24.12 Ein frohes Weihnachtsfest!

by ekrowski

2.12. - 29.12.22

DatumThemenBild
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24.12.2022Ein frohes Weihnachtsfest!
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Meine Notizen 24.12.2022

Ich muß mich outen, es tut weh, und ich musste lange mit mir ringen, aber es muss einfach raus:

Ich liebe es, „Emily in Paris“ zu sehen.

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Ermutigt  wurde ich zu  diesem Outing durch einen Beitrag im Guardian,  

„Also gut, Emily in Paris, ich gebe auf. Du gewinnst.“

Rebecca Nicholson Guardian

So die verzweifelte Erkenntnis der Autorin!

Treffender kann man es nicht beschreiben. 

Die Serie ist grell, quietschend, voller Klischees, in Teilen sinnfrei, aber, ich konnte mich ihr nach ein paar Folgen einfach nicht mehr entziehen, und habe mich schon richtig auf die 3. Staffel gefreut, die am 21.12 auf Netflix anlief.
So, jetzt ist es raus!

Ich bin eigentlich ein heimlicher Romantiker, und wenn wir schon dabei sind:
Mein Lieblingsfilm ist Notting Hill, ich kann den englischen Text auswendig! Und Spike natürlich mein Held.

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Und, wenn wir schon bei Romantik sind! 
Es müssen ja nicht immer die „Sons of Anarchy“ sein, mit denen ich manche Binge Abende verbracht habe!

Weihnachten finde ich ganz OK.
Nein, nicht das Schoko-Weihnachtsmann-Weihnachten.
Eigentlich, ist es für mich immer ein Reset, eine Zeit, in der Vergangenheit, Erinnerung und das Heute zusammenkommen.

Den kleinen Lord habe ich gestern leider verpasst, immer am letzten Freitag vor Heiligabend.
Seit Jahren tausche ich mit einer lieben Freundin an diesem Tag Nachrichten aus, da wir vor Jahren festgestellt haben, dass die Szene am Schluss, -der dreibeinige Hund liegt mit der Dogge zusammen am großen Tisch- uns beide immer wieder zu Tränen rührt. 
Ok, gestern war Emily Tag, „DkL“ wird nachgeholt, und die „Drei Nüsse..“ sind auch auf dem Plan, während die Grisworlds schon zu Besuch waren.

Es sind für mich diese kleinen Traditionen. 

Wie haben meine Eltern Weihnachten geliebt!
Schon Wochen vorher wurden die Rabattmarken der Einkäufe in das Bonus-Genossenschaftsheft des Konsums ( eine genossenschaftliche EDEKA Version) geklebt, und dann eingelöst.
Und dann kam der Nikolaustag, die Krippe wurde aufgestellt.

Ich war schon sehr früh skeptisch, ob das mit dem Nikolaus und dem Christkind alles so stimmte.
So habe ich schon früh den Kern von Ockhams Rasiermesser erkannt:
Der erste Gedanke ist meistens auch der richtige Gedanke. 

Also war klar, wenn sich der Nikolaus anhörte wie Onkel Friedhelm, und auch so einen Bauch hatte, dann war es auch Onkel Friedhelm.
Das Versteck der Nikolausmaske war auch schnell gefunden, und die Maske eignete sich hervorragend dafür, im Sommer den Jungen von nebenan zu erschrecken, der dann laut schreiend zu seiner Mutter rannte, von der er dann, aufgrund der abstrusen Geschichte, er habe im Sommer den Nikolaus gesehen, erstmal eine Abreibung bekam.

War schon lustig, die Zeit.

Dann kam die Zeit des Spritzgebäcks. 

Das Rezept hat meine Mutter leider mit ins Grab genommen. Als Kind war es meine Aufgabe, den Teig durch den Fleischwolf zu drehen, dort kam er dann durch die Spritzvorsätze hübsch geformt als Strang wieder raus. Die Plätzchen haben noch während des Studiums meine Wohnheimnachbarn begeistert und wir fuhren extra nach Ahlen, um sie, in Dosen, die mit HörZu Sternchen Aufklebern geschmückt waren, abzuholen.

Und, kurz vor Weihnachten verschwanden meine Eltern für einen Tag, gaben mich bei unseren Nachbarn ab, und fuhren mit dem Zug von Ahlen nach Hamm.
Mir war schon früh klar, dass es da einen Zusammenhang zwischen dieser alljährlichen Fahrt und den Weihnachtsgeschenken geben musste. Seit der Onkel Friedhelm = Nikolaus Entdeckung war mein Glaube an weihnachtliche Geschenkwunder nachhaltig erschüttert.
Wenn meine Eltern dann zurückkamen, war mir klar, die Geschenke mussten in der Wohnung sein.
Also, warum dann warten?
Ich muss zugestehen, dass die Suche nach den Geschenken in der Wohnung, so klein die Wohnung auch war, die meisten Jahre erfolglos blieb. Das Geheimnis dieser guten Verstecke hat meine Mutter mit ins Grab genommen.
Aber, eben nicht immer.
Ich kann mich erinnern, dass ich einmal einen Kosmos Physik Experimentierkasten fand.
Bis Heiligabend war noch viel Zeit. Also, vom Forschergeist getrieben, ging es los.
Ich fand den Kosmos Kasten schnell.
Natürlich habe ich die physikalischen Versuche (diese Experimentierkästen waren echt gut), so oft ich mich unbeobachtet fühlte, ausprobiert, inklusive des Zusammenbaus einer kleinen Dampfmaschine.
Bis Heiligabend waren alle Experimente durch.
An Heiligabend, bei der Bescherung, tat ich natürlich überrascht und hocherfreut über das Geschenk, nur meine Mutter wurde stutzig, und bemerkte die Rauchspuren an Teilen der Dampfmaschine.
Aber ich legte sofort mit den Experimenten los.
Meine Eltern waren von meinem Forschergeist und Geschick begeistert (ich hatte ja genug geübt), und schnell waren die verdächtigen Schmauchspuren vergessen.
Oft geschah es aber auch, dass Geschenk und Wetter einfach nicht zusammen passten.
Wie hatte ich mir Gleitschuhe gewünscht, Metallplatten, die man sich unter die Schuhe schnallte, und die das Gefühl von Gleiten auf Schnee vermitteln sollten, aber meistens einfach nur stumpfer waren, als die Gummisohlen, unter die sie geschnallt wurden.
Gleitschuhe erhalten, Schnee weit und breit nicht in Sicht.

Ich erinnere mich gerne an diese Rituale.
Die Märklin Eisenbahn wurde kurz vor Heiligabend aufgestellt. Ansonsten lag sie gut verpackt auf dem Schlafzimmerschrank.

Aber nach der Reaktivierung der Platte, auf der die Gleis-ovale befestigt waren, wurde sie meistens von Vater und Onkel Friedhelm in Beschlag genommen.

/


Die Faller-Modellhäuser aus Kunststoff mussten zusammengebaut werden.
Da mein Geschick, mit Kleber umzugehen eher begrenzt ist und war, war es meine Aufgabe, mit Holzleim, den man leichter von den Fingern bekam, und grünen Kunststoffbäumen die Märklin-Landschaft mit Natur zu ergänzen.
Diese Eisenbahnlandschaft kam nach Weihnachten wieder oben auf den Schlafzimmerschrank, bis zum nächsten Jahr.

Der Weihnachtsbaum wurde erst an Heiligabend geschmückt.
Vor der Bescherung ging ich dann mit Vater einen Stock höher zu einer Nachbarin, die für ihn schon einen Bärenfang stehen hatte ( ein sehr, sehr starker Honig Likör). Wir verbrachten dort die Stunden bei Kakao und Bärenfang, bis Vater der Meinung war, es sei Zeit für die Bescherung.
Mit meinem bestens gelaunten Vater ging es dann runter, wo Mutter schon alles vorbereitet hatte, inklusive Geschenke unterm Baum, Kartoffelsalat mit Würstchen und Krippe mit Glockenspiel.

Auch heute noch habe ich dieses Gefühl im Blut, den Geruch von Spritzgebäck in der Nase wenn Heiligabend naht.

Weihnachten ist für mich ein Reset.
Ich weiß, wo ich herkomme, und was mich geprägt hat.

Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest!


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