gut?
Nein!
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat zusammen mit dem Bundesverkehrsministerium einen Leitfaden für Fahrradstraßen herausgebracht, der z.B. in Berlin und vielen anderen Städten als Richtlinie genutzt wird.
.
Der Leitfaden fasst viele rechtliche Aspekte zusammen. Auf Seite 14 des Leitfadens findet sich folgender Hinweis:

Daher sollten Fahrradstraßen nicht durchgehend für den Kfz-Verkehr befahrbar sein (kein Durchgangs-, Schleich- oder quartiersfremder Verkehr),

Im Leitfaden für Berlin, auf den Seiten des ADFC heißt es dazu auf Seite 21

Im Regelfall lediglich Zulassung von Anliegerverkehr mit ZZ 1020­30 (Anlieger frei) Verkehrsberuhigung durch Einbahnstraßenregelung mit Öffnung für den Radverkehr in Gegenrichtung Verkehrsberuhigung durch bauliche Maßnahmen in Form von Quer- und Diagonalsper ren oder Platzgestaltungen

Daraus folgt, die Fahrradstraße in Bremerhaven, die Pragerstraße wird nur funktionieren, wenn der quartiersfremde Verkehr ausgeschlossen wird.
Nur wie soll das gehen, solange der Parkplatz dort in dieser Form noch besteht?

Und genau da habe ich ein Problem, wenn ich die Straße befahre, als Radler.
Ob sich durch die neue Beschilderung etwas ändert? Ich habe da so meine Zweifel.
Eigentlich habe ich den Eindruck, eine Verkehrswende soll bloß suggeriert werden, ein wenig grüner Anstrich, aber im Kern eine Politik der Auspuffgase.

Wie eine fahrradgerechte Straße aussieht, ein aktuelles Beispiel vom 9.12.22 aus Paris!
Und, jetzt will mir doch niemand erzählen, daß wäre in Paris einfacher als in Bremerhaven!!

https://twitter.com/CommuteDeParis/status/1601248848336539649?s=20&t=08o4ouTwOmK3mBuRQxzlMw

“Die Cargo-Lieferung hat den Vorteil, dass Hindernisse auf der Straße, egal welcher Art, vermieden werden.”

Und, diese breiten Fahrradstraßen werden von den Rettungsdiensten genutzt, wenn sich der Verkehr auf der Autospur staut.
Denn, die Folgen der täglichen Autostaus für die Rettungsdienste werden kaum problematisiert, außer, Klimaaktivisten sind die Ursache für den Stau.


Aber, zurück zur Umfrage.
Die FDP verkündet, die Bevölkerung will eine Magistratsreform. Da wurde ich schon stutzig. Zum Glück finden sich auf den Seiten der FDP gute Informationen zu der Initiative, und, man muß schon ein wenig tiefer graben, bevor man sieht, worauf es ankommt.
Ob die Befragten alle Informationen hatten bevor sie diese Aussage trafen? Ich glaube kaum.

Etwas weiter auf Seite 10 des INSA Papiers werden die Interessen der Befragten aufgeschlüsselt.
Politik und Verwaltung interessieren demnach nur 8%, auf Platz 9 der wichtigen Themen. D.h. die Magistratsreform, die ich hier einordnen würde, ist für die meisten eher weniger interessant
Ganz oben auf der Liste steht die Entwicklung der Innenstadt.
Das ist das Thema, das die Menschen in der Stadt am meisten bewegt. Aber genau bei diesem Thema sind sie weitestgehend draußen, und ihre Meinung spielt für die Koalition in Bremerhaven keine große Rolle, außerhalb des Wahllokals.
Zum Beispiel hat die Stadtteilkonferenz Mitte ihre liebe Not, überhaupt von den Parteien angehört zu werden. Die FDP hat vor kurzem noch kundgetan ( nach der Pressemitteilung der StK, warum die Stadt das Karstadtgelände verramscht) man wolle sich gar nicht mehr mit der Stadtteilkonferenz unterhalten.

Und da haben wir das Problem!

Werden die Parteien ihrer Aufgabe überhaupt noch gerecht, zwischen Bevölkerung und Regierung zu vermitteln, oder brauchen wir neue Wege der Partizipation, insbesondere bei großen Infrastrukturprojekten.
Ich plädiere für einen Ausbau der Partizipation, für eine echte Bürgerbeiligung.
Was stand so schön in der Vorlage zur Fahrradstraße:

E Beteiligung / Abstimmung Amt 61, Bremerhaven Bus, Amt 91, ADFC. Stadtteilkonferenz Mitte (wird informiert).


Das soll die Beteiligung gewesen sein?

Oder bei der Vorlage vom 1.12. 2022 (73/2022) Werfthafen

E Beteiligung / Abstimmung
Der Bau- und Umweltausschuss wurde in seiner Sitzung am 10.11.2022 über die Vorlage in
Kenntnis gesetzt. Der Magistrat wurde mit einer gleichlautenden Vorlage begrüßt. Die Beteiligung der Stadtteilkonferenz erfolgt im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Es gibt hier nicht DIE Lösung, auch Bürgerräte sind nicht der heilige Gral, und funktionieren eigentlich nur richtig in der Schweiz.
Aber wir müssen Wege finden, die Menschen wieder ins Boot zu holen, und die Parteien sind es aktuell nicht.

Wie aktuell das Thema ist, zeigt ein Kommentar in der Süddeutschen Zeitung , leider PayWall, aber es geht um die Arroganz von Kevin Kühnert gegegüber den Klimaaktivisten.

Darum sei an dieser Stelle an eine demokratische Spielregel erinnert, die bei Berufspolitikerinnen und -politikern nicht immer wohlgelitten ist: Artikel 8 des Grundgesetzes, die Versammlungsfreiheit, vulgo: der Druck der Straße.

Und die Demokratie, wie sie das Grundgesetz vor Augen hat, ist auch keine Veranstaltung, die allein von den in den Parlamenten abgebildeten politischen Mehrheiten gestaltet wird.

Mit seiner ganz breiten Mehrheit in der Klimapolitik bricht das Parlament sehenden Auges nicht nur das Pariser Klimaabkommen, sondern auch das Grundgesetz. Dieses Verhalten der Gewählten sei, so hielt es Karlsruhe fest, demokratiegefährdend.

Kurz, was wir da auf den Straßen erleben, ist gelebte Demokratie, von der sich die Parteien immer weiter entfernen.


Dazu ein Beitrag von lija-Trojanow

Nicht die Kartoffelbreiwerfer und Straßenblockierer sind extremistisch – sondern die rigorosen Verteidiger des Status quo. https://t.co/DgKf6RawCH

— taz (@tazgezwitscher) November 17, 2022

Extremismus heißt: starrer Herrschaftsanspruch. Beharrt auf eingefleischte Privilegien. Beispiel: Ein reicher Deutscher emittiert in etwa tausendmal mehr CO2 als der durchschnittliche Tansanier (wie würden Sie übrigens einen WG-Mitbewohner nennen, der den Kühlschrank leer frisst und Ihnen eine einzige Erbse übriglässt?).

Das Diktum der Alternativlosigkeit ist extremistisch. Die Befreiung des Denkens in die Vielfalt des tatsächlich Möglichen zu verdammen, ist extremistisch. Wer die herrschenden Verhältnisse zum allein seligmachenden Dogma erhebt, ist ein gefährlicher Extremist. Mit Sicherheit aber nicht diejenigen, die für eine Welt ohne ökologische Katastrophen und perverse Ungerechtigkeit kämpfen, für eine Welt der Zukunftsfähigkeit.

lija-Trojanow in der TAZ vom 17.11.22

Jetzt ist auch gut gewesen, das Wochenende naht!
Gerade noch Socke durchgekrault! Lennys Kumpel! (Das Bild noch aus gemeinsamen Morgens-im-Donandt-Park- spazieren Zeiten!)

Lenny fehlt! Die Kälte hätte er gemocht, den Nieselregen weniger.
Ich erwische mich noch heute bei dem Gedanken: man, muß ich jetzt noch raus?
Es dauert seine Zeit, und fast 17 Jahre sind eine lange Zeit der Dreisamkeit!

Und jetzt ist Wochenende!
Schönes Wochenende, wo immer ihr Euch befindet!

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